21. März 2018

das Mädchen Johanna

 

[print-me target="body"]

 

Schauspiel von Helmuth von Kügelgen

Übersetzung von Maria Barbara Trommer
Adaption von Ruth Salles

PRÄSENTATIONSWÖRTER
„In dieser Arbeit wollen wir Bilder aus dem Leben von Jeanne d’Arc zeigen, der jungen Frau, die im Alter von 17 Jahren praktisch die absolute Macht über die Streitkräfte einer Nation in ihren Händen hielt. Damit fand sich Frankreich wieder, die Landkarte Europas veränderte sich und England wandte sich seiner eigenen Mission in der Welt zu. Joana fühlte sich nur als Instrument und handelte gemäß ihrer geistlichen Weisung. Sie kämpfte alleine gegen die Großen und Mächtigen ihrer Zeit. Wenn wir damit konfrontiert werden, spüren wir eine Wirkung wie die Begegnung mit dem Schicksal: ein reiner Mensch, der sich einem spirituellen Ziel und einer in die Zukunft weisenden geschichtlichen Mission hingibt; ein Mensch, der, zermalmt von der Mission, der er treu bleibt, tatsächlich den Sieg erringt. Joana zeigt uns auf bewegende Weise, wie wir das siegreiche Wort des Geistes leben können, das die Quelle des Lebens für den Menschen von heute und für den Menschen von morgen ist.“

Diese Worte sind ein sehr reduzierter Auszug aus Helmut von Kügelgens Einleitungstext zu seinem Theaterstück „A Menina Joana“. Nach den eigenen Worten des Autors zu diesem Stück sollten "Theatergruppen es adaptieren und die Kürzungen nach ihren Bedürfnissen vornehmen" und "der Text sollte als Grundlage für eine freie Adaption verwendet werden". Wir nehmen uns dann die Freiheit, Ihrem Vorschlag nach unseren eigenen fehlbaren Kriterien zu folgen. Für alle möglichen Mängel entschuldigen wir uns aufrichtig. So schlossen sich die vorherigen erklärenden Worte der Einleitung an (die Erzähler benötigen würde), und das Stück beginnt mit dem Prolog, der im Portal do Nascimento stattfindet. Um dieses Stück zu komponieren, stützte sich der Autor auf historische und legendäre Quellen, auf Originalzitate aus Joanas Antworten und Sprüchen sowie auf Auszüge aus dem Stück „Santa Joana“ von Bernard Shaw. Abgesehen von Prolog und Epilog ist das Stück in zwei Teile mit jeweils drei Frames unterteilt; Die sechs Gemälde tragen die Namen der Orte, an denen die Ereignisse stattfanden: Domrémy, Vaucouleurs, Chinon, Orléans, Reims und Rouen. Dieses Stück wurde mehr als einmal präsentiert, das erste Mal im Jahr 1981. Für die Präsentation im Jahr 2008 habe ich eine leichte Verdichtung vorgenommen, um es kürzer zu machen. Es gibt mehr als 40 Charaktere, aber ein Student kann als Charakter mit wenig oder keiner Sprache mehr als eine Rolle spielen. Der Prolog verlangt, dass die Reden der Erzengel rezitativ gesungen werden.

Ruth Salles

 

ZEICHEN

Erzengel Michael
Erzengel Gabriel
Joans Schutzengel
Joana D’arc
Jacques, dein Bruder
Lord d'Arc, dein Vater
Madame d'Arc, Ihre Mutter
Haumette, Joans Freundin
Herr Morel, Bauer
Madame Morel, seine Frau
Dame Rose, Bauer
Raymond, verliebt in Joana
Pater Guilherme
Bertrand, Bauer
Robert de Baudricourt, Kapitän der Vaucouleurs
Robertos Verwalter
Kleiner Johnny (Jean de Metz)
Polly (Bertrand de Poulengey)
Gerichtsseite in Chinon
Rene, Page von Dunois dem Bastard
D'Aulon, Joanas Page
Baskisch, eine andere Seite
Karl der Dauphin
Die Königin
Die Herzogin von La Tremouille
Annie, Dame des Gerichts
Maria
Veronika
Lydia
Erzbischof Reginald
Marschall La Tremouille
Gilles de Rais, sein Neffe
Kapitän La Hire
Dunois der Bastard von Orleans
Pater Paquerel
Cauchon, Bischof von Beauvais
Graf von Warwick
Der Ratgeber in Reims
Der englische Kaplan John Stogumber
Inquisitor Jean Lemaitre
Der Promoter Jean d'Estivet
Bruder Martin Ladvenu
Der Henker
englischer Soldat

 

PROLOG

Portal do Nascimento – durch einen lichtdurchlässigen hellblauen Vorhang vom Rest der Bühne isoliert, der sich dann im gesamten Bühnenraum zur Szene des Bauerntanzes öffnet.
Chöre; Joans Seele; Erzengel Michael und Gabriel; Joanas Schutzengel; Bauern.

Im Vordergrund – dem Geburtsportal – ruht Joanas Seele, sitzend oder kniend, unter einem transparenten Schleier, der den Eindruck erweckt, noch nicht irdisch zu sein. Die Erzengel Michael (rotes Gewand) und Gabriel (blaues Gewand) singen ihre Rezitative begleitet von einem Chor. Wenn beschlossen wird, dass hinter dem durchsichtigen Vorhang für jeden Erzengel ein Chor steht, muss jeder Chor für den Tanz blaue oder rote Gewänder mit Bauernkleidern darunter tragen. Wenn es sich um einen einzigen Chor handelt, der vom Portal getrennt ist, ist es nicht erforderlich, Roben zu tragen. Nach den ersten beiden Konzerten sprechen die Erzengel zu sich selbst und der Chor, falls vorhanden, zieht sich zurück. Joanas Schutzengel trägt ein hellgelbes Gewand.

 

CHOR und ERZENGEL MICHAEL (singen):
„Ich bin Michael, der vor dem Herrn steht.
Und siehe, ich sage euch: Preist ihn!
Er ist die Quelle des Lebens und der Schöpfer der Welten.
Lobe ihn und danke ihm für alles.“

CHOR und ERZENGEL GABRIEL (singen):
„Ich bin Gabriel, der vor dem Herrn steht.
Und siehe, ich sage den Seelen
von den Sternen bewacht:
– ich hörte, ich hörte den Klang dieser Harmonie,
dem Ruf des Schicksals zu folgen.“

CHOR und ERZENGEL MICHAEL (singen):
„Das Wesen dehnt sich aus, wenn es liebt,
und mach deine Arbeit,
in kleiner oder großer Amplitude.“ (Ende des gesungenen Rezitativs)

ENGEL VON JOANA (der ihr nahe ist):
- Johanna!
Ich bin der Engel, der dich bewacht und dich vorbereitet.
Sie befinden sich im Geburtsportal.
Öffne deinen Weg zur Erde.
Der Herr ruft dich.

ERZENGEL GABRIEL (als Joan erwacht und aufsteht):
– Betrachtet das Land, die auserwählte Heimat!
Erblicken! Dieser Blumengarten ist Frankreich.
Der Geist und die Kultur dieses Volkes
sollte die ganze Welt betreffen,
aber jetzt sind sie tot.
Der Egoismus, die Gier, die Gewalt
die Pflanzen des menschlichen Wissens betreten.
Aber dies ist die Heimat, die dir gegeben wird.
Dort offenbart sich dein Weg.

JOANA:
– Ich werde ausführen, was von mir verlangt wurde.

ERZENGEL MICHAEL:
- Du bist gesegnet. Gott ist mit dir.
Ich schicke dir einen Helm und ein Schwert.

ERZENGEL GABRIEL:
- Jetzt geh! Dort, wo die Glocken läuten,
Deine Eltern und deine Arbeit warten auf dich.

JOANA (tritt vor):
– Der Mut wird kommen. Ich möchte. Ich werde gehen.

(Die Engel verschwinden mit Joana im Hintergrund der Bühne, als die Szene beginnt. Es dämmert in einem ländlichen Dorf. Bauern tanzen und gehen dann.)

 

ERSTER TEIL

ERSTE TABELLE
Domrémy

Szene 1
Morgendämmerung des 6. Januar 1412. Dorfhäuser umgeben den Platz.

Herr und Frau Morel; Frau Rose; Lord D’Arc; Vater Wilhelm.

 

HERRIN MOREL (vom Platz aus ihrer Nachbarin zurufend): – Rose! Ach Rose! (als der Nachbar erscheint) Hast du das Licht gesehen?

LADY ROSE: – Was ist das? Was ist es?

LADY MOREL: – Ich habe ein Licht im Feenbaum gesehen! (bekreuzt sich) Ich respektiere diese Omen …

MISTRESS ROSE: Und ich dachte, ich hätte Glockengeläut im Stall gehört! Ich war dort, um es mir anzusehen, und was denkst du, habe ich gefunden?

LADY MOREL: – Sie fanden die Kühe mit erhobenen Vorderbeinen über der Krippe; und sie reckten ihre Köpfe, als suchten sie in der Luft nach unsichtbarem Heu.

MRS ROSE: Das war es. Sie sind verrückt. Woher wusstest du das?

MISTRESS MOREL: Nun, ich fand unsere genauso. Außerdem sah ich das Licht im Feenbaum. Ich spüre ein seltsames Unbehagen.

MR MOREL (ankommend): – Was sind das für Schreie? Ich dachte sogar, es wären diese mörderischen Burgunder, die zurückkommen.

LADY ROSE: – Nein. Alles ist in Frieden. Aber es ist ein seltsamer Frieden...

LADY MOREL (deutend): – Schau, schau! Eine weiße Taube auf dem Dach der Familie d'Arc!… Sie flog! Wo wirst du hingehen?

(Alle verfolgen den Flug der Taube mit den Augen.)

MR D'ARC (verlässt das Haus): – Ah, die ganze Nachbarschaft zusammen. Und Pater Guilherme kommt wie üblich! (der Pfarrer kommt)

STIMMENRAUSCH: – Was ist passiert? Was ist es? Anzahl! Anzahl!

MR D'ARC: – Vater, bald haben wir eine Taufe! Meine Tochter Joana wurde gerade geboren.

VATER GUILHERME: – Gleich am Tag der Taufe Christi im Jordan. Und nachts, wie ich es noch nie gesehen habe.

MR. D'ARC: – Kommen Sie und sehen Sie sich das Kind an. Morel, Madame Morel, Sie werden Joanas Taufpaten! (Alle gehen zum Haus von Monsieur d'Arc.)

Szene 2

Ende Januar 1429, am helllichten Tag. Gleiche Szene 17 Jahre später.
Eines der Häuser steht halb in Trümmern, es brennt.

Raymond; Lord und Lady d'Arc; Joana, Jacques, Haumette; Vater William; Bertrand.

 

MR. D'ARC (geht, spricht mit Raymond): – Raymond, du hast mir dein Herz geöffnet, aber was kann ich tun? Ich würde mich sehr freuen, wenn sie dich liebt. Die beiden würden ein tolles Paar abgeben!

RAYMOND: – Nein… Nur wenn ich für Frankreich kämpfen würde, im Krieg!

HERR D'ARC: – Ach, armes Frankreich… Wir sehen, wie unsere Felder von den Pferden der verräterischen Burgunder und Engländer zertrampelt werden!

RAYMOND: Ihr Schrei ist so heftig wie der Ihrer Tochter. Aber wir können nichts tun...

MR. D'ARC: – Und ich habe Angst um meine Tochter. Sie braucht den Schutz ihrer Familie. In unseren Dörfern findet man das Heilmittel für die Heimat.

RAYMOND: – Joana sagt, dass auch ein Mann allein Großes vollbringen kann. Sie hat mir erzählt, dass Santa Catarina mit ihr gesprochen hat.

HAUMETTE (kommt mit Monsieur Morel): – Monsieur d'Arc, ist Joan zu Hause? Dein Pate hat heute Besuch aus Paris bekommen.

HERR D'ARC (empört): – Paris? Dieses Paris ehrt König Heinrich als König von Frankreich!

HAUMETTE: – Aber Joana ist immer daran interessiert zu wissen, was in der Welt passiert. (geht zum d'Arc-Haus und ruft): – Joana!

JACQUES D'ARC (verlässt das Haus): – Joana ist nicht da, Haumette.

HERR MOREL (erzählt den anderen): – Mein Freund ist aus Paris weggelaufen und hat mir von der Bosheit der Adligen erzählt, die die Franzosen verraten haben.

HAUMETTE: – Wenn es um Macht oder Geld geht…

JACQUES: Und was kann getan werden, um das alles zu beenden?

(Sie gehen alle auseinander. Joana erscheint.)

JOANA:
– O mein geliebter Jesus, vor vier Jahren,
Ich höre die Stimmen, ich sehe das himmlische Licht
überall! - Erzengel Michael,
Alle Tests wurden durchgeführt:
Gebete, Gerechtigkeit, Warten;
Ich bin aus allen als Sieger hervorgegangen.
Du zeigst den Weg, und ich gehe ohne Furcht.
Gedanken sind so mächtig
in diesem kleinen Kopf von mir ...
Wenn du sie beschützen willst, São Miguel,
schicke heute den versprochenen Helm.

(Sie geht zur Seite, kniet nieder, um zu beten; niemand bemerkt sie. Bertrand kommt mit einem großen Hirtensack.)

BERTRAND (ruft): – Jacques! Raymond! Freunde! Kommen Sie und sehen Sie, was ich mitgebracht habe!

(Jacques, Raymond, die Casa d'Arc, die Morcheln, Madame Rose, Haumette und Pater Guilherme erscheinen bald.)

MADAME D'ARC: Ah, es ist Bertrand! Genug von Vaucouleurs, Bertrand? Hast du Joana nicht unterwegs beim Feenbaum gesehen? Heute, ich weiß nicht warum, quält es mich.

JACQUES (sie beruhigend): – Es gefällt ihr dort, Mutter. Und kennt den Weg zurück.

HAUMETTE: – Bertrand? Was ist in dieser Tasche? (schlägt sie) Der Klang ist wie ein Topf.

BERTRAND Du bist sehr schlau, Haumette. Aber es ist keine Pfanne. Zufällig war der Platz in der Stadt voller Leute, die mit schlechten Nachrichten aus Orléans kamen.

MR MOREL: – Das kann nicht sein! Ah, wenn Orléans fällt, werden die Feinde nicht mehr aufgehalten.

(Joana steht auf. Sie hört unbemerkt zu.)

BERTRAND: - Als ich durch die Menschen ging, nahm mich eine Zigeunerin am Arm und sagte: "Freund, hier ist der Helm, den du suchst, und sehr billig." Ich antwortete: „Du liegst falsch. Bauer trägt keinen Helm.“ Aber sie bestand darauf und ich nahm es. Es war so schön … Und als ich aufsah, war der Zigeuner weg. (nimmt den Helm aus der Tasche und hebt ihn hoch und zeigt ihn)

JOANA (geht ungestüm auf sie zu und nimmt ihr den Helm aus der Hand): – Dieser Helm ist mein. Vielen Dank Bertrand.

LORD D'ARC: – Wie kannst du es wagen, Tochter? Bring den Helm zurück!

MADAME D'ARC (zu ihrem Mann): – Verlassen Sie sie, verlassen Sie sie!

JOANA (wendet sich Bertrand zu): – Hast du schlechte Nachrichten gehört?
Der tapfere Bastard von Orleans
hält die Verteidigung der Stadt nicht aufrecht?

BERTRAND: – Die Belagerung schließt sich um Orléans. Wir haben keine Schlachten gewonnen. Nur eine Hochburg bleibt: Mont Saint Michel.

JOANA:
- Das kann nicht passieren. Orleans
müssen von dieser Belagerung befreit werden.

MR D'ARC: – Joana! Es ist nicht gut für ein Mädchen, von etwas zu sprechen, was es nicht versteht.

JOANA (zu Bertrand, und ohne die Worte ihres Vaters zu bemerken):
– Und wo ist Carlos der Dauphin?

BERTRAND: – Hält Hof in Chinon. Aber er hat weder den Mut noch das Geld. Ihre eigene Mutter sagt, sie sei nicht seine Mutter.

JOANA:
- Nein! Er ist der wahre König!
Und es wird allen Freiheit bringen.
Siehe, der Himmel hat bereits nach der Jungfrau gerufen.
Orleans wird gerettet. und der Delfin
wird zum König von ganz Frankreich gesalbt.

MR MOREL: – Solche Wunder gibt es nicht mehr…

JOANA:
– Ja, die gibt es, wo Liebe existiert. (setzt Helm auf)
Frankreich wird niemals besiegt!
Gott, durch ein schwaches Mädchen,
wird das Land retten, das er liebt.

RAYMOND: Dein Blick funkelt!

BERTRAND: Deine Rede brennt wie Feuer. (zum Lord d'Arc) Gott hat dich gegeben
eine ungewöhnliche Tochter, Freund.

MR D'ARC: – Ah… Möge Gott Frankreich und den König beschützen. Was uns betrifft, wir führen den Pflug und nicht das Schwert. Es wurde uns gegeben, für die Erde zu sorgen. Die Zerstörung geht von denen aus, die sich darum kümmern. (Szene verlassen oder verdunkeln)

 

ZWEITE TABELLE
Vaucouleurs

einzelne Szene

12. Februar 1429. Im Schloss von Robert de Baudricourt. Steinmauern. Rechts ein solider Tisch. Weiter rechts befindet sich ein Abschnitt mit einem Fenster oder Eisengitter aus dem 13. Jahrhundert und weiter an der Ecke ein Turm mit einer Bogentür oder einem Ausgang, der zu einer Treppe führt, die in den Innenhof führt. Im Wohnzimmer zwei Stühle für Besucher und ein Hocker für Joana.

Roberto de Baudricourt; Ihr Administrator; Johanna; Jean de Metz, Bertrand de Poulengey.

 

ADMINISTRATOR (tritt nervös und bekümmert auf): – Wir haben keine Eier, mein Herr! Wir haben keine Eier mehr!

ROBERTO (sitzt hinter dem Tisch, ein grober und energischer Mann): – Mit tausend Strahlen, Mann! Was meinst du mit "Wir haben keine Eier"?

ADMINISTRATOR: – Es ist nicht meine Schuld, Sir. Es ist Gottes Wille.

ROBERTO: – Du lügst mich an, du Frecher, und der Schöpfer trägt die Schuld!

ADMINISTRATOR: – Aber, mein Herr, was soll ich tun? Ich kann keine Eier legen.

ROBERT: – Ach! Und obendrein Witze!

VERWALTER: Oh nein, mein Herr, Gott weiß es besser … Wir werden alle ohne Eier auskommen müssen, genau wie Sie, Monsieur de Baudricourt. Hühner legen einfach nicht!

ROBERTO: – Blöder Idiot, meinst du, dass meine Berber-Hühner, die besten Legehennen der Champagne, nicht legen? Dieb!

ADMINISTRATOR: – Nein, nein, mein Herr! Es gibt auch keine Milch mehr. Sie haben uns mit einem Fluch belegt. Wir sind verzaubert!

ROBERTO: – Jetzt sei still! Robert de Baudricourt, Ritter und Burgherr von Vaucouleurs, verbrennt Hexen und hängt Diebe auf, denk daran! Für Gott! Bis morgen Mittag will ich die Eier hier haben! Vier Dutzend und zwei Milchkannen. Auf hier! (schlägt mit der Faust auf den Tisch)

ADMINISTRATOR: – Sie können mich zu Tode prügeln, aber wir werden nichts davon haben, solange das Mädchen an der Tür steht.

ROBERTO: – Mädchen? Welches Mädchen?

VERWALTER: – Von Domrémy.

ROBERTO: – Verdammt! Schmutz! Also ist das Mädchen, das so schamlos mit mir reden wollte, noch da? Du hättest sie nach Hause schicken sollen.

ADMINISTRATOR: – Ich habe es versucht. Sie will nicht. Es ist so hartnäckig ... (entschieden)

ROBERTO: – Dafür hast du ein Dutzend Diener und fünfzig Bewaffnete. Was zur Hölle! Meine Befehle müssen ausgeführt werden.

ADMINISTRATOR: – Aber, mein Herr, das liegt an Ihrem starken Willen. Wir konnten sie nicht wegschicken. Andererseits!

ROBERTO (imitiert): – „Im Gegenteil“. Also habt ihr alle Angst vor ihr?

ADMINISTRATOR: – Nein, Sir. Wir haben Angst vor dir. Sie macht uns Mut! Besonders für Soldaten; bei ihnen ist sie am liebsten, wenn sie nicht betet.

ROBERTO (imitiert): – „Wenn du nicht betest“. Beten … Ich kenne diese Art von Mädchen, die so gerne mit Soldaten spricht. Wo ist dieses Ding? Ich möchte dich beten lehren!

VERWALTER (atmet erleichtert auf): – Es ist unten im Hof.

ROBERTO (geht zum Fenster): – Hallo ihr da!

JOANA (draußen): – Bin ich es, mein Herr?

ROBERTO: – Steh auf!

JOANA: – Bist du der Kapitän dieses Ortes?

ROBERTO: – Ja, du Dreister. (setzt sich hinter den Tisch)

ADMINISTRATOR: – Sie will von Ihnen Soldatenkleidung, Rüstung und Pferd. Sie will … (hört, wie Roberto wieder auf den Tisch schlägt)

JOANA (tritt ein): – Guten Morgen, lieber Ritter von Baudricourt! Du musst mir ein Pferd geben, eine Rüstung, ein paar Soldaten und du schickst mich zum Dauphin. Dies sind die Befehle meines Herrn für Sie.

ROBERTO (halb amüsiert, halb empört): – Befehle von Eurem Herrn? Aber was zum Teufel, wer ist dein Herr? Ich nehme nur Befehle vom König entgegen!

JOANA: – Der König des Himmels ist mein Herr.

ROBERTO: – Mein Gott, sie ist verrückt (zum Administrator): – Idiot, warum hast du mir das nicht gesagt?

JOANA: – Viele sagen, ich sei verrückt, während sie mir nicht zuhören. Es ist Gottes Wille, dass Sie tun, was er durch mich getan haben möchte.

ROBERTO: – Der Wille Gottes ist, dass ich dich nach Hause schicke und deinem Vater befehle, dich zu schlagen, bis du diesen Unsinn aus deinem Kopf hast. Und jetzt, was hast du zu sagen?

JOANA: Das werden Sie nicht tun, Sir. Du hast auch gesagt, du würdest mich nicht sehen. Und ich bin hier.

ADMINISTRATOR: – Sehen Sie es?

ROBERTO: – Halt die Klappe, du Idiot! (versucht, seine überlegene Haltung beizubehalten) – Ich habe Sie empfangen …

JOANA (unterbricht): – Ja, mein Ritter! Ich danke. Das teuerste ist das Pferd, und das wird mir Joãozinho geben. Und Pollys Knappe wird mir deine Roben geben. Ich brauche nur drei zuverlässige Männer auf dem Weg nach Chinon. Der Dauphin wird mir alles Notwendige geben, damit ich die Belagerung von Orléans aufheben kann.

ROBERTO (der mehrmals vergeblich zu sprechen versuchte): – Die Belagerung von Orléans aufheben?!

JOANA: – Ja, lieber Ritter. Das hat mir der heilige Erzengel Michael gesagt.

ROBERTO: – Und Joãozinho und Polly… Nennen Sie so die Herren Jean de Metz und Bertrand de Pouengey?

JOANA: – Unter Freunden sagt man Joãozinho und Polly. Beides geht bei mir natürlich auf Bestellung mit. Ich habe schon alles vorbereitet. Wir warten auf Ihr Wort.

(Roberto, gegen seinen Willen beeindruckt, steht auf und sieht aus dem Fenster.)

ROBERTO: – Hey, Johnny! Hallo Polli! Herkommen! (wendet sich Joana und dem Administrator zu) – Beide raus! (zu Joana) – Ich schicke später nach.

JOANA: – Das freut mich, mein Ritter.

VERWALTER: – Bei Gott! Ich werde sehen, was die Hühner tun! (beeilt sich und geht Joana nach)

ROBERTO (spricht mit sich selbst, legt die Hände auf den Kopf): – Sie ist wirklich hartnäckig… Joãozinho und Polly, zwei gute Typen, so unterschiedlicher Typ, aber beide vernünftig… Und sie hat mich für dich angerufen, das verdammte Ding! Erst jetzt macht es mich wütend.

(Johnny und Polly treten ein, grüßen ihren Captain militärisch. Johnny fröhlich; Polly zurückhaltend.)

ROBERTO (setzt sich auf die Tischkante): – Unter uns, Freunde, wir waren oft Seite an Seite und haben den Tod aus nächster Nähe gesehen. Was willst du mit dem Mädchen? Ich kenne ihren Vater, einen aufrechten Mann, der mehr wert ist als der Bürgermeister. Ich lasse Sie wissen, dass ich nichts über Ärger wissen möchte. Berühre dieses Mädchen nicht, von so einzigartiger Schönheit.

JOÃOZINHO: – Sie hat ein Gelübde abgelegt, keinem Mann zu gehören. Und was sie verspricht, hält sie.

POLLY: Ich denke an sie, als wäre sie selbst die Heilige Jungfrau. Es gibt ein Geheimnis mit ihr. Unten in der Wache sind unhöfliche Männer, du kennst ihren Dirty Talk. Nun, sie haben noch kein einziges böses Wort gesagt. In seiner Gegenwart flucht man nicht. Ich weiß nicht, es gibt ein Geheimnis mit ihr.

ROBERTO: – Damit meinst du, dass ihr beide diese verrückte Idee, zum Dauphin zu gehen, ernst nehmt? Sie haben nicht viel gesunden Menschenverstand.

JOÃOZINHO (vehement): – Und wie weit hat uns der gesunde Menschenverstand gebracht? Wissen Sie, wem das Land bis zur Loire gehört, und auch dieses Schloss? Auf Burgund und den Herzog von Bedford! Bald werden sie es dir wegnehmen. Der Dauphin hat Spaß in Chinon und will nicht kämpfen. Der Bastard wird nicht lange bestehen. Und da Orleans verloren ist, dann … gute Nacht!

POLLY: Nur ein Wunder wird uns retten.

ROBERTO: – Und du glaubst, dass dieses Mädchen Wunder vollbringen kann?

POLLY: Sie ist ein Wunder an sich. Ihr Wort, Ihr glühendes Vertrauen auf Gott … Ich denke, es lohnt sich, es zu glauben. Es ist der letzte Ausweg aus dem Sumpf, in dem wir uns befinden.

JOÃOZINHO (zuversichtlich): – Fragen Sie sich! Darf ich dich anrufen?

ROBERTO: – Du lässt mich in einer peinlichen Situation zurück. Dann ruf sie an!

POLLY: Und du solltest es besser selbst untersuchen.

ROBERT: – Nein! Ich blieb! Und hilf mir, klar zu bleiben.

(Joaozinho winkt Joana aufgeregt durch das Fenster zu, und sie tritt ein.)

ROBERTO (spricht mit Joana und zeigt auf den Hocker): – Setz dich! wie alt sind Sie?

JOANA: – Siebzehn. Wieso den?

ROBERTO: – Frag nicht! Antwortet! Sie sagen, dass der heilige Erzengel Michael, die heilige Katharina und so weiter zu Ihnen sprechen?

JOANA: – Ja, das tun sie.

ROBERTO: – Und sie reden wie ich?

JOANA: - Nein. Es ist ganz anders. Aber über meine Stimmen möchte ich schweigen.

ROBERTO: Und hat Gott gesagt, dass Sie nach Orléans gehen müssen, um die Belagerung aufzuheben?

JOANA: – Und den Dauphin in der Kathedrale in Reims krönen.

ROBERTO: – Auf dem Weg dorthin muss man durch englisches Gebiet. Glaubst du, ein Soldat zu sein, heißt Schafe hüten, eine Kuh von der Weide treiben? Hast du jemals die Engländer kämpfen sehen?

JOANA: – Nachdem Domrémy am Boden zerstört war, habe ich mich einmal um drei Verwundete gekümmert. Menschen wie du und ich. In ihrem Land, das Gott ihnen gegeben hat, sind sie gut. Dort spricht jeder Englisch. Und der König des Himmels gab uns Frankreich. Wenn nicht, wäre es Mord, Engländer im Kampf zu töten. Roberto, hab keine Angst. Sie müssen Gott dienen, nicht Menschen.

ROBERTO (wütend): – Ich habe keine Angst! Und wer hat dir erlaubt, mich einen Ritter zu nennen, Roberto?

JOANA: – Das ist dein göttlicher Name. Die Namen Hauptmann, Ritter und Baudricourt hast du von deinem Vater, vom König, von Männern erhalten. Robertos, den Sie durch das Sakrament der Taufe empfangen haben.

POLLY: – Sehen Sie? Keine Frage lässt sie unbeantwortet.

JOANA: – Hundert wie ich, ja, zehn sind genug, wenn Gott auf unserer Seite ist! Verstehst du nicht? Solange unsere Leute nur für ihre eigene Haut und nicht für Frankreich kämpfen, schützen sie ihre Haut auf die beste Art und Weise.

JOÃOZINHO: – Und unsere Herzöge und Ritter denken nur an das Lösegeld. Für sie geht es nicht um Töten oder Sterben, sondern um Zahlen oder Empfangen.

ROBERTO: – Polly, Joãozinho, vielleicht ist das alles absurd, aber es kann die Menschen, die Truppen begeistern. Und wenn sie es schafft, den Dauphin zu erregen, dann wird sie die ganze Armee mit sich reißen.

POLLY: Du solltest es versuchen. Habe ich nicht gesagt, dass sie wirklich ein Geheimnis hat?

ROBERTO (zu Joana, die aufgestanden war): – Setz dich und hör zu!

JOANA (setzt sich demütig und aufmerksam): – Ja, mein Herr.

ROBERTO: – Deine Dienstordnung lautet wie folgt: Du gehst mit diesen beiden Rittern nach Chinon.

JOANA: Ja, Herr.

JOÃOZINHO: – Und wenn der Dauphin es nicht bekommt, was dann?

ROBERTO: – Sie muss sagen, dass ich sie geschickt habe. Außerdem, mein lieber Joaozinho, wenn der Dauphin es schafft, nicht mit ihr zu reden, dann hat er mehr Zähigkeit und mehr Mut, als ich dachte. Und das alles.

JOANA (steht auf, ruhig und einfach): – Ich danke Ihnen, Herr Ritter Roberto de Baudricourt. Die aufgehende Sonne wird uns auf dem Weg zum König sehen! (Sie geht mit Johnny und Polly aus.)

VERWALTER (tritt eilig ein): – Monsieur de Baudricourt! Herr der…

ROBERTO: – Was ist passiert? Alarmsignal? Greifen die Burgunder an?

VERWALTER: – Nein, mein Herr! Die Hühner! Die Berberhühner! Sie legen Eier wie verrückt!

ROBERTO: – Herr Jesus Christus! Du warst es, der sie zu uns geschickt hat!

 

TERCEIRO QUADRO

Chinon

8 de março de 1429. Três cenas com o mesmo cenário: sala do trono, tendo ao fundo, à direita, dois tronos sobre um estrado. A porta ou saída principal fica de um lado, guardada pelo pajem. Há outra saída que deixa livre a passagem para os cortesãos. As duas primeiras cenas se passam na antessala, que fica à frente da cena, separada da sala por uma grade baixa (ver estilo da época). Mais duas saídas na própria antessala.

Szene 1
Antessala.
A rainha com suas damas: Aninha, Lídia, Maria, Verônica.

(Elas conversam, passeando. Joana deverá ser recebida pelo Delfim.)

ANINHA: – Eu pensava que íamos logo para o sul.

LÍDIA: – Só vejo mensageiros, reuniões secretas, boatos zumbindo pelo ar como mosquitos.

RAINHA: – E hoje o Delfim recebe uma pessoa. Temos de estar presentes.

MARIA: – Quem é?

VERÔNICA: – É uma camponesa que se veste com roupas de soldado.

LÍDIA: – Ai, que horror! Isso é pecado!

ANINHA: – Eu preferia que fosse uma duquesa. Mas, enfim, antes ela do que nada.

MARIA: – Ouvi contar que ela é bela, valente e também modesta.

VERÔNICA: – E piedosa. Dizem que a dona do albergue onde ela está hospedada viu-a muitas vezes de joelhos, rezando.

MARIA: – É, sim. E, sempre que ouve o som dos sinos, gosta de ficar só. E come pouco, tal qual um passarinho.

RAINHA: – Hum… Vejo que os mosquitos vos picaram bem. Pois eu vos digo que, antigamente, o rei meu sogro também gostava de ouvir mensagens de homens do povo ou mesmo de donzelas. Na situação em que estamos, devemos aceitar qualquer sinal de esperança.

(A rainha e suas damas se retiram.)

 

Szene 2

Antessala.
O Delfim, ainda não coroado como Carlos VII; Reginaldo, o arcebispo de Reims; o Marechal La Trémouille e sua mulher, duquesa de La Trémouille; Gilles de Rais, seu sobrinho; o Capitão La Hire; um pajem.

(De início, apenas Carlos, o Arcebispo e o pajem, que fica à porta.)

CARLOS: – Agora só um milagre! Os peixes que comemos hoje foram pagos pelos cozinheiros. Ninguém me empresta mais. E, se não chegam reforços para a luta, só nos resta fugir.

(Entra o Marechal La Trémouille, autoconfiante, com ligeira mesura ao Arcebispo. Sua mulher, a duquesa, acompanha-o.)

CARLOS (ao Marechal): – E então, que disse a camponesa?

O MARECHAL: – Nega-se a falar comigo. Só fala com quem tem sangue real.

CARLOS: – É só isso que me contas?

O MARECHAL: – Bem, seu cabelo é muito curto, usa trajes de homem, reza muito e come pouco. O povo já começa a falar dela. Ah, e trouxe esta carta (mostra-a). Ainda não a li.

O ARCEBISPO: – Deixa-me vê-la! É carta de Baudricourt?

CARLOS (olha a carta e tira-a das mãos do Arcebispo): – Está endereçada para mim!

O ARCEBISPO: – Dominai-vos, senhor! Se não sabeis chefiar as tropas e a pátria, pelo menos dominai-vos!

CARLOS: – Vós me passais sermão? Muito obrigado. (lê a carta, depois passa-a ao Arcebispo)

O MARECHAL: – A camponesa disse que o Delfim vai recebê-la ao ler essa carta.

O ARCEBISPO (lendo a carta): – Pensei que Baudricourt fosse mais sensato. Antes de tudo, a Igreja deveria examinar a jovem.

O PAJEM (anunciando): – O senhor Gilles de Rais e o capitão La Hire!

(La Hire cumprimenta militarmente e de modo rude. Gilles, muito à vontade, mas sem perder a forma.)

GILLES (aponta La Hire): – Olhai este soldado valente como está abalado. Agora até deseja ser santo.

LA HIRE: – O caso é sério. Luiz morreu. Está bem morto.

O ARCEBISPO: – Luiz é aquele que praguejava mais que todos os outros?

GILLES: – Esse mesmo. Um simples soldado aconselhou-o a não praguejar mais porque sua morte estava próxima.

O ARCEBISPO: – E a sua vida fora ameaçada por alguém?

GILLES: – Por ninguém. Mas caiu num poço e afogou-se. E então, de susto, La Hire agora quer virar santo!

LA HIRE: – Não é para achar graça, é caso muitíssimo sério. E o conselho não veio de um soldado, mas de um anjo vestido de soldado.

A DUQUESA: – Um anjo?!

CARLOS: – Vestido de soldado? Quem seria?

LA HIRE: – É a camponesa que veio lá de Vaucouleurs escoltada por dois homens. Um deles eu conheço: é Jean de Metz. Tinham de atravessar 300 milhas entre salteadores, borgonheses e ingleses, mas só encontraram camponeses e expressões amigas. É um anjo, eu vos afirmo, que diabo! (bate na boca) Não quero mais praguejar! Não quero mais praguejar!

O ARCEBISPO: – Já estás quase parecendo um santo! (risos)

O MARECHAL: – Vamos ao que interessa, La Hire. Como está a situação em Orléans? Quem sabe teu anjo nos consegue algum milagre!

O ARCEBISPO: – Baudricourt pareceu impressionado.

LA HIRE: – Ainda não a conheceis?

CARLOS: – Ainda não, mas logo estará aqui. Toda a corte a verá.

LA HIRE: – Pois eu estarei presente, com todos os diabos! (bate na boca) Perdoai. Com todos os anjos que há no céu.

O ARCEBISPO: – Anjos, anjos… Primeiro a Igreja deveria examiná-la. Mas vamos fazê-la passar por um teste.

O MARECHAL: – É simples. Tentemos enganá-la. Ela nunca viu o Delfim. Eu faço o papel de rei. De qualquer forma nos divertiremos.

(Passam para a sala do trono. A rainha e as damas também entram.)

 

Szene 3
Sala do trono.

Os mesmos das duas cenas anteriores; Joana, Joãozinho e Polly.

(O Marechal e a duquesa sua esposa, sentam-se nos tronos. Carlos se esconde entre os outros cortesãos. Há movimentação geral e risos.)

O MARECHAL (explica-se com a Rainha): – Desculpai-me, Alteza. Faço o papel de rei só para testarmos a jovem camponesa.

PAJEM (bate com a alabarda no chão): – Os senhores Jean de Metz e Bertrand de Poulengey apresentam à Sua Majestade a donzela Joana.

O MARECHAL (quando Joana entra): – Que ela se ajoelhe diante do trono!

(Joãozinho e Polly vêm atrás de Joana e, após uma genuflexão diante do trono, colocam-se a seu lado. Joana dá alguns passos em direção ao trono e então pára, procurando com os olhos.)

JOANA: – Vós quereis enganar-me…

A DUQUESA (cutuca o Marechal com o cotovelo): – Olha seus cabelos como são curtos! (abafa o riso)

O MARECHAL: – Filha, tu estás diante do Delfim. Que desejas?

JOANA (observa-o cuidadosamente e fala consigo mesma): – Não tem sangue real. Onde está Carlos? (descobre-o, puxa-o para o centro e faz uma genuflexão. Radiante, dirige-se a ele): – Nobre Delfim, fui enviada a vós para salvar Orléans e vos levar a Reims, onde sereis coroado, como todos os verdadeiros reis da França. O inglês será expulso e voltará para sua própria terra.

CARLOS: – Quem te enviou, Joana?

JOANA: – O Rei dos Céus.

(Carlos puxa Joana para a antessala, onde ficam em conversa particular. O Marechal ri, sem graça, sai do trono e ajuda a duquesa a se levantar.)

A DUQUESA: – Esses trajes na corte… Que mau gosto! E ela cativa o Rei!

GILLES: – Por Deus, La Hire, há mesmo algum mistério com essa moça!

LA HIRE: – Ela disse “O inglês será expulso” de um modo que a espada já me sai da bainha! Com os diab… (bate na boca)

CARLOS: – Alma pura, tu vês que estou cercado de criaturas frias, mais poderosas e mais ricas que eu. Eu me conheço. A coragem me foge.

JOANA: – Eu sei, Delfim. Por isso mesmo, permite que eu aja prontamente. Resta-me pouco mais de um ano, de tempo.

CARLOS (aponta os cortesãos atrás): – Eles precisam de um sinal que os convença.

JOANA (fala alto e solene, para Carlos e para todos): – Deus me envia, Delfim! Dou-te um sinal. Eu sei que há anos repetes esta oração, com uma dor profunda: “Quem me livra da dúvida que tenho sobre meu próprio sangue?” E aqui eu te livro. És mesmo o verdadeiro rei da França.

(Joana ergue as mãos, como quem abençoa, e o conduz ao trono.)

VERÔNICA (para Maria): – Viste o fogo que brilha em seus olhos?

(Carlos, com decisão, senta-se no trono. O Arcebispo leva a Rainha a seu trono e se põe do lado esquerdo de Carlos. O Marechal fica atrás.)

O ARCEBISPO: – A corte aguarda a palavra do Delfim.

(Carlos fala com voz forte. Os apartes do Arcebispo e do Marechal não são ouvidos pela corte. Só Joana os percebe.)

CARLOS: – Na expectativa de minha coroação como Carlos VII, decidi seguir o caminho da Donzela enviada por Deus…

O ARCEBISPO: – Se a Santa Igreja permitir.

CARLOS: – … e requeremos o serviço fiel dos súditos e de seus homens…

O MARECHAL: – Se o Marechal não mandar outra ordem em contrário.

CARLOS: – … até que Orléans seja libertada. A etapa seguinte será a coroação em Reims. Que Deus e a Donzela sejam nossos guias!

O MARECHAL: – A não ser que apareça algum tratado mais vantajoso para a nobreza, mantendo-a no poder.

O ARCEBISPO: – E nunca antes que a Santa Igreja examine o caso.

CARLOS: – Uni-vos todos, com Deus e pela França! Sigamos a Donzela! Avante!

TODOS OS HOMENS (gritam, menos o Arcebispo e o Marechal): – Avante!

 

INTRODUÇÃO À SEGUNDA PARTE

Na cena vazia ou em primeiro plano.
Senhor e senhora d’Arc, Raymond, Jacques d’Arc, Bertrand; Roberto de Baudricourt, seu Administrador; Joãozinho, Polly; La Hire, Gilles de Rais; o Marechal; a Duquesa, Aninha; o Pajem de Chinon.

(As personagens, como narradores, vão entrando e saindo aos poucos, até ficar só o Pajem.)

BERTRAND: – Joana não conseguiu partir logo para Orléans.

JACQUES D’ARC: – Os políticos ligados ao trono tinham voz forte e contrária à sua missão.

SENHOR D’ARC: – Vieram a Domrémy colher dados para relatórios.

(Sai Bertrand, dando início à saída.)

RAYMOND: – Queriam saber a origem de suas vozes. E se não estava possuída pelo Demônio.

O MARECHAL: – É claro! O rei não poderia ter a seu serviço uma bruxa.

A DUQUESA: – E com aqueles trajes!

ANINHA: – E com aquele cabelo!

LA HIRE: – A donzela teve de comparecer a eternas sessões e responder a nobres, clérigos, políticos, médicos, sábios, juristas.

GILLES DE RAIS: – Disse um professor que suas palavras não eram contrárias às palavras da Bíblia.

SENHORA D’ARC: – No entanto, Joana não sabia distinguir o A do B.

O ADMINISTRADOR DE ROBERTO: – Mas sua espada, sua espada apareceu!

ROBERTO: – Ela disse: “Escavai em Fierbois, atrás do altar da igreja de Santa Catarina. Lá está minha espada, com as cinco cruzes.”

JOÃOZINHO: – E lá ela foi encontrada, tal como o Arcanjo prometeu.

POLLY: – Finalmente, tudo foi resolvido. Um lauto parecer jurídico e teológico foi lavrado em Poitiers e termina dizendo:

PAJEM DE CHINON (lê, enquanto os outros acabam de sair): “Como só deseja confirmação de que é uma enviada de Deus a Orléans, não deve ser impedida de para lá se dirigir com o exército; pois, sem mais razões, dela duvidar significaria pecar contra o Espírito Santo.” (ele sai)

 

SEGUNDA PARTE

QUARTO QUADRO

Orléans

Szene 1
29 de abril de 1429. Campo às margens do rio Loire, o qual se encontra imaginariamente na plateia. Em primeiro plano há uma elevação, de onde se avista Orléans. De um lado, há um alto pendão, com insígnia.
Dunois, o Bastardo de Orléans; René, seu pajem; depois Joana e seu pajem d’Aulon.

(Dunois anda de um lado para o outro, apressado, para, observa o pendão que mostra a direção do vento e balança a cabeça, aborrecido. Há um pedaço de tronco onde está sentado seu pajem René, olhando o rio.)

DUNOIS: – Vento oeste, vento oeste. Não soprarás mais nunca? Muda, peste de vento, eu quero, eu te ordeno. (dá um grunhido, brande o punho contra o pendão, depois retoma sua marcha)

RENÉ (pulando aos pés de Dunois): – Olhai! Ali! Lá vem ela!

DUNOIS (parando, ansioso): – Onde? Quem? A Donzela?

RENÉ: – Não! A alcíone! Como um relâmpago azul. Escondeu-se naquela moita.

DUNOIS (furiosamente desapontado): – Só isso? Seu idiotinha do inferno, não sei onde estou que não te jogo no rio.

RENÉ (sem medo algum, pois conhece bem seu amo): – Como era tremendamente belo aquele raio azul! Olhai! Lá vai outra!

DUNOIS (correndo até a margem do rio): – Onde? Onde? Ah, lá está ela perto dos caniços… (seguem o voo do pássaro até este desaparecer.)

RENÉ: – Não são mesmo lindas? Quem me dera apanhá-las!

DUNOIS: – Se eu te vir tentando caçá-las, fecho-te numa gaiola durante um mês, para aprenderes como é agradável uma prisão.

(René ri, senta-se de novo no chão. Dunois caminha, fazendo versos.)

DUNOIS: – “O danado vento oeste chegará tarde demais. / E o milagre da Donzela se desfaz.” Que versos horríveis! (bate com o pé no chão.) Uma donzelinha beata, e é do vento oeste que preciso!

D’AULON (a voz vem de longe): – Com Deus, pela França!

RENÉ: – Alto! Quem vem lá?

JOANA (a voz vem de longe): – A Donzela!

DUNOIS: – Deixa passar! – Para aqui, Donzela!

JOANA (séria): – Tu és Dunois, o Bastardo de Orléans?

DUNOIS (ríspido, aponta o próprio escudo): – Não vês o escudo? E onde estão tuas tropas?

JOANA: – Milhas atrás. Eles me tapearam. Levaram-me à margem errada.

DUNOIS: – Foi ordem minha.

JOANA: – Por que? Orléans está do outro lado. É lá que devemos combater os ingleses. Como vamos atravessar o rio?

DUNOIS (perversamente): – Há uma ponte, mas não se pode passar.

JOANA: – Quem disse?

DUNOIS: – Eu. E cabeças mais experientes são da mesma opinião.

JOANA (sem cerimônia): – Então essas cabeças mais experientes são cabeças de vento. Não estás vendo que te trago uma ajuda como nunca a recebeu um general ou uma cidade?

DUNOIS (sorrindo com paciência): – A tua?

JOANA: – Não. A do Rei dos Céus. Qual é o caminho da ponte?

DUNOIS (rindo mais): – És impaciente, Donzela. Vem. Vou ensinar-te a ser soldado. (leva-a à margem do rio) Estás vento os dois fortes grandes naquela extremidade da ponte? Se eu estivesse num deles com apenas 10 homens, poderia resistir a um exército. Pois os ingleses têm, pelo menos, 100 homens lá para resistir a nós.

JOANA: – Eles não podem resistir a Deus. Deus não deu a eles o solo que está debaixo desses fortes. Deu a nós. Eu tomarei esses fortes com meus homens.

DUNOIS: – Nenhum homem te seguirá.

JOANA: – Não olharei para trás para ver se me seguem ou não.

DUNOIS (reconhecendo sua coragem e batendo-lhe calorosamente no ombro): – Bem, tens o estofo de um soldado. És intrépida.

JOANA: – Não sou intrépida. Sou uma serva de Deus. Minha espada é sagrada. Meu coração está cheio de coragem, não de ódio. Eu guiarei, e teus homens me seguirão. Isso é o que eu posso e preciso fazer, e tu não deves impedir-me.

DUNOIS: – Tudo tem seu tempo. É necessário ir por dentro do rio e apanhar os ingleses pela retaguarda. As balsas estão prontas, e os homens já embarcaram. Mas temos de esperar por Deus.

JOANA: – Que queres dizer? Deus já nos espera.

DUNOIS: – Aguardemos então que Ele nos mande o vento oeste. As embarcações não podem subir contra a corrente e contra o vento. Eu já rezei, já ofereci dois castiçais de prata. E nada. Tuas orações talvez sejam ouvidas, pois és jovem e inocente.

RENÉ (espirra violentamente): – Atchim!!

JOANA: – Saúde, menino!

RENÉ (repara no pendão, deixa cair o escudo e grita): – Senhor! Senhor!

DUNOIS: – Que é? A alcíone? (procura-a pelo rio, impacientemente)

JOANA (juntando-se a eles): – Alcíone? Onde?

RENÉ (mostra o pendão): – Não, não! O vento! Foi o que me fez espirrar.

DUNOIS (olha o pendão): – O vento mudou. Deus falou. (persigna-se, ajoelha-se e entrega o bastão a Joana) Comanda o exército do rei. Sou teu soldado.

RENÉ (olhando o rio): – As balsas já estão saindo depressa como nunca!

JOANA (ajoelha-se e abraça Dunois): – Dunois, meu querido companheiro de armas! (os dois se levantam, Joana em solene silêncio)

DUNOIS: – Agora, aos fortes! Por Deus e por São Dinis!

JOANA: – Sim! A luta começa! Vitória em Orléans! Avante!

RENÉ e D’AULON: – Com Deus e a Donzela! Pela França! (saem)

 

Szene 2

Madrugada de 8 de maio de 1429. Campo de batalha.
Os três pajens René, d’Aulon e Basque; Dunois, La Hire, Gilles, Joana; Padre Paquerel.

(La Hire dorme; Joana descansa, recostada, assim como os outros, menos os pajens que estão de guarda e conversam.)

RENÉ: – Ai, ontem o que eu corri! Meus pobres pés estão cheios de bolhas…

BASQUE: – E quando o Bastardo chamou o corneteiro para dar o toque de retirada? A Donzela, já ferida, disse a ele: “Espera um pouco!”

D’AULON: – Foi isso mesmo, Basque. Ela entrou no vinhedo, ajoelhou-se e rezou por quinze minutos. Eu já estou acostumado. E, quando ela volta, alguma coisa se desencadeia.

RENÉ: – E então eu entreguei o estandarte a Basque e me arrastei que nem um cogumelo, com o escudo em cima da cabeça.

BASQUE: – E alguém veio por trás e me arrebatou o estandarte das mãos. Era a Donzela. Mas eu te digo: ela parecia estar em chamas da cabeça aos pés. Até gritei: “São Miguel!” Pois foi tão grande a semelhança…

D’AULON: – Aos ingleses aconteceu o mesmo. Ela voou sobre o fosso como quem tem asas, e eles se apavoraram. Muitos jogaram fora as armas. Eu vi!

(Outro grupo conversa.)

 

DUNOIS (tenta acordar La Hire): – La Hire! Capitão! (aos outros): – Ele dormiu. Está esgotado (sacode-o; Joana se ergue de seu descanso)

LA HIRE (acorda estremunhado): – Maldição! Até no sonho ouço o barulho das espadas. Maldição! (bate na boca)

JOANA (aos poucos todos se prendem às suas palavras):
– Velho amigo, herói incorrigível,
olha, um novo tempo vai surgir.
Todos os homens hão de ser irmãos,
iguais perante Deus. E, quanto a mim,
minha vida ofereço em sacrifício
por meus irmãos, por meu país, sozinha,
a serviço de Deus.

GILLES (consigo mesmo): – Joana está muito avançada em relação ao tempo… E seus irmãos… ah, não entendem nada.

(O padre Paquerel entra com uma cruz, e os pajens arrumam o altar. Basque fica firmemente de guarda.)

JOANA: – Vamos celebrar o dia de hoje, dia em que São Miguel Arcanjo apareceu no monte Gargano. É a ele que devemos orientação e vitória.

(Padre Paquerel põe-se diante do altar, os outros se ajoelham diante do altar, de costas para o público.)

PADRE PAQUEREL (reza em latim, os outros repetem em português):
– Benedicite Dóminum omnes Angeli ejus.

TODOS os outros: – Bendizei ao Senhor todos os Seus anjos.

PADRE PAQUEREL e TODOS: – Aleluia! Aleluia!

BASQUE (que estava de guarda, com precipitação): – Alarme! Alarme! As guarnições de seis fortes avançam para o campo; e já se põem em posição de combate!

(Comoção geral. Joana, imóvel.)

DUNOIS: – É preciso reforçar as defesas!

JOANA (volta-se um pouco e fala com firmeza): – Hoje é dia santo. Não lutaremos. Defendei-vos só se vos atacarem!

PADRE PAQUEREL: – Allelúja, allelúja, Sancte Michäel Archangele, defende nos in praelio…

TODOS os outros: – Aleluia, aleluia, São Miguel Arcanjo, defendei-nos no combate…

PADRE PAQUEREL e TODOS: – Aleluia!

BASQUE (vai até Joana): – Donzela, as guarnições se movimentam.

JOANA (voltando só a cabeça): – Vê bem se estão de frente para nós ou se nos dão as costas!

BASQUE (com a mão em pala, espiando longe): – Os ingleses nos dão as costas! Estão indo embora!

JOANA: – Deus não quer que lutemos hoje contra os ingleses. Nós os venceremos em outra ocasião. Vamos agora agradecer a Deus.

PADRE PAQUEREL: – Princeps gloriosissime, Michael Archángele, precáre pro nobis Filium Dei.

TODOS: – Gloriosíssimo Príncipe, Miguel Arcanjo, rogai por nós ao Filho de Deus.

PADRE PAQUEREL e TODOS: – Aleluia! Aleluia!

 

QUINTO QUADRO
Reims
(pronuncia-se Ranç)

Três cenas com o mesmo cenário. Aposento no Palácio do Arcebispo, que se comunica com a Catedral. Mesa grande, cadeiras de braço.

Szene 1
Por volta de 30 de junho de 1429, à noite.
O Conselheiro em Reims; o conde de Warwick, general inglês; John Stogumber, capelão inglês; Cauchon, bispo de Beauvais; um Pajem.

(O Conselheiro está sozinho. Iluminação noturna.)

O CONSELHEIRO (arranjando as poltronas em volta da mesa): – Quatro poltronas para esta estranha conversa em Reims! (pega uma) Um lugar de honra para Cauchon, o bispo de Beauvais, porque é bispo e não tem mais sede própria, pois foi expulso de sua diocese na cidade que se tornou fiel à Donzela. (pega outra) Uma poltrona para o conde de Warwick, (pega outra) que traz consigo o Capelão John. (pega outra) E uma para mim.

O CAPELÃO (entra e se apresenta): – Capelão John, guardião do sinete do Cardeal de Winchester.

O CONSELHEIRO (apresenta-se a ele): – Conselheiro em Reims.

O CAPELÃO (à janela, após vistoriar a sala): – Bela catedral! Em breve nosso rei será coroado nela como Henrique VI, rei da Inglaterra e da França.

O CONSELHEIRO: – Justamente o motivo de nos encontrarmos hoje aqui é que há um outro que também sonha ser coroado nela.

O CAPELÃO: – O filho de um demente, que caiu nas garras de uma camponesa ordinária.

(O conde de Warwick surge na porta.)

O CONSELHEIRO: – Só que, infelizmente, a sorte lhe tem sido favorável na guerra…

O CAPELÃO: – A ela? O diabo em pessoa? Ah, Milorde…

WARWICK (senta-se): – Estais exaltados? Tomai vossos lugares e acalmai-vos.

PAJEM (entra e anuncia): – Sua Reverendíssima, o bispo Cauchon. (sai)

CAUCHON: – Perdoai-me. Fui detido por um mensageiro que me entregou um documento ridículo.

WARWICK (ergue-se, apresenta-se ao bispo e assume com segurança a direção da conversa): – Sou Ricardo, o conde de Warwick. Espero que o documento que trazeis nos leve diretamente ao nosso assunto. Falai!

CAUCHON: – É uma carta da Donzela, incitando à traição a cidade de Tournai. Cópias da carta chegaram ao povo e se espalham como fogo. No alto da carta está escrito “Jesus, Maria!”…

O CAPELÃO (interrompe): – Blasfêmia!

CAUCHON (continua): – “Nobres e fiéis franceses da cidade de Tournai, a Donzela vos cumprimenta…”

O CAPELÃO (interrompe): – Essa ordinária cumprimenta? É abominável!

CAUCHON (continua): – “ …e vos comunica que, dentro de oito dias, por meio de um ataque ou de outra maneira…”

O CAPELÃO (interrompe): – Pois sim!… Por meio de feitiçaria!

WARWICK: – Mestre Capelão, queremos primeiro ouvir o que está escrito. (a Cauchon): – Reverendíssima, perdoai o ardente zelo do Capelão.

CAUCHON (continua): “expulsará todos os ingleses (o Capelão estremece) de todos os lugares que ocuparam à margem do Loire (o Capelão geme). Rogo-vos que continueis sendo bons e fiéis franceses e que vos prepareis para estar presentes à coroação do nobre rei Carlos, em Reims, onde em breve chegaremos. Etc… Joana.”

WARWICK: – É… até o duque de Borgonha, nosso aliado, recebeu dela um convite para essa coroação.

O CAPELÃO (estoura): – Essa camponesa nojenta! Como se atreve?

WARWICK: – Os soldados acorrem a ela em massa. E pior: querem lutar e nem perguntam pelo soldo.

CAUCHON: – E ela fala com Deus e com São Miguel Arcanjo pessoalmente, como se não existisse a Igreja. Onde vamos parar?

WARWICK: – Já estão correndo as negociações (gesto). Já há certeza de que Carlos não atacará Paris. Ele se retira para o Loire. Mas, falando francamente, não poderemos impedir sua coroação.

O CONSELHEIRO: – Então, mais uma profecia se cumprirá.

CAUCHON: – Sem dúvida, este é um golpe de mestre da Donzela.

O CAPELÃO: – Um covarde truque de bruxaria!

WARWICK: – O Capelão acha que ela é uma feiticeira. Creio que seria dever de Vossa Reverendíssima denunciá-la à Inquisição e queimá-la.

CAUCHON: – Só se ela for presa em minha diocese.

WARWICK: – Suponho que não há motivo de dúvida quanto a ser ela uma feiticeira.

O CAPELÃO: – Não há dúvida alguma. Uma horrível feiticeira!

WARWICK (gentilmente reprovando a interrupção): – É a opinião de Sua Reverendíssima que nós pedimos, Mestre Capelão.

CAUCHON: – Devemos considerar a opinião dos componentes do tribunal que for julgá-la. Se eles forem franceses, como é moda chamá-los agora, receio que o simples fato de o exército inglês ter sido derrotado pelo francês não os convencerá de que se trata de bruxaria.

O CAPELÃO: – Como? Nem mesmo quando o famoso Sir John Talbot foi feito prisioneiro por essa ordinária vinda dos fossos da Lorena?

CAUCHON: – Senhor, todos sabemos que Sir John Talbot é um magnífico soldado. Mas dizem que não é um bom general. E, embora prefiras dizer que ele foi vencido por essa jovem, há quem pense que ele foi derrotado por Dunois.

O CAPELÃO (com desprezo): – O Bastardo de Orléans! Senhor, em Orléans uma flecha mortal atravessou a garganta dessa mulher. E ela combateu o dia inteiro e avançou até o nosso forte com um estandarte na mão. Os ingleses ficaram paralisados. Os franceses os empurraram para a ponte, que logo se incendiou e desabou, jogando-os no rio. Muitos se afogaram. Será que isso foi causado pelo talento do Bastardo, ou pelas chamas do inferno, conjuradas pela feiticeira?

CAUCHON: – Os nomes gravados em seu estandarte não eram os de Satanás ou Belzebu, mas os santíssimos nomes de Nosso Senhor e da Virgem Maria. E o vosso comandante que morreu afogado, de nome…

WARWICK: – Glasdale, sir William Glasdale.

CAUCHON: – Esse Glass-dell não era um santo, e consta que foi punido por ter blasfemado contra a Donzela.

WARWICK: – Oh, senhor…

CAUCHON: – O que eu vos digo é que o diabo escolheu uma criança heroica e pura como instrumento para destruir a Igreja.

O CAPELÃO: – Eu já vos havia dito que ela é uma feiticeira.

CAUCHON (feroz): – Não é uma feiticeira. É uma herege.

WARWICK: – E como herege deve ser queimada.

CAUCHON: – Senhor, diante de Deus a alma dessa camponesa vale tanto quanto a vossa. Meu primeiro dever é salvá-la. Mas, se ela não se submeter à Igreja, eu a condenarei. Quanto à execução, não é missão da Igreja. É assunto do braço secular.

WARWICK: – No caso, serei eu o braço secular.

 

Szene 2

Dia 17 de julho de 1429. A mesma sala à luz do dia.
D’Aulon; o senhor e a senhora d’Arc; Jacques d’Arc; Haumette, Bertrand, Raymond; Joana, Dunois, o padre Paquerel.

D’AULON (afasta cadeiras e mesa): – O arcebispo foi gentil em ceder a sala. Será que esta coroação fará de Carlos um rei de verdade? (olha pela janela) Que corre-corre. Tantos enfeites… Lá vem o padre Paquerel. Ele trouxe de Domrémy os parentes e amigos de Joana. (fala com eles):
– Entrai! Joana já vem.

(Entra o padre Paquerel com parentes e amigos de Joana. Em seguida, Joana entra pelo outro lado, de armadura brilhante, capa vermelha enfeitada de dourado, a espada do lado, o elmo debaixo do braço. Pára um instante, passa o elmo para d’Aulon, dirige-se à mãe e a abraça.)

JOANA: – Minha mãe!

SENHORA D’ARC: – Filha!

JOANA (apóia as mãos sobre os ombros do pai): – Pai, tenho seguido os conselhos de São Miguel Arcanjo.

SENHOR D’ARC: – Ah, filha, tenho tido tantos pesadelos. Só terei paz quando voltares para casa.

JOANA (para Haumette): – Haumette! Conseguiste criar o bezerrinho que tinha, entre os olhos, uma mancha preta?

HAUMETTE: – Ainda te lembras? Consegui, sim!

JOANA (para Raymond): – Meu bom Raymond, nossa felicidade, como amigos, nos espera no céu.

RAYMOND: – Isso não parece cumprimento, mas sim despedida. Rezo diariamente por ti, Joana.

JACQUES: – Também tomei parte em batalhas pela libertação da França, irmã!

JOANA (põe a mão no ombro do irmão): – Meu Jacques!

BERTRAND: – Pelo visto, não sentes medo. Tens muita coragem!

JOANA: – Bertrand, usei teu elmo sempre. Mas, o que há em mim não é coragem, e sim obediência ao chamado que recebi. Só receio a traição.

DUNOIS (entra por onde Joana entrou): – Joana, o Delfim te chama para o cortejo da coroação. Vem, que eu te acompanho.

JOANA (ao padre, aos parentes e amigos): – Adeus, queridos! Vosso amor aqueceu meu coração.

(Os familiares saem por um lado com o padre. Joana, Dunois e d’Aulon saem pelo outro. O cortejo da coroação passa pela plateia, ou no fundo da cena, por trás de uma cortina transparente.)

 

Szene 3

No mesmo dia, na mesma sala, duas horas depois.
Joana; Dunois, La Hire; o rei Carlos, o Arcebispo, o Marechal.

(A sala está como foi deixada. A sacola de montaria de Joana está sobre a mesa; ainda se ouvem os últimos compassos da música na catedral e gritos de “Viva o Rei! Viva o Rei Carlos VII!”. Silêncio. Joana, esgotada, entra, enrola seu estandarte, encosta-o num canto, tira a capa vermelha e joga-a na mesa. Tira da sacola de montaria um manto branco e o veste.)

JOANA:
– Mais um alvo atingido. Os doze pares
da França levantaram a coroa,
descendo-a lentamente sobre Carlos.
Ele, de pé, prestou o juramento.
Dos doze pares só vieram dois.
Os outros dez foram representados.
Dez traidores. Sinto-me esgotada,
e meu trabalho não está completo.
A França confiada a mim por Deus
ainda está ocupada, dividida…
Repicavam tão alto os grandes sinos,
que eu nem pude ouvir as minhas vozes.
Arcanjo São Miguel! Jesus! Maria!
Que decisão devo tomar agora?
Ainda terei de agir? Eu? Eu, sozinha?

DUNOIS (entra com La Hire): – Então, Joana, O rei te elevou às honras da nobreza: Joana d’Arc de Lys! E agora ele quer ir descansar no Loire.

JOANA: – Mas falta conquistar Paris. Sem a capital, o que é um reino?

LA HIRE: – Mas o rei não quer.

DUNOIS: – E acho que não permitirão que dirijas esse ataque.

JOANA: – Que estás dizendo?

DUNOIS: – No Natal, vai ver-me em Orléans. Ganhaste uma casa lá. Lembra? Adeus, Joana!

LA HIRE: – Quanto a mim, não aguento mais a corte e o marechal. Olha, manda chamar-nos se precisares de nós. Adeus.

(O Rei, o Arcebispo e o Marechal entram. Só notam Joana depois das primeiras frases. Joana está como que petrificada.)

O MARECHAL: – Se dissolverdes vossas tropas, o borgonhês entregará Paris sem luta.

CARLOS: – Mas que dirá a Donzela?

O ARCEBISPO: – Perguntai a ela. Está ali, decerto a ouvir suas vozes.

CARLOS: – Joana, já rezaste o bastante. Estamos decidindo um tratado de paz com o borgonhês.

JOANA (decepcionada): – Mas, meu rei, a libertação da França não está terminada! Antes é preciso conquistar Paris! Bem sabeis que o duque de Borgonha nem ouvirá vosso tratado. Então aceitareis a palavra do inimigo?

O ARCEBISPO: – Vê como falas, Joana. Em teu orgulho mora o diabo.

O MARECHAL: – Meu rei, devemos nos proteger desse anjo caído.

CARLOS: – É tão incômoda uma criança pura quando fica zangada… Joana já não deve mais lutar em meu nome. Boa-noite a todos.

(Os três saem. Joana fica sozinha. A cena escurece.)

 

SEXTO QUADRO
Rouen

30 de maio de 1431. Quatro cenas na sala do julgamento. A primeira cena se passa na frente, diante do portão. Na sala, há dois assentos elevados para o Bispo Cauchon e o Inquisidor, como juízes. Outras cadeiras para os assessores. No canto, uma mesa para o escrivão. Há também o tamborete para Joana.

Szene 1
Diante do portão, onde há luz. Madrugada. A sala está às escuras.
Os pajens René, Basque e d’Aulon.

D’AULON (conversa com René e Basque, em tom particular): – O povo reza por ela em Orléans, em Reims e nas outras cidades que ela conquistou. Mas o rei e seus companheiros de armas não mexeram um dedo para libertá-la. Só La Hire.

BASQUE: – E por que a Donzela abandonou a luta, quando ela e o corajoso duque d’Alençon já estavam com o exército diante de Paris?

RENÉ: – Da parte do Rei e do Marechal, veio ordem para cessar a luta. Ela cedeu, enfraquecida pelo ferimento de uma flechada, e foi deixar sua espada sobre o altar de São Dinis.

BASQUE: – E agora, que ela foi traída por Flavy, que obedecia ao Marechal, sua via sacra já começou…

RENÉ: – Ela sabia que isso ia acontecer, mas não o dia nem a hora.

D’AULON: – De manhã, durante a missa, ela disse: “Fui traída e em breve serei entregue à morte. Rezai por mim.” (os três saem)

 

Szene 2
Dia claro. Sala do julgamento.
O conde de Warwick; o bispo Cauchon, o Inquisidor, o Promotor; o Capelão inglês, o Irmão Martinho Ladvenu.

(Warwick entra pela direita e fica andando de um lado para o outro. Pela esquerda, entra então Cauchon, seguido do Inquisidor e do Promotor, que carrega um grosso volume de autos.)

CAUCHON (a Warwick): – Bom dia, senhor conde.

WARWICK: – Muito bom dia a Vossa Reverendíssima. Não conheço vossos amigos.

CAUCHON (apresentando): – Este é o Irmão Jean Lemaître, delegado do Grande Inquisidor, e este é o cônego Jean d’Estivet, que exerce a função de Promotor.

WARWICK: – Ah, perfeitamente. Muito prazer em vos conhecer. (todos se inclinam) E agora vos pergunto em que ponto está o processo. Faz mais de nove meses que a Donzela foi aprisionada pelos borgonheses. E eu a comprei deles há quatro meses e a entreguei a vós, senhor bispo, como suspeita de heresia. Então esse processo não acaba mais?

O INQUISIDOR: – O julgamento será feito esta manhã. (senta-se num dos lugares dos juízes)

WARWICK: – Boa notícia. Minha paciência já estava no fim.

CAUCHON: – Os interrogatórios foram demorados porque resolvi que esta mulher deverá ser julgada lealmente.

WARWICK: – Desejais salvar a Donzela, mas eu vos declaro que sua morte é uma necessidade política.

CAUCHON (com orgulho feroz e ameaçador): – A Igreja, senhor, não deve estar subordinada a necessidades políticas.

O INQUISIDOR (interpondo-se melifluamente): – Não vos inquieteis, senhor conde de Warwick. A donzela é vossa aliada, pois condena-se a si própria cada vez que abre a boca.

WARWICK: – Nesse caso, para que o tribunal se reúna, faço entrar vossa gente e me retiro.

(Warwick sai pela esquerda. Cauchon ocupa um dos assentos dos juízes. O Promotor senta-se à mesa do escrivão e estuda o processo. Entra o Capelão que, obstinado, não se senta. Entra o Irmão Martinho e se senta.)

O CAPELÃO (a Cauchon): – Bom dia, senhor bispo. Tenho um protesto a fazer.

CAUCHON: – Muito bem. De que se trata?

O CAPELÃO: – Um ponto da acusação foi reduzido a nada. O fato de que a Donzela furtou o cavalo do Bispo de Senlis.

CAUCHON (contendo-se a custo): – Mestre Capelão, isto não é um tribunal de polícia. Então vamos perder tempo com tais ninharias?

O CAPELÃO (escandalizado): – Chamais de ninharia o cavalo do Bispo?

O INQUISIDOR (melifluamente): – Mestre Capelão, a Donzela alega ter pago regiamente pelo cavalo do Bispo. E esse ponto concorre para que ela seja absolvida.

O CAPELÃO: – Sim, se fosse um cavalo qualquer. Mas o cavalo do Bispo! (senta-se, perplexo e desanimado)

O INQUISIDOR: – Quando a Donzela vier, vamos tratar da heresia. Eu vos peço que não faleis de furtos de cavalo, dança em torno de árvores encantadas etc. Na França não há camponesa que não dance em torno de árvores mágicas. Senhores, é a heresia que devemos julgar. Aqui estou como Inquisidor e não como um juiz comum.

IRMÃO MARTINHO: – Mas haverá tanto mal na heresia dessa moça? Não será apenas simplicidade? Muitos santos disseram o mesmo que Joana…

 

Szene 3
Sala do julgamento.
Os mesmos da cena anterior, menos Warwick; Joana.

(Joana está de pé, junto do tamborete. Veste roupa de pajem. Enfrenta o tribunal sem acanhamento.)

O INQUISIDOR: – Senta-te, Joana. (ela senta-se) Estás um pouco pálida.

JOANA: – É que o Bispo me mandou um peixe, e ele não me fez bem.

CAUCHON: – Eu mandei que vissem se o peixe estava fresco.

JOANA: – Eu sei, mas os ingleses pensaram que vosso desejo era envenenar-me.

CAUCHON (indignado): – Como?!

O CAPELÃO: – Nós, ingleses, não pensamos nada disso!

JOANA (continua): – Por que devo ficar na mão dos ingleses e não da Igreja? E por que estou acorrentada a um cepo? Por acaso receais que eu possa voar?

O PROMOTOR (severo): – Menina, não te compete interrogar o tribunal. Nós é que interrogamos.

O CAPELÃO: – Se não podes voar como uma feiticeira, como se explica teres sobrevivido depois da tentativa de fugir saltando de uma torre de 9 metros de altura?

JOANA: – Talvez porque, no dia em que saltei, a torre não fosse tão alta. Depois que começastes a interrogar-me sobre isso, cada dia a torre fica maior.

CAUCHON: – Já te avisei, Joana, que essas respostas impertinentes não te trazem benefício algum.

JOANA: – É que me são ditas coisas absurdas. Quando fordes sensatos, eu também serei sensata.

O INQUISIDOR (interpondo-se): – Senhores, não estão sendo preenchidas as formalidades. Só podeis interrogá-la depois que ela jurar sobre o Evangelho que nos dirá a verdade.

JOANA (ajoelha e põe as mãos sobre o Evangelho que o Irmão Martinho lhe apresenta): – Juro dizer a verdade sobre o que me perguntarem sobre minha crença.

(Fim do primeiro flash. A cena escurece e torna a ser iluminada.)

CAUCHON: – Joana, ousas pretender que estás em estado de graça?

JOANA: – Se eu não estiver, que a ele Deus me conduza. Se estiver, permita Deus que nele permaneça.

IRMÃO MARTINHO: – Eis aí uma bela resposta, senhores.

O CAPELÃO: – Estavas em estado de graça quando furtaste o cavalo do Bispo?

CAUCHON (levanta-se furioso): – Estamos aqui para julgar um caso de heresia e somos desviados por um idiota que só pensa em cavalos! (torna a se sentar)

O INQUISIDOR: – Senhores, ligando para essas minúcias, nós nos tornamos os melhores advogados da Donzela. Que diz o Promotor?

O PROMOTOR: – Devemos acentuar os dois crimes horribilíssimos que ela não nega: Comércio com maus espíritos – o que a torna uma feiticeira – e vestir-se de homem – o que é indecente e contrário à natureza.

JOANA: – Então Santa Catarina e São Miguel Arcanjo são maus espíritos?

O INQUISIDOR: – Joana, a Igreja ensina que essas aparições são demônios buscando a perdição de tua alma. Aceitas o ensinamento da Igreja?

JOANA: – Como fiel filha da Igreja, não posso recusar um mensageiro de Deus.

CAUCHON: – Infeliz, não sabes o que dizes. Então mensageiros de Deus dariam o conselho impudente de te vestires em desacordo com teu sexo, como um soldado?

JOANA: – Esse conselho me foi dado para que os soldados vissem em mim um outro soldado, já que eu vivia no meio deles; e hoje sou prisioneira guardada por soldados. Se eu estivesse vestida de mulher, eles veriam em mim uma mulher. E que seria de mim, então? Foi por isso que Santa

Catarina me disse que eu só posso usar roupas de mulher quando ela me avisar.

IRMÃO MARTINHO: – É espantoso. O que ela está dizendo é erradíssimo, mas tem um grão de bom senso. Ideia que pode ocorrer a uma ingênua moça de aldeia.

JOANA: – Se fôssemos tão ingênuos na aldeia quanto o sois em vossos palácios, em breve não existiria mais trigo para vossos pães.

IRMÃO MARTINHO: – Joana, estamos tentando salvar-te, mas o orgulho te cega.

JOANA: – Não compreendo. Acho que não disse nada de mal.

O INQUISIDOR: – A simplicidade de um espírito obscurecido não vale mais que a simplicidade de um bicho.

JOANA: – Deixai-me dizer-vos que há muita sabedoria na simplicidade de um bicho e, às vezes, muita tolice na sabedoria dos letrados.

(fim do segundo flash. A cena escurece e se ilumina novamente.)

CAUCHON: – Joana, deves assinar uma solene retratação de tua heresia.

O CAPELÃO (levanta-se, furioso): – Senhor, então ides permitir que esta mulher nos escape? Além da porta estão 800 homens que farão com que essa abominável feiticeira seja queimada, apesar de vossa oposição! Vós estais cometendo uma traição contra o conde de Warwick!

O PROMOTOR (tumultuadamente): – Que foi que ele disse?!

IRMÃO MARTINHO: – Acusa-nos de traição!

O PROMOTOR: – É um sujeito insuportável! Já passou dos limites!

O INQUISIDOR (levanta-se): – Mestre Capelão, é bom refletires sobre teu santo ministério, sobre quem és e onde estás.

CAUCHON: – Mestre Inquisidor, este homem me chamou de traidor!

O CAPELÃO: – Todos vós sois traidores. Não fazeis outra coisa senão implorar a essa miserável que se retrate.

(Fim do terceiro flash. A cena escurece e se ilumina novamente.)

CAUCHON: – Joana, cuidado com a resposta que vais dar à pergunta solene que vou fazer. Dela dependem tua vida e a salvação de tua alma. Por tudo que disseste e fizeste de bem e de mal, queres aceitar o julgamento da Igreja de Deus na Terra?

JOANA: – Sou uma fiel filha da Igreja. Obedeço à Igreja, contanto que ela não me peça o impossível. E o que chamo de impossível é a Igreja ordenar que eu aja em oposição à ordem que me foi dada por Deus.

(Cauchon afunda-se na cadeira com um profundo suspiro. O Inquisidor fecha a cara. O Irmão Martinho balança a cabeça, com pena.)

O PROMOTOR: – Oh, a Igreja em oposição a Deus! Que dizeis a isso?

O INQUISIDOR: – Franca heresia!

O IRMÃO MARTINHO (em tom súplice e insistente): – Minha filha, pensa no que estás dizendo. Queres matar-te? Se és filha da Igreja de Deus na Terra, estás submissa ao Papa, aos Cardeais, aos Arcebispos e ao Bispo aqui presente.

JOANA: – Deus deve ser servido em primeiro lugar.

CAUCHON: – E és tu, e não a Igreja, quem deve julgar como servir a Deus?

JOANA: – Como poderei julgar senão por meu próprio juízo?

O CAPELÃO, O PROMOTOR, O INQUISIDOR (escandalizados): – Oh!

CAUCHON: – Joana, quem não se subordina à Igreja, também está renegando Deus. Quero salvar tua alma! Fala!

JOANA: – Não posso dizer nada que contradiga o que vos tenho dito sempre. E nisso fico firme até a morte. (tumulto geral)

CAUCHON: – Acabas de ser condenada por tua própria boca. Lutamos por tua salvação quase com o risco de pecarmos também.

O PROMOTOR: – É uma herege relapsa, obstinada e totalmente indigna de misericórdia!

O CAPELÃO (exaltado): – À fogueira com ela!!

IRMÃO MARTINHO: – Ímpia criatura, se Deus fosse teu conselheiro, então Ele não te libertaria?

JOANA: – Os caminhos de Deus não são os vossos. Se Ele quer que eu chegue a Ele por meio do fogo, então o melhor que me pôde acontecer foi ter sido aprisionada.

CAUCHON: – Então não desejas humildemente reconhecer tua heresia? Não desejas voltar ao seio da Santa Mãe Igreja?

JOANA (com luz só sobre ela): – Vim de Deus. Assim, enviai-me de volta a Ele.

(Fim do último flash.)

 

Szene 4
Mesmo local. Bem mais tarde.
O Inquisidor, o bispo Cauchon; Warwick; o Capelão; o Irmão Martinho; o carrasco.

CAUCHON (abalado): – Levaram-na diretamente para a fogueira. Isso é irregular. O representante do braço secular deveria estar aqui para recebê-la de nossas mãos.

O INQUISIDOR: – Aquele Capelão é um incorrigível imbecil.

WARWICK (entra): – Oh, sou um intruso. Pensei que tudo estivesse acabado. (finge querer retirar-se)

CAUCHON: – Ficai. Tudo está acabado. E é um pouco duvidoso, senhor, que vossa gente tenha agido de acordo com as formalidades legais.

WARWICK (com importância e desdém): – Pois disseram-me, senhor, que é duvidoso que vossa autoridade seja válida nesta cidade, que não pertence à vossa diocese. Mas, se respondeis por isto, eu respondo pelo resto.

CAUCHON (comovidíssimo): – É a Deus que ambos devemos responder. Bons dias, senhor.

(Os dois se entreolham com hostilidade; Cauchon sai, seguido pelo Inquisidor. Warwick fica sozinho; o Capelão entra pela outra porta.)

O CAPELÃO (desesperado e aos brados): – Milorde, estamos perdidos! Queimamos uma santa!

WARWICK: – Que aconteceu, mestre Capelão?

O CAPELÃO: – Senhor, rezai por minha criminosa alma! Eu não sabia o que estava fazendo!

WARWICK: – Mas não foste tu que fizeste.

O CAPELÃO: – Oh, as palavras enlouquecem-nos, mas quando vemos o mal que fazemos… (cai de joelhos) Ó Cristo, livra-me do fogo que me consome! Do meio dele, ela Te invocou, chamando: “Jesus! Jesus!” Ela está contigo, e eu no inferno para sempre!

WARWICK (põe-no de pé e senta-o numa cadeira): – Controla-te, homem.

O CAPELÃO (desorientado e submisso): – Ela pediu uma cruz. Então um soldado lhe deu duas varetas amarradas em cruz. Deus seja louvado, ele era inglês. Eu devia ter feito isso e não fiz. Sou um covarde!

WARWICK: – Silêncio! Vem vindo alguém.

(Entra o Irmão Martinho carregando uma cruz tirada de uma igreja. Sua fisionomia é grave.)

WARWICK: – Disseram-me que está tudo terminado, Irmão Martinho.

IRMÃO MARTINHO (enigmático): – Talvez tenha apenas começado.

WARWICK: – Que queres dizer com isso?

IRMÃO MARTINHO: – Ela não tinha senão duas varetas amarradas em cruz e apertadas contra o peito. Fui então buscar esta cruz na igreja, para que ela a pudesse ver até o último momento. Quando o fogo crepitou e ela viu que eu seria queimado se continuasse a segurar a cruz diante dela, pediu que eu me afastasse e me pusesse a salvo das chamas. Senhor, numa hora dessas, quando uma jovem pensa no perigo que os outros correm, é que ela não está inspirada pelo demônio. Quando eu me afastei, ela pôs os olhos no céu, e não creio que o céu estivesse vazio. Creio que o

Salvador lhe apareceu. Ela chamou por Ele e morreu. Para ela não é o fim. É o começo!

WARWICK: – Receio que as consequências disso sejam más para o povo.

O CAPELÃO (levanta-se, alucinado): – Vou rezar no meio das cinzas dela. (em voz mais alta) Não sou melhor que Judas! (sai pela esquerda)

WARWICK: – Irmão Martinho, vai atrás para que ele não faça uma loucura.

(O Irmão Martinho sai, empurrado por Warwick que, ao voltar-se dá de cara com o carrasco, que entrou pela direita.)

WARWICK: – Quem és tu?

O CARRASCO: – Sou o carrasco, ou melhor, sou o Mestre Executor de Rouen. Vossas ordens foram cumpridas.

WARWICK: – Garantes que nada ficou?

O CARRASCO: – Suas cinzas se espalharam aos quatro ventos. Mas seu coração não quis queimar-se. Então atirei-o no fundo do rio. Nunca mais ouvireis falar dela.

WARWICK (pensa no que lhe dissera o Irmão Martinho): – Nunca mais ouvirei falar dela? Hum… Eu gostaria de saber!

EPÍLOGO

O palco clareia e se esvazia de mesa e cadeiras, ou então o cenário é semelhante ao do Prólogo. Vão entrando aos poucos quase todas as personagens. Cada um, depois que fala, imobiliza-se na posição correspondente a seu tipo.

RAYMOND (entra sem pressa, simples, sóbrio): – Sim, o coração de Joana não se queimou. Foi atirado ao rio Sena, e o Sena passa por Paris. Antes que se passassem 7 anos, seu rei entrou sem luta em Paris e em Rouen.

RENÉ (apressado, com o escudo na mão, como quem dá uma boa notícia): – O Bastardo cumpriu sua palavra!

BASQUE (correndo, como René): – Sim! Os ingleses foram embora!

GILLES DE RAIS (semelhante): – Os ingleses foram-se retirando de província em província.

LA HIRE (semelhante, porém mais calmo): – O menino Henrique VI nunca reinou sobre a França.

IRMÃO MARTINHO (com a grande cruz): – Passaram-se 25 anos, e todos os dias eu pedi a Deus que fizesse provar na Terra a inocência de Joana.

CARLOS: – Foi nessa época que decidi rever seu processo.

SENHORA D’ARC: – Eu implorei a ele, em Orléans.

DUNOIS: – E eu inclinei-me perante seus grandes feitos e escrevi uma carta para que lhe fizessem justiça em seu novo processo.

D’AULON (vem com os outros pajens): – Também depusemos nesse processo.

JACQUES D’ARC: – E eu também, representando a família.

PADRE PAQUEREL: – O processo durou seis anos.

CAUCHON: – Quando o papa Calixto anulou minha sentença, eu já havia morrido. Mas Deus é testemunha de que agi de acordo com minha consciência…

SOLDADO INGLÊS (simplório): – Vós, os homens grandes e poderosos, às vezes cometeis grandes e poderosas tolices. Quanto a mim, bem, sou soldado inglês e, segundo dizem, nada fiz de bom a não ser no dia em que amarrei duas varetas em forma de cruz para uma mocinha que ia ser queimada.

O CAPELÃO (velho e alquebrado): – Desculpai-me. Sou um velho cura inglês. Antigamente fui Capelão de Winchester. Agora minha paróquia é uma pequena aldeia. Quem sabe ali posso fazer algum bem. Certa vez fiz um grande mal. Mas eu não sabia o que era a crueldade. Nem pensando nos sofrimentos de Nosso Senhor Jesus Cristo. Não foi Ele que me redimiu, mas sim uma jovem que vi morrer na fogueira. Depois disso, tornei-me um homem completamente diferente.

O PROMOTOR (um tanto frio e prático): – Senhores, estou encarregado de vos anunciar que, em 1909, Joana foi beatificada pela Igreja e, em 1920, canonizada como Santa Joana.

TODOS (de joelhos): – Santa Joana!

JOANA (entra com o estandarte e o manto branco): – Oh, não! É Joana que deve ajoelhar-se! (ajoelha-se, enquanto os outros vão-se levantando)

O ARCEBISPO: – Glorificam-te os príncipes da Igreja, porque os redimiste de seu espírito mundano que os arrastava à lama.

WARWICK: – Glorificam-te os astutos conselheiros, porque cortaste os nós com que eles haviam amarrado suas próprias almas.

O INQUISIDOR: – Glorificam-te os juízes cegos e escravos da lei, porque reivindicaste a liberdade da alma vivente.

CARLOS: – Glorificam-te os simples, porque tomaste sobre teus ombros um fardo que é pesado demais para eles.

(Todos agora estão de pé, imóveis. Só se movimentam Raymond, Haumette e Jacques, que falam para a platéia.)

RAYMOND: – Só agora compreendo seu amor: bem maior que o meu, para poder amar toda a humanidade.

HAUMETTE: – Sempre a festejamos fielmente. Mas hoje, que diria Joana?

JACQUES D’ARC: – Será que hoje alguém poderia empunhar um estandarte, sem olhar para trás para ver se o seguem?

RAYMOND: – Hoje, acho que Joana nos diz: Que cada um busque seu próprio caminho e realize, em seu âmbito restrito, aquilo que no âmbito vasto ama e venera.

 

ENDE

 

Sobre a escolha e envio da peça

Para escolher uma peça com objetivo pedagógico, estude bem que tipo de vivência seria mais importante para fortalecer o amadurecimento de seus alunos. Será um drama ou uma comédia, por exemplo. No caso de um musical, é importante que a classe seja musical, que a maioria dos alunos toquem instrumentos e/ou cantem. Analise também o número de personagens da peça para ver se é adequado ao número de alunos.

Enviamos o texto completo em PDF de uma peça gratuitamente, para escolas Waldorf e escolas públicas, assim como as respectivas partituras musicais, se houver. Acima disso, cobramos uma colaboração de R$ 50,00 por peça. Para outras instituições condições a combinar.

A escola deve solicitar pelo email [email protected], informando o nome da instituição, endereço completo, dados para contato e nome do responsável pelo trabalho.

 

***

 

Compartilhe esse post:
Facebook
WhatsApp
zwitschern
Email

Mais posts