30. März 2018

Auf dem Jedermannplatz

 

[print-me target="body"]

 

Theaterstück von Heloisa Borges da Costa

nach dem Theaterstück „Christmas in the Square“ von Henri Guéon
Überprüfung und Mitarbeit von Ruth Salles

HINWEIS

Dieses Stück entstand aus einer von Professor Heloisa Borges da Costa in dem Stück „O Natal na Praça“ des französischen Autors Henri Ghéon vorgenommenen Transformation.

Henri Guéon war ein französischer Dichter, Dramatiker und Literaturkritiker, ein Freund von André Gide und anderen Schriftstellern. Als Arzt ging er im Ersten Weltkrieg an die Front, woraufhin er inbrünstig religiös wurde, zum Katholizismus konvertierte und begann, hauptsächlich Theaterstücke über sakrale Geschichten zu schreiben. Er starb in Paris, noch während der Besetzung durch die Nazis im Zweiten Weltkrieg, und wurde nicht sehr bekannt, sagt man, aufgrund des religiösen Aspekts, der seinem literarischen Werk beigemessen wurde.

Professor Heloísa zählte auf meine Mitarbeit, und die von ihr in Henri Guéons Stück vorgenommenen Änderungen sollten pädagogisch den Bedürfnissen ihrer Klasse dienen. Wir hatten auch die wertvollen Vorschläge der Regisseurin des Stücks, Claudia Apostolo, und des Künstlers Adriano Raphaelli.

Wir suchen Zigeunerlieder, da es in dem Stück um eine Gruppe von Zigeunern geht, die beschließen, Weihnachten auf einem Dorfplatz darzustellen.

Ruth Salles

 

ZEICHEN

Eine Kompanie reisender Schauspieler Zigeuner-Ursprungs, zu der gehören:

Der alte MELCHIOR, der der Erzähler sein wird.
Der alte MOADEL, seine Frau, die die Stimme des Engels sein wird.
YORSCA, Sohn des Paares und Leiter des Unternehmens.
MENA, seine Frau, die MARIA sein wird.
JOSAFÁ, der der romantische Partner von JOSÉ und ADELAIDE sein wird.
JESABEL, Mutter von Josaphat, der ISABEL sein wird, Cousine von Maria.
PEPE, Enkel von Melquior und Moadel, der der ENGEL sein wird.
ADA, die TERESINHA sein wird, die Nachbarin und eine der Zigeunerinnen, die Hände lesen.
ADINA, Adas Schwester, eine andere Zigeunerin, die Hände liest.
NÁDIA, Schwester von Ada und Adina, die auch Hände liest.
DIE VERSPRECHENDE FRAU, die verborgen ist ARGUS, Zigeunerjunge, der der HIRTE sein wird.

Einwohner des Dorfes, in dem die Zigeuner lagerten:

ADELAIDE, ein junger Mann, der der Partner des Zigeuners Josaphat wird.
ADELAIDES MUTTER legt Kopfschmuck auf Pavillon.
DREI KINDER: ANA, die der HIRTE sein wird.
ARABELA, die PASTORin wird.
GADIEL, der HIRTE sein wird.
DODÓ, der Verrückte, der sich ins Theater einmischt und alles in Reimen spricht.
PASSARINHO, GORRIÓN, dein unzertrennlicher Freund, der die tragen wird
STERN.

DELEGIEREN.
WÄCHTER TONHO und NELO, Bewunderer von Adelaide.
THE PARISH, der der Zaubererkönig Kaspar sein wird.
Der jüdische RABBI, der der Zaubererkönig Melchior sein wird.
IBRAHIM, der muslimische Ulema, der der Magierkönig Balthazar sein wird.
GÄSTE: Einwohner des Dorfes.
2 Inhaber des Zeichens, die jeden Akt ankündigen.
TÄNZER

LAGE: Ein Dorfplatz.

 

Die 2 Träger des Zeichens gehen vorbei, indem sie das verkünden

 

ERSTER AKT

Szene 1

DER PLATZ IST SCHÖN

Es ist Nacht. Auf dem Platz sind Zigeuner und Dorfbewohner. Man sieht den Musikpavillon und in einer Ecke den Karren der Zigeuner. Der Platz wird für die WEIHNACHTSfeierlichkeiten geschmückt.

(Adelaide und ihre Mutter heben sich von denen ab, die den Platz schmücken. Die Mutter kratzt ihre Hände aneinander, als würde sie eine Aufgabe erledigen.)

ADELAIDES MUTTER: – Nun ja! Der Platz ist eine Schönheit, alles dekoriert, um auf Weihnachten zu warten! (Dreht sich um und legt die Mantilla über den Musikpavillon, als wolle er den heiligen Ort bedecken.)

ADELAIDE (steckt auf der anderen Seite Blumen auf dem Musikpavillon): – Der Platz ist schön!

WÄCHTER TONHO: – Du bist schöner als der Platz, meine Blume! (Gibt ihr eine Blume.)

ADELAIDE (pimpose): – Danke, Mr. Tonho, es ist immer gut, gemocht zu werden … Es ist mir sogar peinlich.

WACHE NELO: – Komm schon, Adelaide! Kein Spaß warum?

SCHLAFWÄCHTER: – Er war verlegen wegen der Blume, die ich ihm gegeben habe!

WÄCHTERIN NELO (überraschend): – Bestimmt, weil ein so schönes Mädchen mehr verdient als eine Blume… (er gibt ihr eine Schleife.)

WÄCHTER TONHO: – Welches der beiden Geschenke fandest du schöner?

ADELAIDE (mit Blick auf die Zigeuner): – Schön … schön ist das Deck der Zigeuner, das stimmt!

DELEGIERTER: – Zigeunerdeck? Du legst dich jetzt mit den Zigeunern an, oder?

ADELAIDE: Ich mische mich nicht ein, Deputy! Aber ich habe zwei Augen, und was die Augen sehen, fühlt das Herz, jawohl!

WACHE NELO: – Hmm… diese Adelaide ist eine Blume…

TONHO GUARD: - Selten, einzigartig und wird mir gehören!

(Die drei Dorfkinder Arabela, Ana und Gadiel gehen vorbei.)

ARABELA: – Es ist heute Nacht zu dunkel, nicht wahr, Ana?

ANA: – Wirklich, Arabela, wird etwas anderes passieren?

GADIEL: – Wenn es passiert, gibt es nichts zu tun. Warte einfach.

ARABELA: – Ja, Gadiel, vielleicht erscheint ein Zeichen?

ANA: – Zigeuner sind diejenigen, die die Zeichen lesen, ich habe jede Geschichte gehört …

DODO (kommt mit einer Rassel, einer brennenden Laterne und einer Piccoloflöte herein):
- Zeichen?
Hast du gesehen, Arabela,
das Zeichen am Himmel?
Hast du Anna gesehen?
Hast du Gadiel gesehen?

DIE DREI: – Wir haben nichts gesehen, Dodo, schade!

ARABELA: – Dodo, wo hast du das Piccolo her?

DODO:
- Vom Himmel gefallen,
Es war ein Geschenk vom Weihnachtsmann!

BIRDIE (erscheint): – Dodo, hast du mein Piccolo gesehen?

DODÓ (versteckt das Piccolo hinter seinem Rücken und schlägt vor):
- Kleiner Vogel, vielleicht spielen wir
um Dinge zu finden, die wir suchen?

(Alle gehen und nur Dodo bleibt.)

– Suchen, meine Freunde.
Teil des menschlichen Weges,
Wer weiß, was uns heute Abend bringt
der Besuch der Zigeuner?

(DODO nimmt heimlich die Mantilla.)

DODO:
- Ich nehme es mit...
Diese Nacht ist seltsam,
wenn Gefahr besteht,
das heilige Tuch ist geschützt.

 

Szene 2

DIE ZIGEUNER

(In der Ecke der Bühne isst die Gesellschaft der Zigeuner um die Laterne herum. Einige Dorfbewohner beobachten sie, darunter Adelaide. Josaphat kommt von irgendwoher, durchquert das Dorf und bemerkt Adelaide. Yorsca wendet sich ihnen und dem Publikum zu. .)

YORSCA: Was für eine Seltenheit, huh? Leute essen! Eine wirklich außergewöhnliche Sache! Haben Sie schon einmal Menschen beim Essen gesehen? Bist du hungrig? Was für ein Dorf mit neugierigen Menschen! Schau, schau dir den großen Kerl da an, er isst wirklich viel! Und das kleine Kind mit den tränenden Augen... und das hübsche Mädchen in ihren besten Jahren, sie wird bald eine faltige Oma sein, wie ich sehe! Alle tun was? Beobachten Sie eine Familie beim Essen. Sie wissen nicht, wie es ist? Suppe wird so gegessen: Zuerst den Löffel in den Teller geben; zweitens wird es geblasen, weil es Gott sei Dank heiß ist; Dort wird der Inhalt in den Rachen gegossen, und dann beginnt die Arbeit von neuem. Eins zwei drei; dreimal, nicht mehr. Ich habs? Dann kannst du gehen, das Theater ist vorbei. Gute Nacht!

MOADEL: – Du änderst dich nicht, Yorsca, es geht nicht, eines Tages landest du auf dem Boden!

YORSCA: – Nur dafür? Was nichts! (spricht zu seiner Frau): – Mena, Liebes, morgen will ich eine bessere Suppe! Schließlich ist morgen Heiligabend! (legt ihren Arm um ihre Schulter)

MOADEL: – Du redest zu viel, mein Sohn.

MENA: – Nein, egal, Miss Moadel. Ich bin daran gewöhnt.

YORSCA: Nun, es ist Zeit, ein Huhn für die morgige Suppe zu besorgen. Der Sheriff ist abgelenkt und beobachtet, wie die Wachen Karten spielen. Das Huhn gehört dem Bauern, der muss um diese Zeit schnarchen. (zum Publikum): – Meine Lieben… Ich kann mich ruhig ausruhen, oder? Du wirst mich nicht anzeigen … oder, Großer? Schließlich freuen sie sich, den Zigeunern beim Essen zuzusehen. Und morgen, um eine Show zu haben, wie wir es jedes Jahr tun, musst du Suppe essen (mach es wie jemand, der Suppe isst). Eins zwei drei. Eins, zwei, drei und schließlich steckst du dir die Schüssel in den Mund (das macht er). Nun, vielleicht tut das hübsche Mädchen das nicht, vielleicht … Okay, die Szene ist vorbei, geht zurück in eure Häuser und schlaft gut (holt euch hinten einen Hocker). Geh sofort, für heute ist Schluss! Außerdem müssen wir uns auf Weihnachten vorbereiten. Wenn sie denken, wir seien Heiden, dann irren sie sich gewaltig. Weihnachten ist uns heilig!

MOADEL: – Es besteht kein Zweifel!

MENA: – Weihnachten ist heilig!

YORSCA: – Und es gibt noch einen weiteren Tag im Jahr, den wir feiern und wir gehen sogar in eine Prozession! Im Sommer, wenn wir Santas Marias passieren, zu Ehren von Santa Sarah Kali, der Schutzpatronin der Zigeuner.

MODELL:
– Salve mi Santa Sarah, madre de todos los gitanos
von dieser Welt und von anderen.
Ich bete, indem ich deine Kraft anrufe,
Mi Mächtige Santa Sarah Kali,
damit du mein Herz bereitest
und nimm alle Angst, die in mir ist.
Santa Sarah, öffne meine Wege
für den Glauben, dass ich dich habe,
Du, der du das Böse besiegt hast,
alle Stürme
und du gingst mit dem Maestro,
Mutter aller Gitano-Geheimnisse.

ALLE ZIGEUNER: – Amen!

YORSCA: Bist du zufrieden? Sie nahmen am Gebet der Zigeuner teil. Es war nicht in der Show. Geh jetzt fort, denn unsere Nacht ist lang und heiß. Wenn wir tanzen und singen, muss ich meinen Hut abgeben, denn die Show ist nicht kostenlos, auch wenn sie auf dem Platz stattfindet.

(Mena geht vorbei, bringt das Geschirr zum Wagen und flüstert der versprochenen Frau zu.)

MOADEL: – Sing für sie, Yorsca, damit sie zufrieden sind und gehen.

YORSCA: – Wenn das alles ist, was Sie brauchen, um zu gehen… Aber bleiben Sie, vielleicht können wir mit der Spendenaktion unser Weihnachtsessen verbessern, da das Huhn kostenlos war. Aber ich habe keine Weihnachtslieder in meinem Repertoire. Zu dieser Zeit kann man nichts singen. Mal sehen… „Der Tod der betrunkenen Wache“… „Die schöne Frau des Parsons“… ja, ich glaube nicht, dass sie meine Lieder hören wollen. Wie ist es, mein Vater, singst du?

Melchior: Wenn ich nicht so wenig Stimme hätte, könnte ich genauso gut für sie das Lied der Weisen singen. Sie wissen vielleicht nicht, dass ich von einem der drei Könige abstamme. Sie haben mich sogar nach ihm benannt, das ist der Beweis! Melchior, ja, meine Herren, Melchior. Und als Erbe habe ich ein Buch dieser Größe bekommen (er gestikuliert den Himmel umarmend), in dem mein Vorfahre alles vorausgesehen hat, was mit dem Kommen des Retter-Messias zu tun hat. Ich habe dieses Vermächtnis erhalten und widme meine ganze Zeit der Entschlüsselung der Geheimnisse des Himmels, gestern, heute und morgen. Abends erzähle ich meinen Leuten alles, was ich gelernt habe. Oh, es ist schön, es ist schön!

MENA: – Sing das Lied für sie, mein Schwiegervater!

MOADEL: – Er? Das geht nicht!

MENA: – Also lasst uns alle singen!

 

Szene 3

DIE GESCHICHTE DER HEILIGEN SARAH

(Die Zigeuner singen und tanzen die Sevillana, und die Stadt regt sich auf. Mehr Leute kommen, um zu sehen, was passiert.)

DELEGIER (platzt heraus): – Befehl, Befehl! Was ist das für ein Krach!

PFARREI (unterbricht das Läuten der Glocke): – Außenstehende, ihr wisst sicher nicht, wie heilig diese Nacht für uns ist. Es ist höflich, die Sitten derer zu respektieren, die ihnen erlaubt haben, hier vorübergehend zu campen.

JOSAPHÁ: – Unser Tanz ist heilig, Pater Pfarrer, und wir feiern ihn jede Nacht und nicht nur eine Nacht!

Melchior (spricht zu den Zigeunern): - Beruhige dich, Josaphat, ich werde jedem erklären, der uns Heiden nennt, dass ihr Christus in unserer Seele lebt, gefeiert wie eine aufgehende Sonne, eine Wahrheit, die andere Völker vielleicht nicht kennen. Aber Geschichte wird auf diesen Seiten geschrieben (zeigt den Himmel) … und das Schicksal bringt alle um dasselbe Ereignis herum zusammen.

PFARREI (beruhigt die aufgeregten Menschen): – Meine Brüder, wir sind alle Christen, lasst uns hören, was diese Leute zu sagen haben … schließlich sollte niemand vorschnell urteilen!

MELQUIOR: – Ja, jeder erinnert sich dort, in Santas Marias, zu Ehren von Santa Sarah?

GEMEINSCHAFT: – Heilige Sarah?

MOADEL: – Ja, Pfarrer, kennen Sie die Geschichte nicht?

PARISH: – Der schwarze Sklave, der Madalena diente, als sie über Bord geworfen wurden?!

MOADEL: – Ja, derselbe Sklave, schwarz, Sarah, und noch mehr Maria Magdalena, Schülerin des Herrn, Maria Jacobé, Schwester der Jungfrau, und Maria Salomé, zusammen mit José de Arimathea und Trofino, sie wurden alle über Bord geworfen, hinein ein Boot ohne Ruder und ohne Proviant. Verzweifelt begannen die drei Marias zu weinen und zu beten. Sarah, die schwarze Sklavin, schrie zum Herrn, nahm ihr Kopftuch ab, rief Christus den Retter an und versprach dort, dass sie, wenn alle gerettet würden, Christin werden würde und niemals ohne Kopftuch als Zeichen des Seins gehen würde Respekt. Wie durch ein Wunder landete das ziellose Boot in Petit-Rône, heute Lei Santei-Marias-de-la-Mar, in Südfrankreich.

PARISH: – Es ist eine schöne Geschichte!

MENA: – Es geht so weiter: Sie wurden alle von den Christen des Ortes begrüßt, außer Sarah. Sie verließen sie, weil sie eine Sklavin und schwarz war. Eine Gruppe von Zigeunern, die dort lagerten, bedauerten, begrüßten Sarah, die ihr Versprechen bis ans Ende ihrer Tage hielt.

JESABEL: – Es wird gesagt, dass sie unter den Roma Wunder gewirkt hat, und deshalb wird sie als Heilige und Schutzpatronin der Zigeuner verehrt! Und, unvergessen, trägt jede verheiratete Zigeunerin einen Schal auf dem Kopf, ihren wertvollsten Schmuck!

PARISH: - Nun, und die Show, für wann ist sie?

YORSCA: – Später, auf der anderen Straßenseite, auf dem Platz aller!

(Die meisten gehen weg. Adelaide und Josaphat verabschieden sich mit einem Winken, das von Jesabel bemerkt wird, die Josaphat mit einem Ruck zieht, und von Adelaides Mutter, die sich abwendet, als ob sie die Zigeuner zurückweisen würde. Die Zigeuner setzen sich nieder und bewegen sich Ecke.)

 

 

Szene 4

DIE VERSPRECHENDE FRAU

JOSAFÁ (erfreut über Adelaide): – Meine Mutter, schau dir das Dorfmädchen da drüben an, wie hübsch sie ist!

JESABEL: – Nun sei still, JOSAFA, komm schon, wir haben viel zu tun. Komm schon, konzentrier dich, außerdem ist sie keine Zigeunerin. Sie ist eine Schlampe!

JOSAPHÁ: – Meine Mutter, sie ist keine Zigeunerin im Blut, aber ihre Seele ist es gewiss!

JESABEL: – Mein Sohn, geh weg von ihr, bevor dein Herz sich verheddert und der Plan des Schicksals nicht ausgeführt werden kann! (die versprochene Frau lugt durch den Vorhang des Wagens)

JOSAPHÁ: Oh, was für eine Sache! Ich habe diese Schicksalsgeschichte satt. Wann werde ich wählen können … wann wird dieses Leben enden?

JESABEL: – Wenn wir sterben, Josaphat.

JOSAPHÁ: – Das habe ich nicht gemeint, meine Mutter. Ich meinte, wann endet das Leben ohne Ende, wann treffen sich Menschen, ohne dass einer den anderen als Fremden empfindet?

JESABEL: – Genug Tagträumen. Du bist ein Zigeuner, und dein Platz ist bei deinen Leuten.

JOSAPHÁ: – Ich weiß, ich weiß. Wir sind Zigeuner und wir bleiben Zigeuner, aber wann werden wir uns daran erinnern, dass wir vorher alle Menschen waren?

JESABEL: – Die Alten sagten…

JOSAPHÁ: – Ist mir egal.

JESABEL (inspiriert): – Der Wolf heulte dreimal, die Eule schrie dreimal, die Schlange zischte dreimal…

(Kinder haben Angst.)

JOSAPHÁ: – Genug, genug. (Er will gehen, flüstert aber immer noch): – Aber ich will leben, was ich fühle. Und hoffe, dass sie mich akzeptiert, dass sie in meinem Schicksal ist.

JESABEL: – Dein Schicksal ist da (zeigt auf die versprochene Frau). Komm schon, die anderen warten auf uns. Wir haben viel zu tun, beschäftigen Sie Ihren Verstand und Ihre Hände und beruhigen Sie Ihr Herz. (anderen beitreten)

 

Szene 5

DAS LAUFEN

(Zigeuner auf dem Platz bereiten sich vor.)

YORSCA: – Dann pass auf! Alle versuchen, so zu sprechen, wie ich es das andere Mal gelehrt habe, natürlich mit gemäßigten Gesten. Übertreiben Sie Ihren Charakter nicht. Vermeide es. Sie müssen auch nicht zu weich sein; Passen Sie die Geste den Worten und die Worte der Geste an, denn der Zweck der Repräsentation besteht darin, die wahre Natur des Charakters widerzuspiegeln. Sie können die Menschheit nicht imitieren, die brüllt und stolziert und mit imaginären Schwertern durch die Luft schneidet!

JOSAPHÁ: – Sie können, mein Herr. Unsere Versuche waren nicht umsonst. Jeder wird sich darauf konzentrieren, sein Charakter zu sein, und heute wird jeder auf diesem Platz die Stärke und Magie der Zigeuner sehen!

YORSCA: – Komm, komm näher, die Show fängt gleich an!

(Die Palmisten treten ein und tanzen; die Leute nähern sich. ADA, ADINA, NÁDIA, MOADEL, JESABEL simulieren das Lesen, während die Leute sich setzen. Dann gehen sie.)

YORSCA: Na los, alle auf die Bühne! Wer wird Maria vertreten?

MENA (Träumerin): – Ah… ich wäre gerne Maria…

YORSCA (zu den Dorfbewohnern und dem Publikum): – Beruhigt euch! Schrei nicht alle gleichzeitig, ich werde taub! Jeder kann mitmachen! Pepe, mein Sohn! Wach auf und zünde die Lampen an! Die Show beginnt! Auf zur Sammlung!! Öffnen Sie Ihre Brieftaschen, schnüren Sie Ihre Taschen auf, drehen Sie Ihre Taschen um! Sie sind es gewohnt, einen Beitrag zu leisten, nicht wahr? Ich beginne mit der Sammlung!

MOADEL: – Yorsca, Yorsca, lass die Sammlung für später! Wer geben will, wird später geben, was er kann. Wenn Sie es aus Profitgründen tun, mein Sohn, wird das Huhn nicht vergeben und wir müssen es zurückgeben.

YORSCA: – Zurückgeben? Dies niemals! Wer hat Weihnachtssuppe ohne Hähnchen gesehen! Komm schon, Leute, für den Ruhm! Mutter, segne uns alle!

MOADEL: – Zur Ehre Gottes, mein Sohn! (murmelt sein Gebet)
Möge die heilige Sarah uns segnen! (Segenszeichen mit den Händen)

MELQUIOR: – Argus, spiel Cajon! Da wir vertreten müssen, genießen Sie es besser! (Argus spielt Cajon.)

YORSCA: – Was soll ich ankündigen?

MELCHIOR: — „Das Kommen des Messias.“

YORSCA (an alle): – Schweigen, meine Guten, gerade warst du zehn, jetzt bist du zwanzig, dreißig. Bald werden es hundert sein! Der Mond scheint, es ist verdammt heiß und unsere Herzen sind warm, und deine werden es auch sein. Die Flamme des himmlischen Feuers wird herabkommen … die Flamme der Liebe wird uns wärmen. Wir werden Ihnen so klar wie möglich „Die Ankunft des Messias“ vorstellen, eines der Meisterwerke des Zauberkönigs Melchior, der dank seines Ururenkels, meines Vaters, zu uns kam! Fangen wir an, zünden Sie einfach die Lampen an!

(Josafá steht neben Pepe und zündet die Lampen an, nähert sich Adelaide, die begeistert ist. Die Vorbereitungen beginnen … Die Kompanie zieht sich vor dem Publikum an.)

PFARRE (sieht den erscheinenden Rabbi und spricht ihn an): – Oh, Herr Rabbi, was haben diese Zigeuner vor?

RABBI: – Ich höre, dass sie etwas inszenieren werden.

GEMEINDE: – Erbarme dich ihrer, Herr! (hebt die Hände zusammen, als würde er bitten) Oh!… Crendospadre!! Ein Zigeunertheater an Heiligabend!

RABBI (zieht Gadiel): – Was ist los, Junge?

GADIEL: – Sie werden handeln! Und sie sagten, wir können teilnehmen!

ANA: – Ich will es auch! Ich will auch!

ARABELA: – Ruhig, Ana! Wenn jemand fragt, gehst du. Warte eine Minute.

ADELAIDE: Oh wie wunderbar, ich kann das nicht umsonst verpassen!

(Während fröhliche Musik im Hintergrund gespielt wird, bringen sie eine Bank für Melquior und eine für Moadel auf die Bühne. Mena zieht Marias Mantel an und jeder verkleidet sich als seine Figur. Yorsca bedeutet, dass die Musik aufhören soll.)

Melchior (steht auf und liest vom Himmel): – Damals lebten die Menschen und warteten auf das Wunder. Jahrhundertelang hatten die Propheten angekündigt, dass ein allmächtiger König von Gott gesandt werden würde, um sie zu retten, ihre Last zu erleichtern und ihre Tränen zu trocknen.

DODO (steht auf):
– Das Wunder kam, es wurde bestätigt,
auch wenn es viele nicht glauben!

ALLE: – Ruhiger Dodó, hab Mitleid!

DER RABBI (Träumer): – Die Propheten haben den Messias angekündigt…

ZWEITER AKT

Szene 1

MARIA E A VIZINHA

MELQUIOR: – Todas as manhãs e todas as noites, os sábios observavam o horizonte, o céu, o mar, para ver se, por acaso, esse rei não iria entrar pela porta do sol nascente, na carruagem da aurora, ou aparecer numa nuvem e descer como uma ave. Mas nada acontecia, e eles esperavam. Quem esperava melhor que todos era uma jovem chamada Maria. Ficava o dia inteiro esperando em seu jardim e nunca desanimava.

(Entra Mena no papel de Maria, olhando as flores e senta-se para fazer um buquê. Entra Ada no papel de Teresinha, a vizinha. O povo permanece em cena, assistindo.)

TERESINHA [Ada]: – Bom dia, vizinha Maria!

MARIA [Mena]: – Bom dia, vizinha Teresinha!

TERESINHA: – Que está fazendo, Maria?

MARIA: – Estou aqui olhando as flores.

TERESINHA: – Isso eu estou vendo; alguma novidade?

MARIA: – Não que eu saiba.

TERESINHA: – Como vai passando José?

MARIA: – Muito bem, está no trabalho.

TERESINHA: – E pra quando é o casamento?

MARIA: – Ainda não marcamos a data, mas é para breve.

TERESINHA: – Ele não visita a senhora muito frequentemente, não é?

MARIA: – Vem, sim, quando pode.

TERESINHA: – Bem, acho que é típico de homem mais velho, que perdeu o frescor da juventude, pensar só em trabalho… A senhora deve estar impaciente…

MARIA: – Não, eu estou bem, aprendi a ter paciência. E ele é um bom homem, tem bom coração.

TERESINHA: – Paciência, sei… mas e o frescor da juventude…

MARIA: – Saber onde é o nosso lugar é um verdadeiro bem, e aprender a entender os desígnios de Deus.

TERESINHA: – E Matusalém…

MARIA: – Não conheço.

TERESINHA: – Então não conhece Matusalém? Dizem que quer tornar a casar-se… naquela idade! E adivinha com quem? Com Débora!

MARIA: – Sei…

TERESINHA: – Isso não mexe com a senhora, não lhe dá frio nem calor???

MARIA: – Não conheço nem um nem outro. E, além disso, isso não nos diz respeito, cada qual segue seu caminho!

TERESINHA (perdendo a paciência): – Está bem, vizinha Maria, boa noite. Com a senhora não se pode conversar. Não se interessa por nada, não conta nada!

MARIA: – Ao contrário, interesso-me mais ou menos por tudo, mas principalmente…

TERESINHA: – Mas principalmente pelo quê?

MARIA: – Não posso dizer…, não, não posso dizer. A senhora não se interessaria… A senhora zombaria de mim. Eu…, eu espero.

TERESINHA: – Espera o quê?

MARIA (se levanta): – Aquele que o mundo espera há séculos!

TERESINHA: – Ah, deve ser o tal de Messias.

MARIA: – Não se deve brincar com isso, vizinha Teresinha. A senhora não ouviu dizer nada, por acaso?

TERESINHA: – Do Messias? Nada. Absolutamente nada! Mas, se é Ele que a senhora espera, é bom esperar sentada. Acho que a senhora não vai vê-lo tão cedo, nem eu, nem ele, nem ela, nem ninguém.

MARIA: – A senhora não acredita nele?

TERESINHA: – Acreditar acredito, mas como não posso fazer nada a respeito, preocupo-me bem pouco, aliás o menos possível. Boa noite, vizinha Maria.

MARIA: – Boa noite, vizinha Teresinha.

TERESINHA (sai de queixo erguido): – O Messias, ora! O Messias…

(Maria fica sozinha em cena, no meio do jardim, colhe algumas flores.)

 

Szene 2

A ANUNCIAÇÃO

MELQUIOR (lendo no céu): – Foi então que o anjo se apresentou.

(O anjo é Pepe. Ele avança em cena, fala com o público e vem trazendo um cesto de flores e um flautim.)

ANJO [Pepe]: – Estou um pouco nervoso. É a emoção. Meu coração está batendo como o de um passarinho, aos pulinhos, como o da pombinha que está em meu cesto (acaricia a pombinha imaginária). É a primeira vez que me encarregam de uma missão como esta. Ser o Anjo Gabriel, mensageiro de Deus. Que tarefa! Mas o Pai Celeste é mais sabido que eu, o caso é com ele. O lírio cheira bem. Ali está ela, à espera. Acha o mundo tão bonito, nem imagina que vai ser mãe do Salvador, ela acha que não tem valor, mas foi a escolhida, então… Devo avisá-la da minha presença ou me apresentar de surpresa? Eu podia puxar um pigarro… hum, acho que não fica bem anjo puxar pigarro. Já sei. Vou me pôr debaixo do lírio, tocar meu flautim e esperar que ela me veja. (Ele se põe ali e toca o flautim.)

MARIA: – Que música bonita! Que perfume! Que luz!

ANJO (saudando-a): – Ave, Maria, cheia de graça…

(MARIA faz 7 gestos.)

ANJO: – O Senhor é convosco!

(MARIA faz 7 gestos.)

ANJO: – Bendita sois vós entre as mulheres.

(MARIA faz 7 gestos.)

VOZ DO ANJO [Moadel] (enquanto há movimentos de euritmia): – Conceberás em teu ventre… terás um filho, Maria, um filho varão. E lhe darás o nome de Jesus! Ele será grande! Será chamado “Filho do Altíssimo”. O Senhor Deus lhe dará o trono de seu pai Davi. Reinará eternamente na casa de Jacó, e seu reino não terá fim!

(O povo que assiste se ajoelha em sinal de respeito.)

(MARIA faz 7 gestos.)

VOZ DO ANJO (Pepe põe a pombinha imaginária acima da cabeça de Maria): – O Espírito Santo descerá sobre ti, e o santo que nascer de ti será chamado Filho de Deus. Também Isabel, tua prima, concebeu um filho, se bem que já esteja com muita idade. Nada é impossível para Deus Pai.

MARIA: – Eis aqui a serva do Senhor. Faça-se em mim a Sua vontade!

ANJO [Pepe]: – Deus te bendiga! (deposita o cesto)

(Cai uma chuva de rosas e lírios brancos do teto, e toca uma música. Maria colhe as flores e sai de cena.)

(Canto de exaltação à Maria. [“Mamãe Oxum”, Zeca Baleiro])

TODOS OS CIGANOS CANTAM:
“Eu vi Mamãe Oxum na cachoeira
Sentada na beira do rio,
colhendo lírio liroê
colhendo lírio liroá
colhendo o lírio pra enfeitar o seu gongá.
Colhendo lírio liroê
colhendo lírio liroá
colhendo o lírio pra enfeitar o seu gongá.

ANA: – Parece um sonho!

ARABELA: – Parece coisa sagrada!

GADIEL: – Vou ficar acordado, não vou perder isto por nada! Será isso que a noite escura nos reserva?

YORSCA (encerrando essa fase da encenação): – Bravo, bravo, muito bem! Saíram-se bem.

(Descem à plateia as ciganas Ada, Adina, Nádia, Moadel e Jesabel para ler as mãos.)

RABINO (ao Pároco): – Senhor, olhe só!

O PÁROCO: – Ah, isso não, minhas filhas, isso não! (implora a Deus de mãos postas): – Vassuncristo! (ele e o Rabino conversam algo ininteligível)

RABINO: – Predizer o futuro compete aos profetas!

(música tema das quiromantes)

ADA (na plateia):
– Meu filho, trabalhe duro,
que leio em sua mão um bom futuro.

ADINA (na plateia):
– Moça, tenha o coração bem desperto,
porque seu príncipe encantado está chegando perto.

NÁDIA (na plateia):
– Seja sério e alegre em sua vida,
e verá chegar a pessoa querida!

MOADEL (com o povo do vilarejo):
– Uma lágrima escorrida,
parecendo um mar de sal…
Chorar faz parte da vida.
Haverá um bom final.

JESABEL (lê a mão de Adelaide e fica surpresa):
– Um amor proibido está bem perto…
mas traz com ele algo incerto.
Filha, só se o amor for mesmo de verdade,
será portador de felicidade!

Szene 3

A VISITAÇÃO

(Os ciganos estão trocando de roupa e se preparando para recomeçar.)

YORSCA (para o público): – Vamos recomeçar, todos para seus lugares, depressinha! Trouxeram banquinho, almofada, muito bom! Você, ali no canto, quer fazer o favor de se comportar? Um pouco de dignidade, gente! É disso que estou falando. Josafá vai fazer o papel de José, que era um homem digno e bom! Prontos?

(Adelaide se apruma e ensaia ajudá-lo a se vestir, e é imediatamente rechaçada por Jesabel.)

MELQUIOR (lendo no céu): – Ora, o anjo apareceu em sonho a José e lhe disse: “José, tome Maria como esposa. Ela será mãe do Messias, o Salvador, e você será seu pai adotivo. É um belo título e uma bonita missão, e você deve se alegrar.” (José toma as mãos de Maria e a leva com ele) Algum tempo depois, Maria subiu o morro para visitar a prima Isabel que, apesar da idade avançada, esperava um filho, que seria João, o profeta, aquele que deveria batizar na água!

ISABEL [Jesabel]: – Estou muito velha para esperar um filho. Está sossegada a minha criança, enquanto aguarda a hora de pular no mundo. Será que viverá, sendo filho de dois velhos? Às vezes começo a duvidar. Não tenho razão para isso, mas o que se passa é extraordinário… Há também Maria, minha prima… Quanta coisa estranha… Que lhe terá acontecido?

MARIA (acabou de subir o morro): – Que estranho… Subi esse morro alto e nem estou cansada… Eu diria que não sou eu quem carrega a criança, é ela que me carrega. Sinto-me leve como um passarinho!

ADELAIDE (à parte, romântica): – Ah, por que o José não veio com Maria?

(O povo faz “chiuuuu” para Adelaide ficar quieta.)

MARIA (vendo Isabel): – Ah, Isabel, bom dia! Vim te fazer uma surpresa. Como estás passando?

ISABEL: – És tu, Maria? Tu és bendita entre as mulheres, entre todas as mulheres!

MARIA: – Quem te contou, Isabel?

PEPE (à parte, para a plateia): – Fui eu!…

ISABEL: – Quando me disseste “bom dia”, imediatamente senti meu corpo estremecer de alegria, e meu filhinho mexeu-se. Eu saúdo o meu Senhor, o meu Senhor veio me visitar!

MARIA (ajoelha-se): – A minha alma glorifica o Senhor e meu espírito se alegra em Deus meu Salvador…

ISABEL: – Mas deves descansar agora, Maria. Vem, vou te mostrar o teu quarto, o mais bonito da casa, tem até cortinado no leito! (Elas vão para trás do coreto)

 

ANFLEHEN

Entra o muçulmano Ibrahim e olha espantado para todos os lados.

O PÁROCO (cumprimentando-o): – Oh, senhor Ibrahim, o senhor também tem filhos por aqui?
IBRAHIM (afobadinho): – Por toda parte! Por toda parte!
RABINO: – Mesmo ciganos?
IBRAHIM: – Os ciganos também vêm de toda parte, de toda parte!
O PÁROCO (conciliando os dois): – Afinal todos descendem de Abraão: o povo cristão, o povo do senhor Rabino e o povo do senhor Ibrahim!
IBRAHIM: – Pois sim! Pois sim! Somos muçulmanos ismaelitas, descendentes de Ismael, o filho de Abraão com sua serva Agar.
O RABINO: – E meu povo descende de Isaac, filho de Abraão com sua mulher Sara.
O PÁROCO: – E o Menino Jesus descende de Davi, que descende de Abraão também.
O RABINO: – É, senhor Ibrahim, vai ver que seu nome é até uma mudança do nome Abraão.
IBRAHIM: – É sim, é sim! Abraão, Ibrahim! (os três rindo, batem palmas.)
O PÁROCO: – Então, vamos continuar assistindo o que fazem esses ciganos desmiolados!
IBRAHIM: – Nem tanto, nem tanto! Eu sou um ulemá, e sei dessas coisas. Eles falam de um profeta!
O RABINO: – Grande profeta!
O PÁROCO (à parte, abrindo os braços, paciente): – Deus fez cada povo pensando de um jeito…

 

Szene 4

O NASCIMENTO

YORSCA: – É hora de passar a estrela, não temos uma estrela? Pelo Senhor, quem vai ser a estrela? (Olha a Companhia, estão todos ocupados se vestindo e se ajeitando. Então olha para Passarinho, que está assistindo a peça e diz:)

Yorsca: – Você, Gorreón, que já vive voando no céu, conhece bem essas alturas, você vai ser a estrela!

PASSARINHO: – Eeeu?

YORSCA: – Venga, Gorrión!

(Argus se veste de pastor e chama Ana para se vestir também de pastora. Ana aceita, toda animada e chama Arabela e Gadiel. Adelaide se veste de pastora chamada por Josafá, bem enfeitada, mas falta um lenço, e então Dodó corre a pegar a mantilha e a entrega a Josafá, pois este quer vestir Adelaide.)

MELQUIOR (fala e depois lê no céu): – Continuando, minha gente: Maria ficou três meses em casa de Isabel, sua parenta. João Batista nasceu quando ela já não estava lá. Ora, chegou o tempo do recenseamento, e todos os habitantes do império romano precisariam se registrar, mas cada qual em sua cidade de origem. Visto que pertenciam à família de Davi, foi para Belém que Maria e José viajaram.

YORSCA: – Está pronto o estábulo, podemos continuar?

ARGUS (pela fresta das faixas que cobrem agora o coreto): – Não… ainda não… esperem! Um minuto só! Pronto! Vamos logo… ai, não empurra!

YORSCA: – Mas o que está acontecendo?

ADINA (pela fresta): – Yago não quer fazer o papel de Menino Jesus!

YORSCA: – Então pega o Nikolay.

ADINA (pela fresta): – Meteu o rosto na graxa, tá todo preto!

DODO:
– Tanto melhor!
Quem é que está à altura de representar o Salvador?
Deixa assim, só na imaginação, só no amor!

YORSCA: – Meus senhores e minhas senhoras, queiram nos desculpar, hoje teremos Jesus só em nossos corações. (para a Companhia): – Estão prontos?

MELQUIOR: – Pois então, Maria e José seguiram caminho, e a noite fria e escura chegou. Não tendo onde alojar-se, encontram uma estrebaria, e lá o milagre aconteceu !

(Passa a estrela e se monta a cena do nascimento.)

MELQUIOR: – E assim, enquanto na palha repousava a criancinha santa, nos campos repousavam os pastores, que ouviram em sonho a boa nova da chegada do menino Deus.

(Aqui, monta-se o quadro com os pastores Argus, Adina, Nádia, Adelaide com a mantilha, e Ana, Arabela e Gadiel. A música é interrompida pelo delegado.)

Szene 5

O SUMIÇO DA MANTILHA

DELEGADO (à parte): – Adelaide, onde você arrumou essa mantilha?

ADELAIDE (inocente responde): – Josafá me deu. É linda, não é?

DELEGADO: – Então você não está reconhecendo a mantilha que foi roubada do Coreto?

ADELAIDE: – Não foi isso não, senhor delegado, deve haver algum engano!

DELEGADO: – Por enquanto! Mas deixa acabar essa palhaçada, e então verificarei a ocorrência.

(O delegado sai de cena, e Adelaide vai ao encontro de Josafá.)

ADELAIDE: – Josafá!

JOSAFÁ: – Sim, Adelaide.

ADELAIDE: – Preciso lhe dizer uma coisa…

JOSAFÁ: – Eu também…

ADELAIDE: – Mas… me ouça primeiro. De onde vem esta mantilha?

JOSAFÁ: – Foi o menino… o malu…

ADELAIDE: – …O Dodó?

JOSAFÁ: – Isso mesmo, ele me deu a mantilha, e eu achei tão bonita que pensei em dá-la a você!

ADELAIDE: – Então não foi um roubo…você…

JOSAFA: – Não, não sou ladrão!

ADELAIDE: – Eu não quis dizer isso.

JOSAFÁ: – Só porque sou cigano? (estranhamento) Pensei que você fosse diferente!

ADELAIDE: – Josafá! Mas o Delegado…

(Josafá se afasta.)

ADELAIDE (corre atrás de Josafá): – Josafá, eu preciso lhe dizer, o delegado virá atrás de você!

JOSAFÁ: – E por que você se importa? Eu não sou um ladrão?

ADELAIDE: – Mas eu não disse isso! Eu estou do lado da verdade, eu estou com você!

JOSAFÁ: – Bendita seja santa Sarah, quando eu temia o pior, o destino vem e muda minha sorte. Suas palavras aliviam meu coração, não poderia tolerar tal golpe vindo de você.

ADELAIDE: – Não se golpeia a quem se quer bem. (abraço)

JOSAFÁ: – Mas o delegado não é o nosso único problema…

ADELAIDE: – Você está falando de seu povo me aceitar ou não? Do preconceito?

JOSAFÁ (fica calado e depois diz): – Também, mas escute, contra tudo isso estou disposto a lutar… Faremos nosso futuro a partir de nossas escolhas, mas preciso que você saiba de uma coisa. Eu tenho uma noiva a mim prometida, que espera reclusa pelo dia de nossas bodas.

ADELAIDE: – Como? Onde ela está?

JOSAFÁ: – Aqui mesmo no acampamento.

ADELAIDE: – Uma mulher prometida… reclusa… (fica insegura)

JOSAFÁ: – Foi preciso que ela ficasse reclusa porque, assim como eu, ela quer ser dona de seu destino. (ele faz um gesto de cobrir a cabeça de Adelaide com um lenço cigano) Você será minha mulher! Fuja comigo! Encontre-me ali no…

MÃE DE ADELAIDE (chama em voz alta): – Adelaide!!!

(Adelaide e Josafá se despedem. Adelaide procura com os olhos Dodó e lhe passa a mantilha.)

ADELAIDE (A Dodó): – Ponha de novo a mantilha no coreto, Dodó!

(Tema das quiromantes. Nova descida das quiromantes ao palco e novos gestos do pároco.)

ADA:
– Tenha sempre uma atitude positiva,
pois leio em sua mão uma luz bem viva!

ADINA:
– A lua é inconstante,
muda muito de semblante.
Lua nova ou lua cheia
nos alegra e presenteia.

NÁDIA:
– Ouça a voz do coração, ele aconselha certo.
E a felicidade já brilha bem perto!

MODELL:
– O que não entendes, é bom não criticar.
Quem pensa que vai ensinar
não deve esquecer
que tem muito a aprender.

Passam os dois letreiros anunciando o Terceiro Ato

 

TERCEIRO ATO

Szene 1

A VISITA DOS TRÊS REIS MAGOS

(Os velhos Melquior e Moadel estão sentados no banquinho, e a Companhia está calmamente ajeitando as roupas e o cenário.)

MELQUIOR (levanta-se e lê no céu): – É chegada a hora de contar a vocês sobre os reis, quando meu tataravô, o rei Melquior e os outros dois, Gaspar e Baltazar, sábios magos, receberam o sinal da estrela anunciando a chegada do Messias. Três Reis… Cada um vindo de um lugar, de um povo, de uma história.

(O velho Melquior indica as posições, onde deverão estar os três e convida o Rabino, o Pároco e o Ulemá para serem os Reis.)
MELQUIOR: – Os senhores, como exemplos tão dignos das linhagens de Abraão, poderiam nos dar a honra de representar os reis da sabedoria em nosso teatro cigano?
PÁROCO: – Ser rei? Seria importante demais para um simples pároco de aldeia…
IBRAHIM: – Acho que devemos ajudá-los. Eles falam do nascimento de um grande profeta.
RABINO: – Sejamos humildes! Eles estão pedindo com tanto respeito…
(Os três concordam com a cabeça. Melodia tema dos reis magos ao fundo, e acontece a transformação dos três.)
MELQUIOR [o cigano]:
– Ó de casa nobre gente,
escutai e ouvireis,
lá das bandas do Oriente
são chegados os três reis.

MELQUIOR [rei]:
– Porque os astros estudamos,
uma estrela acompanhamos.

GASPAR:
– Se nós somos diferentes,
já diremos porque é.

BALTAZAR:
– É que somos descendentes
dos três filhos de Noé:
Cam, Sem e Jafé.

MELQUIOR:
– Venho de Ur, na Caldeia,
e meu sangue é de Jafé.
Sou o branco Melquior! (cumprimenta curvando-se)

GASPAR:
– Do filho Sem eu provenho.
Lá das Índias é que eu venho.
Sou o moreno Gaspar! (cumprimenta curvando-se)

BALTAZAR:
– Dos filhos de Cam nasci.
Da África eu vim aqui.
Sou o negro Baltazar! (cumprimenta curvando-se)

(Os Reis se aproximam do presépio. Todos começam a cantar a canção do argentino Ariel Ramirez.)
ALLE (singen):
“Chegaram já os reis, e eram três:
Melquior, Gaspar e o negro Baltazar.
E uva e mel lhe vêm trazer
e um poncho branco de alpaca real.

Pode a meninada descansar,
que já Melquior, Gaspar e Baltazar
todos os presentes deixarão,
para amanhã brincar ao acordar.

Menino Deus tão bem agradeceu,
comeu o mel, no poncho se envolveu.
E foi depois que os olhou,
e à meia-noite o sol rebrilhou.”

“Llegaron ya, los reyes y eran tres:
Melchor, Gaspar y el negro Baltazar.
Arrope y miel le llevarán
y un poncho blanco de alpaca real.

Changos y chinitas duérmanse,
que ya Melchor, Gaspar y Baltazar
todos los regalos dejarán,
para jugar mañana al despertar

 

El niño Dios muy bien lo agradeció.
Comió la miel y el poncho lo abrigo.
Y fue después que sonrió,
y a medianoche el sol relumbró.”

(Os reis oferecem seus presentes ao Menino Jesus.)

BALTAZAR (ao Menino): – Em memória de nossos antepassados, nós te oferecemos nosso coração. Com o ouro da fé, o incenso da esperança e a mirra do amor nós te louvamos! (optativo)
MELQUIOR (pega uma taça, toca com os lábios a mão de Maria e se ajoelha): – Até o dia de hoje, somente reis beberam deste cálice. Agora ele pode ser inundado pela luz desta criança. Recebe este cálice de ouro, Criança divina!
GASPAR (aproxima-se, dá um leve empurrão em Melquior e se ajoelha): – Criança divina, eu te trago incenso, aquele incenso que no alto da montanha era aceso e abria os caminhos para o céu. Abre para nós, ó Filhinho, um novo caminho!
BALTAZAR (ajoelha-se): – Criança da estrela, de mim, como oferenda, recebe esta plantinha, mirra é o seu nome! Sob teu signo, a seiva da vida vai sempre fluir de novo!

 

Szene 2

O SENHOR DELEGADO

DELEGADO (entra raivoso e interrompe a cena): – Vamos acabar com isso!

ARGUS: – Calma, senhor, a encenação não terminou!

DELEGADO: – Chega! Não vou tolerar delitos no meu vilarejo!

YORSCA: – A que se refere, delegado?

DELEGADO: – SENHOR DELEGADO, faça o favor! Eu sou a autoridade deste lugar, responsável pela ordem. Onde está a mantilha que aquele de nome Josafá roubou do coreto da praça?

MOADEL: – Senhor, vamos esclarecer as coisas!

DELEGADO: – Esclarecer e ver qual a devida punição.
– Guardas, tragam o cigano e Adelaide, ela é a testemunha…

YORSCA: – Não é preciso. Chamem Josafá. Vá, Argus! (Argus sai)

JESABEL: – Ah, eu sabia, essa gadja…

MENA: – Calma, senhora.

ARGUS (voltando): – Eu não o encontrei… nem Adelaide.

DELEGADO: – Viu o que eu disse? Fugiu o ladrão e ainda levou a testemunha. Guardas, vamos, temos trabalho a fazer. (saem)

JESABEL: – Por Santa Sarah, Yorsca! Vamos, ajude Josafá!

(Ciganos saem também.)

DODÓ (sozinho em cena):
– Longe eles não devem estar,
soube que no remanso iam pernoitar.
E a mantilha, esqueci de entregar ao delegado!
Acho que ele vai ficar zangado…

(Agitação em cena; as três ciganas fofocam. Josafá, descansando, sonha com Adelaide e a prometida dançando, e quando, no sonho, vai pegar das mãos de Adelaide a mantilha, acorda com o delegado puxando-o.)

DELEGADO: – Pensou que escaparia?? Guardas!!!!!!!!!!

(Entram os ciganos reclamando, alvoroço geral. Entra Dodó com a mantilha. Dodó canta e vai devolvendo as coisas que ele tirou de todos.)

DODO:
“Cada coisa tem seu lugar
Cada lugar tem sua coisa.”
Quem sabe brincamos
de achar coisas que procuramos!

DELEGADO: – Ah, então essa mantilha estava aí, é? Com você, Dodó? Bem, o Dodó… (põe o dedo na testa). Está certo, cigano Josafá! Desta vez você está livre. Chega de confusão por esta noite!

(Todos saem, e ficam Dodó e Josafá.)

DODÓ: – E Adelaide onde está, você não vai procurar??

 

Szene 3

O CASAMENTO CIGANO

(Movimento na praça. Adelaide passa atrás da carroça.)

YORSCA: – E agora, Jesabel, que fazemos? A peça foi interrompida…

JESABEL: – Porque não aproveitamos a festa e realizamos as bodas?

YORSCA: – Ótima ideia, preparem tudo, a noite só está começando!

(Começam os preparativos, e as três ciganas tentam entrar na carroça com o vestido de noiva na mão para ajudar a mulher prometida, mas só se vê a mão dela que puxa o vestido para dentro.)

ADINA: – É orgulhosa mesmo!

NÁDIA: – Não aceitava o casamento e vai aceitar nossa ajuda?

ADA: – Deixe-a! Vamos nos preparar, a noite é de festa!

(Casamento. Todos na praça. A noiva chega coberta com um véu. Josafá olha em volta procurando Adelaide, mas por fim se conforma, e os noivos tomam posição diante do ancião dos ciganos, Melquior.)

MELQUIOR: – Eu testemunho que estou presente neste casamento. A palavra casar quer dizer combinar. Se os noivos combinam em gênio e alma, estarão sempre unidos. Que cada um cuide bem do outro e que assim seja. Portanto, ajudo a realizar este casamento na forma da tradição do povo cigano.

(Neste momento, Melquior faz de conta que corta de leve um pulso do noivo e um pulso da noiva com uma faquinha, depois junta um no outro para que o sangue dos dois se una.)

MELQUIOR: – Com a união do sangue de um e de outro, os noivos estão agora unidos em nome de Cristo!

(Palmas dos ciganos, gritos de “Brau!” Podem aqui todos cantar um canto cigano e, por incrível que pareça, a melodia é de “Besame mucho”.)

CIGANOS (cantam):
“Tchumiden,
tchumiden mabut,
sarsas katchiariat e primero data.
Tchumiden,
tchumiden mabut,
sorsas me sarasadento ek data.”

(Há uma dança e, num passo da dança, a noiva deixa cair o véu. Espanto geral. É Adelaide que se casou. Josafá retira o lenço do bolso e põe sobre a cabeça dela, amarrando-o como a confirmar sua promessa. O vulto da mulher prometida é visto indo em direção ao vilarejo.)

YORSCA: – Pois é, público presente!
Este ano tudo saiu diferente…
Mas é porque foi na praça de toda gente.

ENDE

 

Sobre a escolha e o envio da peça

Para escolher uma peça com objetivo pedagógico, estude bem que tipo de vivência seria mais importante para fortalecer o amadurecimento de seus alunos. Será um drama ou uma comédia, por exemplo. No caso de um musical, é importante que a classe seja musical, que a maioria dos alunos toquem instrumentos e/ou cantem. Analise também o número de personagens da peça para ver se é adequado ao número de alunos.

Enviamos o texto completo em PDF de uma peça gratuitamente, para escolas Waldorf e escolas públicas, assim como as respectivas partituras musicais, se houver. Acima disso, cobramos uma colaboração de R$ 50,00 por peça. Para outras instituições condições a combinar.

A escola deve solicitar pelo email [email protected], informando o nome da instituição, endereço completo, dados para contato e nome do responsável pelo trabalho.

Compartilhe esse post:
Facebook
WhatsApp
zwitschern
Email

Mais posts