30. März 2018

Der Weise Tchu-Hallo

 

[print-me target="body"]

 

Schauspiel von Detlev Putzar

Übersetzung von Martha Maria Walsberg
Rezension und Adaption Maria Barbara Trommer und Ruth Salles

HINWEIS

Dieses Stück wurde 1994 für die 8. Klasse von Annelvira Gabarra vorbereitet. Da es sehr lang war, versuchte ich nun, es etwas mehr zu fokussieren. Es gibt zwei Lieder, die eine orientalische Melodie brauchen würden.

In der ersten Version haben Annelvira und ich die folgende Notiz hinterlassen:

Es ist interessant festzustellen, dass wir in dem Buch I Ging, übersetzt von Richard Wilhelm und mit einem Vorwort von Carl Jung, lesen, dass diese mindestens fünftausend Jahre alte Weisheit vor dreitausendeinhundert Jahren von den Weisen Wen und Chou zusammengestellt wurde , der einer der Gründer der Chou-Dynastie war. Diese Weisheit hieß ursprünglich I und erhielt erst später die Namen Chou I und I Ging. Zwischen Verwunderung und Überraschung stellt sich dann die Frage: Hätte der Begriff Chou I (Name des Weisen und der zusammengestellten Weisheit) etwas mit dem Weisen Tchu-hi dieses Stücks zu tun, für den auch die alten Regeln und Bräuche zusammengestellt wurden? die leute chinesen? Wir überlassen die Antwort denen, die wissen, wie man sie gibt.

Ruth Salles

 

ZEICHEN

Tchu-hi, ein Weiser der Berge
Argun, flüchtiger Prinz (der auch die Maskerade ist)
Cocachin, Prinzessin, die Argun liebt
Kublai-Khan, Kaiser von Cathay (China)
Siur-Kokteni, Kaiserin von Cathay
Achmak, Minister von Kublai
Uladai, Diener von Achmak
Drei Lakaien von Achmak (am Ende sind sie Teil des Volkes)
Toman Van-co, General
Han-li, Tochter von Van-co
I-Yin, Oberst
Cenco, Kapitän, der Han-li liebt
Chi-lung-chi, hilfsbereite Frau am Portal
drei Hofdamen
zwei Bettler
zwei oder mehr Soldaten
Zeremonienmeister
Drei Venezianer: Matteo, Nicolo und Marco Polo
Sieben Menschen des Volkes
Diener

 

LAGE: China (Catai), 13. Jahrhundert

HINWEIS: China wird dann Cathay oder Reich der Mitte genannt, weil die Chinesen dachten, ihr Reich sei das Zentrum des ganzen Landes.

 

SZENE 1
Etwas fantastische Bergregion

Lärm von Trommeln, Fanfaren, Schritten, Kämpfen.
Tchu-hi, Leute; I-Yin, Toman Van-Co, Cenco; Achmak, Uladai und zwei Soldaten; Cocachin.

TCHU-HI: – O stille Berge, selbst hier, in solch einer stillen Ecke, ertönt der Klang von Kriegsfanfaren? (Das Volk nähert sich.) – Wer hat euch gerufen, o Volk der Mitte?

MENSCHEN: – Das Elend hat uns gerufen.

TCHU-HI: – Von welchem Elend kann ich sie befreien? Als Achmak, der Ministerpräsident und Berater des Kaisers, die von mir für alle geschriebenen Schriftrollen mit den Gesetzen, Bräuchen und Tugenden der Vorfahren des Mittleren Reiches, des Zentralreichs der Welt, verbrennen ließ, rebellierte keiner von Ihnen.

LEUTE: – Uns fehlte der Mut, o weiser Tchu-hi! Aber jetzt leiden wir so sehr! Bringen Sie gemeinsam mit uns ein Opfer! Macht die Götter gnädig!

TCHU-HI: – Gut dann, mach weiter und errichte die Altäre. Bereite das Opfer vor! (Die Leute gehen.)

TCHU-HI: – Ah… Was kann ich tun? In diesen Zeiten ist die Kraft eines Weisen gering, weil das Böse groß ist.

(Der Weise geht ebenfalls. I-Yin erscheint zuerst, der eine Weile auf die anderen wartet.)

I-YIN (sieht Toman Van-co ankommen): – Mein General Toman Van-co!

TOMAN VAN-CO: – Nun, es ist mein guter Freund Colonel I-Yin!

I-YIN: – Oh, General! Wir haben Kublai-Khans Befehle ausgeführt und die Jagd bis ans Ende des Reiches geführt, aber wir haben Prinz Argun nicht gefunden.

TOMAN VAN-CO: – Anscheinend ist die Schärfe unserer Schwerter nichts für ihn.

I-YIN: – Deine Spur verliert sich in den Bergen. Nur die Götter werden wissen, ob er noch lebt.

TOMAN VAN-CO: – Argun ist also entkommen! Das Königreich seines Vaters wurde von Kublai Khan zerstört, der nicht akzeptierte, dass sein eigener Bruder nicht zu seinen Füßen kniete. Und jetzt wird der Prinz zum Tode verurteilt!

I-YIN: – Ich gestehe, dass mich der Ruhm eines Verfolgers nicht angezogen hat.

TOMAN VAN-CO: Nur den zweiten Teil des Befehls hast du vergessen: Ruhe nicht, bis der Prinz gefesselt ist. Wer mit leeren Händen ankommt, bekommt die Richteraxt in den Nacken.

I-YIN: - Nun, ich glaube, ich habe die Befehle des Imperators ausgeführt, und wenn meine allgemeinen Befehle vorliegen, werden wir sofort zurückkehren.

TOMAN VAN-CO: – Hmm … Die Befehle des Imperators … In seinem Namen hat jetzt sein erster Berater, der Sarazene Achmak, das Sagen. Was halten Sie davon, Kapitän Cenco?

CENCO: – Das Land wurde unterworfen. Der junge Prinz wird vom Gefängnis oder vom Schwert bedroht. Er muss versteckt bleiben.

I-YIN: – Sie sehen, mein General, dass der Kapitän so denkt wie ich, obwohl ich das Gefühl habe, dass der Schatten von Achmak auf mich fallen könnte. Seine Macht ist fast gleich der des Kaisers.

TOMAN VAN-CO: – Als Freund habe ich nicht gehört, was Sie gesagt haben. Als Kommandant muss ich Ihnen raten: Seien Sie vorsichtig! Die Sarazenen herrschen, und ich denke, nur ein Wunder wird diese Situation ändern.

I-YIN: – Das entscheidende Handeln vieler wird das Wunder vollbringen; jeder für sich ist nur ein Rohr, das jeder Wind biegt. Aber es wird bereits von einer Bruderschaft gesprochen, die sich diesem Ziel verschrieben hat.

CENCO: – Das soll die Fremdherrschaft beenden.

TOMAN VAN-CO: – Ich werde so tun, als hätte ich das nicht gehört, oder ich muss sie beide dem Richter und dem Henkersseil übergeben.

CENCO: Nun, General! Ein Seil für mich wird Ihre Enkel erwürgen.

TOMAN VAN-CO: – Wovon redest du?

CENCO: – Von Ihrer Tochter.

TOMAN VAN-CO: – Han-li? Lass meine Tochter da raus. Du redest zu viel, und es gibt zuhörende Ohren. Wirst du Han-li schreiben?

CENCO: Ja, das werde ich auf jeden Fall. Wieso den?

TOMAN VAN-CO: – Schreiben Sie so, dass das Geschriebene für mich eine besondere Bedeutung hat. Han-li darf nichts bemerken. Und wenn Sie die kombinierten Zeichen in dem Brief finden, den sie Ihnen als Antwort schickt, dann kehren Sie nach Cambaluc zurück.

CENCO: – Aber ich denke, dass nur mein General weiß, wo er nach dieser Bruderschaft suchen muss, die das Land von der Fremdherrschaft befreien will.

TOMAN VAN-CO: Genug, Cenco! Schnell gehen! (schaut weg) Jetzt! Die Wache ließ jemanden frei passieren. Wer wird?

(Achmak kommt mit seinen zwei Soldaten.)

CENCO (beiseite): – Er sprach vom Teufel, der Schwanz erschien. Es ist der Sarazene.

TOMAN VAN-CO (verbeugt sich vor Achmak): – Gott im Himmel und der Khan auf Erden. Grüße an Ihren Würdenträger.

Achhmak: Ah, hier ist Toman Van-co, der Oberste General.

I-YIN: – Sir, der Brauch dieses Landes ist es, den empfangenen Gruß zu erwidern.

ACHMAK (verächtlich): – Ich kenne diese Bauernbräuche.

CENCO: – Ja, Khan respektiert diejenigen, die den Menschen diese Beispiele geben.

ACHMAK: – Diese Beispiele sind nutzlos. Die Menschen sind schlecht und brauchen Strafen und Verbote.

TOMAN VAN-CO: – Mit Freundlichkeit vereint mit Gerechtigkeit gedeihen die Menschen und das Land.

Achmak: – Ach, Gerechtigkeit! Ich habe erfahren, dass Sie die alten Schriften des alten Weisen Tchu-hi lesen, die jetzt verboten sind, und ich habe sie verbrennen lassen. Aber der Khan schätzt sie und wird es ihnen nicht verübeln. Ihr habt es sicher geschafft, den Prinzen Argun einzusperren, oder es ist euch gelungen, ihm die irdische Last zu nehmen, was sogar noch besser wäre.

I-YIN: – Trotz einer unruhigen Fahrt ist uns Argun entkommen.

ACHMAK: – Im Namen von Kublai Khan habe ich befohlen: tot oder lebendig! Du hast versagt. (zu den beiden eintretenden Soldaten): – Soldaten! Verhafte ihn! Nimm deine Abzeichen ab!

TOMAN VAN-CO (zu den beiden Soldaten): – I-Yin, Ihr Vorgesetzter, hat seine Pflicht loyal erfüllt. Argun, der Prinz, floh aus Cathay, aus dem Gebiet des Reiches der Mitte. Es wurde nicht befohlen, den Krieg über die Grenzen hinauszuführen.

ACHMAK: – Welche Grenzen? Das Königreich des Großkhans hat keine Grenzen. Sein Wort ist Gesetz im ganzen Universum. Und ich bin des Kaisers Mund, mit dem er zu euch spricht. Und ich befehle, dass I-Yin verhaftet wird! (Soldaten fesseln I-Yins Hände und zerren ihn heraus) Ich will Argun hier! Das Volk glaubt weiterhin, dass er als König zurückkehren wird! Bring deine Leiche!

TOMAN VAN-CO: – Ja, und das Wohlwollen von Kublai Khan wird dem großen Achmak die Krone geben, der sich über den Schatten des Throns erheben wird.

Achhmak: – Du schmeichelst mir mit einer Krone, Toman Van-co. Aber am Fuße des Thrones zu glänzen genügt mir. Gehst du schon?

TOMAN VAN-CO: – Zurück nach Cambaluc, um die alten Aufgaben zu erfüllen (fährt mit Cenco ab).

ACHMAK (zu Uladai, seinem Diener): – Also, Uladai, was überbringst du mir von dem großen Astrologen, der die Zukunft für den Khan interpretiert?

ULADAI: – Er sagte, dass Saturn den irdischen Weg des Sohnes des Himmels regiert…

Achmak: – Wird der Weg des Kaisers von anderen Mächten bestimmt? (zu sich selbst) Wird „Saturn“ der Name meines Planeten sein? (zu Uladai) – Und was noch? Hat er nicht gesagt, wann der Lebensbrunnen des Kaisers versiegt?

ULADAI: – Er sagte, dass beim Frühlingsfest, wenn Tag und Nacht ausgeglichen sind, das Regentenpaar enthüllt wird.

ACHMAK: – Ein Dirigentenpaar? Zwei neue Regenten? Und Kublai Khan, wird er überleben?

ULADAI: – Der Gelehrte der Sterne sagte: „Beim Frühlingsfest wird er auf den Thron verzichten.“ Ich habe nicht gesagt, dass du es durch den Tod verlieren wirst.

ACHMAK: – Und wie hat der Astrologe das Herrscherpaar gedeutet?

ULADAI: – Er sprach von einem Regentenpaar, das inkognito am Hof lebt.

ACHMAK (zu sich selbst): – Ich, inkognito? Ich werde diese Farce demaskieren, und von dem Paar wird es nur einen geben!

(Lärm herum. Soldaten bringen einen Gefangenen herein.)

ACHMAK: – Was ist los? Wer macht so viel Lärm?

ULADAI: – Ein Gefangener! Aber es ist eine junge Frau!

Achmak (sieht sie sich wehren): – Was ist mit dieser Wilden los?

1. SOLDAT: – Als wir in den Wald eindrangen, floh sie, als sie unseren Ruf hörte. Wir dachten, es sei Argun und jagten ihm nach. Wir dachten, wir hätten den Prinzen unversehrt festgenommen und sein Leben verschont, aber dann sahen wir, dass es eine junge Frau war!

Achmak: – Aber wer ist sie?

2. SOLDAT: – Sie war verletzt und rief in ihrem Schmerz Argun, den Namen der vielgesuchten. Seinen eigenen Namen verriet er jedoch nicht.

ACHMAK (zu der jungen Frau): – Wer bist du, wildes Steppentier? Was bedeuten diese Herrenkostüme?

COCACHIN: – Ich wurde als Mörder in meinem eigenen Land gejagt, das sich nicht im Krieg mit Ihrem befindet. Dieser Berg ist der Wohnort der Götter meines Volkes, wo Tchu-hi auf den Altären im Freien Opfer bringt. Wer bist du, der die Grenzen meines Landes überschreitet und mich verfolgt?

Achmak: – Die Fragen, die ich stelle, der Berater des Khans! Wo unsere Herden weiden, gehört das Land uns! Du hast Chu-hi gesagt! Wisse, dass ich die Schriftrollen, die er geschrieben hat, zu Staub zermahlen habe, damit die Menschen nur den Kaiser anbeten. Du hast Argun versteckt. Sein Leben ist verflucht, genau wie deins, wenn du nicht verrätst, wo er ist!

COCACHIN: Es ist sein Leben, das zählt, nicht meins. Ich bin Cocachin, und von Argun werde ich nichts sagen.

1. SOLDAT: – Sir, sie hat diese Halskette verloren, als sie gefallen ist. Daran hängt ein kleines Silberstück, das den Mond imitiert, sowie ein Wolfszahn.

ULADAI (außer Achmak): – Wenn sie sich für Argun opfern will, muss sie seine Braut sein. Gib ihm den Mond und den Wolfszahn zurück, vielleicht benutzt er noch einen ähnlichen.

ACHMAK (zum Soldaten): – Gib ihre Kette zurück und du kannst sie zu Cambaluc bringen.

(Die Soldaten gehen mit Cocachin, so wie sie mit I-Yin gegangen sind.)

ACHMAK (zu Uladai): – Ich werde es dem Kaiser schenken. Die Nachricht wird sich schnell verbreiten, und bald wird Argun es wissen und zu unseren Händen kommen, um sie zu befreien.

(Trommelgeräusch. Von allen Seiten strömen Menschen herein.)

ACHMAK (erschrocken): – Wer bist du und was willst du?

MENSCHEN: – Wir sind die Leute von Cathay und wir möchten durch Sie den Kaiser um die Früchte unserer Arbeit bitten.

ACHMAK: – Die Früchte Ihrer Arbeit? (lacht) Alles, was das Land gibt, gehört dem Kaiser. Mit welchem Recht wagen die Menschen zu beurteilen, wie sie ihre Güter verteilen?

MENSCHEN: – Mit dem Recht zu leben.

Achmak: - Tod und Leben liegen in der Hand des Regenten, aber die Beamten werden Ihre Beschwerden prüfen. Kann gehen.

(Das Volk weicht zurück und geht.)

Achmak: – Bedrohen sie mich, Achmak? … Wohin sind sie gegangen?

ULADAI: – Wer, mein Herr?

ACHMAK: – Wer? Du fragst wen? Hast du niemanden gesehen?

ULADAI: – Ich habe niemanden gesehen.

ACHMAK: – Wie hast du es nicht gesehen? Komm schon! (überlegt einen Moment) Ich habe gehört, dass der Kaiser den Venezianer Marco Polo schicken wird, um die Provinzen zu inspizieren. Aber die Leute müssen wissen, wer hier das Sagen hat. (Die beiden gehen.)

 

SZENE 2
gleiche Region

Argun; Wiedersehen.

ARGUN (blickt wie ein Flüchtling zurück): – Ist meine Flucht zu Ende? Warum muss ich, Argun, ziellos umherirren? Und Cocachin versteckte sich nicht. Wurde es vom Feind vernichtet oder von den Abgründen der Berge verschlungen? Werde ich sie nie wieder sehen und mein Glück wird sich nicht erfüllen? Offenbart mir, o Götter, die den Lauf der Sterne beherrschen!

(Der alte Tchu-hi tritt ein.)

ARGUN: – O alter Mann, welchen Geist hat dein Körper?

TCHU-HI: – Der Geist, der, wenn er sprechen muss, auch schweigt.

ARGUN: – So spricht die Weisheit.

TCHU-HI: – So sprechen die Jahre, Argun.

ARGUN: – Weißt du, wer ich bin?

TCHU-HI: – Ich weiß, wer du warst.

ARGUN: – Es ist wahr, mein guter alter Mann. Das Argun, das existierte, existiert nicht mehr. Er verlor sein Land und er verlor Cocachin, die Blume der Berge.

TCHU-HI: – Du kannst etwas Neues erobern. Du musst vergessen, was du einmal warst.

ARGUN: – Vergessen, wen ich liebte? Zu vergessen, dass mein Vater, indem er seinem unbesiegbaren Bruder nicht huldigen wollte, damit die Zukunft seines eigenen Sohnes gestohlen hat?

TCHU-HI: – Der Sohn sollte den Vater nicht anklagen. Er lebte sein Leben. Starten Sie selbst. Du wurdest als Prinz geboren und musst dein Königreich erobern.

ARGUN: – O alter Mann, verspotte mich nicht. Ich werde verfolgt und jeder, der mir Schutz bieten will, ist in Gefahr.

TCHU-HI: – Diejenigen, die Liebe und Mut haben, folgen ihrem Weg, ohne Angst vor Drohungen zu haben. Dies ist ein Mann.

ARGUN: – Aber ich muss allein wandern, denn wer mich erkennt, kann mich töten und dafür belohnt werden. Ich muss vor den Männern davonlaufen, und das ist kein gutes Schicksal.

TCHU-HI: – Jeder, der nicht erkannt werden will, findet sicheren Unterschlupf im Palast des Khans.

ARGUN: – Jahre geben Weisheit, aber sie geben auch Verschwendung… Soll ich denn nach Cambaluc gehen, zum Palast des Khans, der mir alles genommen hat, der mich zum Bettler gemacht hat? In welcher Verkleidung wäre ich sicher?

TCHU-HI: – Ich werde dir meine Roben leihen. Es gibt keine bessere Verkleidung als die eines Weisen.

ARGUN: – Deine Kleider werden mich nicht zum Weisen machen; Aber diese Herausforderung hebt meine Stimmung!

TCHU-HI: – Es gibt etwas, das du wissen musst. Wenn Sie dieses derbe Einsiedlertuch tragen, werden Sie sich nicht mehr an Argun erinnern. Ein tiefer Schlaf wird deine Vergangenheit wegnehmen.

ARGUN (mit sich selbst): – Wenn ich Cocachin verloren habe, der mein Herz besaß, kann ich auch meine Vergangenheit verlieren. (zu Tchu-hi): – Ich akzeptiere, alter Mann. Leih mir dein Gewand. Wann wirst du es zurückfordern?

TCHU-HI: – Wenn der Kaiser in Cambaluc fastet und die Armen speist, bittet er um Regen für die Früchte der Erde und pflügt mit seiner eigenen Hand drei Furchen unter dem Frühlingsmond. Welche Schnur ist das um deinen Hals?

ARGUN: – Daran hängt ein wilder Tierzahn und der Silbermond der Steppe. Vor einiger Zeit habe ich eine junge Frau gerettet, die sich mit verzweifeltem Mut gegen einen Wolf wehrte. Sie teilte ihre silberne Mondkette mit mir, und in jede hängten wir auch einen Wolfszahn. Es war Cocachin, diese junge Frau. Oh, lebt sie noch?

TCHU-HI: – Sie wurde nun vom Kaiser als Tochter adoptiert. Ich werde deine Halskette bei mir behalten. Damit können Sie entdeckt werden. (Zieht Argun sein Gewand an und nimmt seine Halskette ab.)

ARGUN (enttäuscht): – Ich spüre keinen Unterschied, guter alter Mann. Aber… ich fühle mich leicht und weit. Was für eine blaue Weite … (er schläft ein).

TCHU-HI: – Er hat geschlafen. Am Morgen wachen Sie auf und fahren nach Cambaluc. Wenn jemand nach Argun fragt, sagen Sie einfach "Er lebt". Wen der Himmel retten will, den beschützt der Himmel. Beim Frühlingsfest nehme ich meine Kleider zurück. (Tchu-hi geht.)

 

SZENE 3
Im Gerichtssaal im Schloss

Der Thron des Kaisers und der Thron der Kaiserin. ein Gong.
Im Hintergrund zwei Posten, der Diener, der den Gong spielt; andere Bedienstete; vorne Kaiserin Siur-Kokteni, Cocachin, drei Hofdamen mit Harfen; Zeremonienmeister; Kublai Khan; streiten

SIUR-KOKTENI: – Cocachin, Liebes, wie nachdenklich du bist. Du bist jetzt eine liebe Tochter des Kaiserhauses. Erinnerst du dich, als die Soldaten es brachten?

COCACHIN: – Ja, mein Herz schlägt bis heute vor Angst.

SIUR-KOKTENI: – Deine Ankunft wurde uns gemeldet! Der Kaiser sah sie und ließ sie frei und gab mir eine Tochter zur Pflege. Aber du lächelst nicht einmal über dein Glück.

COCACHIN: – Ich vermisse die Steppe, in der ich geboren wurde, aber ich danke Ihnen für Ihr Wohlwollen.

SIUR-KOKTENI: – Ich bin auch in der Steppe geboren, ich kenne deine Berufung. Als Kublai-Khan das Königreich Cathay eroberte, gerieten alle Regionen unter seine Kontrolle. Aber der neue Herr wurde von den unterworfenen Menschen erobert, die Schrift, Bücher und Weisheit besaßen. Kublai-Khan ist kein Mongole mehr. Er ist Kaiser einer neuen Dynastie.

COCACHIN: – Der Silbermond über der Steppe ruft nach mir… (singt zu Harfenklängen):
„Mein Zelt war rund,
Es hatte Wände aus Filz.
oft rohes Fleisch
diente mir als Nahrung.
Ich trank die Stutenmilch,
jetzt bin ich so weit weg...
Wenn ich der gelbe Kranich wäre,
flog sofort hin.“

SIUR-KOKTENI: – Gibt es keine Sonne, die dich den silbernen Mond vergessen lässt?

COCACHIN: – In Cambaluc ist die Sonne Kaiser Kublai Khan.

SIUR-KOKTENI: – Es gibt jemanden in der Nähe der Sonne, der mich gebeten hat, mit Ihnen zu sprechen. Es ist Achmak. Er will dich als Ehefrau. Obwohl er ein Sarazene ist, ist kein Sterblicher nach dem Khan mächtiger als er.

COCACHIN: – Sie sprechen von jemandem, der mir Angst macht.

SIUR-KOKTENI: – Du warst seine Kriegsbeute und er hat dich Khan als Tochter geschenkt. Er wirbt um sie als Prinzessin, auch weil ihn die Ehe als Sohn an das Kaiserhaus binden wird. Der Kaiser unterstützt diese Bitte und wird sie beim Frühlingsfest bekannt geben.

COCACHIN: Es ist die Gier nach Macht, die Achmak dazu bringt, mich heiraten zu wollen. Hat mich der Khan deshalb zu seiner Tochter genommen? Um mich dem Finsteren Achmak hinzugeben? Gibt es nichts, was mir diese Schande nehmen kann?

SIUR-KOKTENI: – Cocachin, ich verlange nicht, dass Sie ihm Hoffnung geben. Und ich gestehe, dass ein anderer des Throns und deiner würdiger wäre.

(Der Klang eines Gongs kündigt das Herannahen des Kaisers an.)

ZEREMONIENMEISTER (proklamiert): - Beim ewigen Gott, sei der Name des großen Khan gepriesen.

(Präsentiert eine Verbeugung, und Kublai-Khan geht zum Thron.)

KUBLAI-KHAN: – Shang-ti, höchster der Götter, gib und nimm! Die Sterne verkünden, dass meine Herrschaft zu Ende gehen wird. Neues will entstehen, Generationen mit anderen Ideen bereiten sich auf die Zukunft vor.

SIUR-KOKTENI: – Obwohl ich keinen Sohn gezeugt habe, habe ich immer noch die Hoffnung, dass die Regentschaft durch die alte Linie fortgesetzt wird.

KUBLAI-KHAN: – Seine Hoffnung heißt Argun, und laut dem, was Toman Van-co berichtete, zwang ihn die Verfolgung in die hohen Bergketten, wo es nichts zu essen oder zu trinken gibt. Wenn der Mond rund ist, werde ich den Menschen sagen, wer der neue Herrscher ist. Du weißt, wen ich mag.

SIUR-KOKTENI: – Der gesamte Hof weiß, dass der Kaiser Achmak bevorzugt. Aber hör zu: Am Ufer des Flusses, dort, wo die Zimmerleute Boote für den Wettbewerb beim Frühlingsfest bauen, steht ein Mann, der Lasten trägt, und er sagt, Argun lebe.

KUBLAI-KHAN: – Argun, am Leben?

SIUR-KOKTENI: – Ja. Ich befahl, den Ballenträger vom Fluss zum Palast zu bringen. Wenn er vor dem Thron des Kaisers nicht den Mut verliert, muss er sagen: "Er lebt."

KUBLAI-KHAN: – Nun, ich möchte Sie befragen. Und wenn er nicht akzeptiert, was er dem Volk gesagt hat, werde ich ein strenger Richter für ihn sein. Lass ihn eintreten!

(Argun wird hereingebracht.)

COCACHIN (für sich): – Großer Herr der Lüfte! Es ist Argun!

ARGUN (kniend) Es lebe der Kaiser!

KUBLAI-KHAN: – Komm näher und sag wer du bist!

ARGUN: – Mein Herr, ich bin Träger, aber vorher war ich Pferdehirte.

KUBLAI-KHAN: – War es in diesen niederen Angelegenheiten, dass du Argun, den Prinzen, gesehen hast?

ARGUN: – Ich habe ihn nie gesehen. Dein Gesicht ist mir unbekannt.

COCACHIN (für sich): – Er hat ihn nie gesehen, und das ist er!

KUBLAI-KHAN: – Wenn Sie ihn nie gesehen haben, wie können Sie kühn verkünden: „Er lebt“?

ARGUN: – Der gute alte Mann hat gesagt, ich soll das jedem beantworten, der fragt.

KUBLAI-KHAN: – Und wer ist dieser alte Mann? Wo können meine Abgesandten dich finden, um dich hierher zu bringen, damit sich der Schmerz der Ungewissheit in Bedauern oder Freude verwandelt?

ARGUN: – Ich traf ihn dort, wo die hohen Felsen das Himmelsgewölbe halten, aber die Klarheit der Erinnerung entzieht sich mir…

KUBLAI-KHAN: – Cocachin, o schöne Tochter, du bist blass! (zu Argun): – Ich weiß, wer dieser alte Mann ist. Es ist Chu-hi. Der höchste Gott Shang-ti erlaubte ihm, Regeln für das Land zu diktieren. Und bald gehorchten ihm die Menschen und kümmerten sich hingebungsvoll um die Schriftrollen, in denen er zum Wohle der Menschheit schrieb. Aber Achmak, mein Berater, hat diese Schriftrollen verbrannt. (Zu den Dienern): – Suchen Sie Tchu-hi! Mögen meine besten Abgesandten Sie herzlich zu meiner Anwesenheit einladen! (zu Argun): – Du bleibst als Pfand hier. Der Gärtner nervt mich schon lange und bittet um einen Helfer. Cocachin wird Sie zu ihm führen können. (zur Kaiserin): – Ist der Latein Marco Polo schon angekündigt?

SIUR-KOKTENI: – Wir haben noch keine Neuigkeiten, aber er wird erwartet.

KUBLAI-KHAN: – Untersuchen Sie seinen Aufenthaltsort. Ich will auf dem Altar deines Gottes opfern, den du Christus nennst.

COCACHIN (steht auf, um Argun zu begleiten, und spricht mit sich selbst): – Er sieht mich an, als hätte er mich nie gesehen, und doch ist es Argun!

ARGUN: – Schöne Tochter des Kaisers, ich muss gehen und dem Gärtner dienen. Bring mich zu ihm. (Die beiden gehen)

COCACHIN: – Cocachin nennen sie mich. Sagt Ihnen dieser Name nichts?

ARGUN: – Ja. Auf jedem Markt hört man, dass der Kaiser sie zu seiner Tochter nahm. Jetzt sehe ich, dass es wahr ist... Und du bist wunderschön.

COCACHIN: – Und Ihr Name, wie ist das?

ARGUN: – Sie nennen mich „Hallo!“ oder „You there!“ und gelegentlich „Idiot“ oder schlimmer.

COCACHIN: – Und war das schon immer so?

ARGUN: – Seit ich denken kann.

COCACHIN: – Und dein Vater? Hat er ihn nie Argun genannt?

ARGUN: – Ich? Mein Vater? Kein Vater hat mich angerufen.

COCACHIN (zu sich selbst): – Ihr brennendes Herz ging aus. Er ist es und doch ist er es nicht.

ARGUN: – Schöne Tochter des Kaisers, verschwende deine Mühe nicht mit einem Namen. Wenn ich mich Wang oder Li nennen würde, was wäre damit gewonnen? Liebst du Blumen, weil sie Namen bekommen haben?

COCACHIN (zu sich): – Bei jedem Wort erkenne ich ihn. (zu Argun): – Auf geht's, „du da“! (Die beiden gehen.)

SIUR-KOKTENI (zu seinen Dienern): – Holt meine Sänfte und bringt mich zum Meer. Ich möchte, dass meine Tochter heimlich beobachtet wird. Und wenn möglich, hindere Achmak daran, mit ihr zu sprechen. Auch seine Lakaien, denn schlimmer als der Teufel selbst sind die Teufel belehrt.

(Die Diener gehen ab, die Kaiserin in der Sänfte tragend. Alle gehen ab.)

 

SZENE 4

No interior do país, no campo.

O povo implora indignado por arroz.
O povo; os soldados e Uladai. Mais tarde, Marco Polo.

PESSOAS DO POVO (para Uladai):
1 – Arroz!… Arroz!…
2 – Senhor!… Senhor!…
3 – Senhor, o povo faminto espera pelo arroz!

ULADAI: – Calem-se! É ordem de Achmak dar arroz só em troca de ouro!

PESSOAS DO POVO:
4 – Ouro? Ouro nós não temos.
5 – Demos nosso trabalho em troca do arroz!
6 – Então Achmak é o Grande Khan?
7 – Há de chegar o castigo para vocês e para Achmak!
TODOS (avançam com instrumentos de lavoura): – Castigo para Achmak!

ULADAI (assustado recua): – Em nome do Khan! Aceito papel moeda como garantia e lhes dou um pouco de arroz em troca.

(O poço aceita e paga, recebendo muito pouco arroz. Murmúrio e zum-zum. Saem Uladai e soldados. Marco Polo vem chegando.)

PESSOAS DO POVO:
1 – Ah… é muito pouco… Que o céu nos proteja de Achmak!
2 – Olhem! O veneziano vem chegando!
3 – O veneziano é nossa esperança!
4 – Marco Polo, venha socorrer nossas bocas famintas!
5 – A cobiça de Achmak nos mata de fome!

MARCO POLO: – Vocês terão seu arroz. Kublai Khan não quer ver o povo passando necessidade. Aproximem-se! (abre os sacos e distribui) Aqui está o arroz, e também lhes dou feijão e painço.

PESSOAS DO POVO:
6 – Que os céus protejam o veneziano!
7 – Generoso Marco Polo!

(Saem. O povo por um lado, Marco Polo pelo outro.)

 

SZENE 5
Jardim perto do palácio

Uladai, Achmak; 3 lacaios; Povo; Cocachin e 3 damas da corte; Argun.

 

ACHMAK (para Uladai): – Você fez o que ordenei? Coletou ouro? Ameaçou de morte todo aquele que se recusar a pagá-lo? Bem sei que o povo ainda guarda em esconderijos algumas moedas antigas. A fome será, para mim, o cão de caça que irá até seus últimos tesouros. Em nome de Kublai, vai passar fome aquele que não der ouro em troca de arroz. E, de cada três peças de ouro, uma vou tomar para mim. Onde estão elas? Ande com isso, Uladai!

ULADAI (tirando da cesta de um lacaio grossos maços de notas):
– Senhor, isto é tudo o que eu consegui trazer.

ACHMAK (recua espantado): – Dinheiro em notas de papel? Patife! Onde está o ouro? Vou mandar chicoteá-lo até que a verdade me seja revelada!

ULADAI: – A verdade não precisa de chicote. Nas províncias, o povo reclama e passa fome. E ninguém pode pagar o preço que o senhor exigiu, muito menos em ouro.

ACHMAK: – Mas eu disse que a vontade de Kublai é que dita o preço.
E é tarefa sua executar a vontade do imperador!

ULADAI: – Eu tentei. Mas só ouvia a exclamação: Então Achmak é o Grande Khan? Quem castigará o muçulmano pelo sofrimento que nos está causando?

1º LACAIO: – Foi isso mesmo, senhor.

2º LACAIO: – Nós fomos testemunhas,

ACHMAK: – Quem lhes deu ordem de falar?… (consigo mesmo): – O povo, em vez de citar o nome do imperador, cita meu nome… Estão antecipando o que um futuro bem próximo trará. (a Uladai): – Mesmo que o povo ferva de raiva, que me importa?

ULADAI: – O veneziano, que anota tudo o que ouve a pedido do Khan, espanta-se de ver o povo passando fome. Ele aconselha aos comandantes que distribuam painço e arroz aos famintos para que o castigo não recaia sobre eles. Kublai Khan não quer ver o povo passando necessidade.

ACHMAK:- Será que estou ouvindo bem? Você está dizendo que ele dá de presente painço, arroz, e não os troca nem por papel-moeda? Despreza o que eu ordenei em nome do imperador? Há quem seja testemunha disso?

3º LACAIO: – Vimos com nossos próprios olhos.

ACHMAK: – Faz tempo que eu desejo ver na forca esse privilegiado do Ocidente. Ele será logo esquecido. O Khan está velho. Sua estrela desce e a minha sobe. Dê-me de beber, que estou com sede. (Uladai pega a jarra e enche uma caneca. Achmak bebe, depõe a caneca e olha desconfiado para Uladai.) Já chegou à corte o sábio Tchu-hi, aquele que Kublai Khan chamou ao palácio?

ULADAI: – Pelo que se sabe, ainda não.

ACHMAK: – Meus espias o viram; ele vai até o mercado, conversa com homens cultos, entra no pagode de Confúcio, mistura-se com o povo, como se ninguém o esperasse.

ULADAI: – E o que o senhor ordena?

ACHMAK: – Assim que ele se mostrar nos portões do palácio, quero que seja trazido a mim.

ULADAI: – No entanto, senhor, eu aconselho…

ACHMAK: – Cale-se! Você fala demais!

(Entra o Povo, com batidas ritmadas de tímbales. Uladai não o ouve nem vê.)

POVO: – Nós…

ACHMAK: – Atrevidos! Quem são vocês?

POVO: – O povo!…

ACHMAK: – Fora daqui, idiotas! Aqui não é o seu mundo!

POVO: – Em nosso mundo existe fome… Sua mão pesada roubou o que nosso trabalho tirou da terra. Exigimos nossa parte de volta! (O povo recua para o fundo.)

ACHMAK: – Miseráveis! Exigindo de mim, que sou o senhor! Essa massa me repugna. (a Uladai): – Uladai, enxote-os daqui!

ULADAI: – Imediatamente, senhor! Mas a quem devo enxotar?

ACHMAK: – A todos. (vira-se) Para onde eles sumiram?

ULADAI: – Wer, mein Herr?

ACHMAK: – Quem? (ameaçador) Então você, um xamã, não viu nada? (sai, aturdido)

ULADAI: – Tenho bons olhos e bons ouvidos, e se a situação agora é essa, é tempo de mudar de senhor.

(Uladai se esconde. Entram as três damas da corte com Cocachin.)

1ª DAMA DA CORTE: – Ah, princesa, ele parecia um deus dos elementos. Aposto que será o campeão da festa da primavera.

2ª DAMA DA CORTE: – Ele parecia fazer parte da própria barca do dragão. Foi uma bela competição. A imperatriz estava satisfeita, e o imperador não poupou elogios a ele.

COCACHIN: – Quando ele estava de pé na proa da barca, assemelhava-se ao herói dos meus sonhos. No dia da festa da primavera, ele terá de tirar a máscara. São as regras.

3ª DAMA DA CORTE (à parte para as outras): – A imperatriz recomendou que não deixássemos Achmak falar com Cocachin.

COCACHIN: – Agora, que passatempo vocês sugerem?

1ª DAMA DA CORTE: – Princesa, você ainda não plantou a árvore, tal como os deuses o exigem. Quem planta árvores é recompensado com uma vida longa.

COCACHIN: – É verdade. Não podemos adiar mais isso.

2ª DAMA DA CORTE: – Vou chamar o jovem jardineiro, para saber qual o dia melhor para o plantio. (ela sai)

COCACHIN (canta, dedilhando uma espécie de lira):
“Nas estepes muito além,
há um arbusto que contém,
que contém bagas vermelhas
e espinhosa e densa rama.
E o furão lá vem caçando,
vem buscando um passarinho,
mas nem vê ali seu ninho.”

(Ela fala): – Estou nas mãos do tirano. Não haverá nada que me possa salvar? Argun vem vindo. Que foi que aconteceu para que ele não me reconheça mais?

ARGUN (entrando com a 2ª dama da corte): – Que os deuses abençoem seu caminho, bela filha do imperador. (dá-lhe uma flor)

COCACHIN (prende a flor no cabelo): – Muito obrigada. Meu nome é Cocachin, Argun.

ARGUN: – Argun? Você me dá de novo esse nome estranho. É alguém com quem pareço?

COCACHIN: – É alguém que me salvou de uma loba só com sua coragem. Você não viveu algo semelhante?

ARGUN: – Acho que não.

COCACHIN: – Meu salvador foi ferido pela loba. Eu reconheceria a cicatriz de sua ferida. (segura o braço de Argun)

ARGUN: – Bela filha do imperador, tenho uma cicatriz no braço além de muitas outras. Nem sei mais a razão de todas elas.

COCACHIN: – Recorde sua linhagem, seu valor. Você é Argun, sobrinho do imperador, procurado pelo país inteiro. Ninguém o reconhece porque você renega a si mesmo e também a mim.

ARGUN: – Renego a nós dois? Não! A senhora se engana! (para si mesmo): – Terei feito algum juramento sagrado? Impossível. Nenhum coração pode esquecer que já pertenceu a ela.

COCACHIN: – Ah, como respirávamos felizes sob o céu das estepes. Agora só respiro o sofrimento de amar e de sentir que meu chamado não é ouvido.

ARGUN: – Perdão, senhora, minhas obrigações me chamam. Já demorei demais (sai).

COCACHIN: – Se não posso escolher este, não vou querer nenhum outro.

ACHMAK (espiando à direita): – Ali está a filha da estepe. É uma dura prova para meu orgulho eu ter de lhe fazer a corte. Mas só assim ela vai me ajudar em meu propósito de manejar o leme do navio do poder, como filho do Khan, como imperador.

1ª DAMA DA CORTE: – Há alguém nos espreitando… Quem vem vindo?

2ª DAMA DA CORTE: – É o sarraceno!

ACHMAK (a Cocachin): – Ó beleza inacessível! É um sinal do destino os nossos caminhos se cruzarem novamente!

3ª DAMA DA CORTE: – Oh, senhora, corra para o parque!

ACHMAK: – Cale-se, criatura! Você não é filha daquela mulher que mora diante do portal, numa ignóbil cabana de bambu, cuidando das feridas da corja de ladrões? Quem está unida à ralé faz parte dela. Afaste-se!

COCACHIN: – Ela fica. Ninguém fala dessa maneira com minhas servas sem provocar minha ira.

ACHMAK: – A ira a embeleza, estrela vespertina. Meu nome é Achmak. Aqueles que me chamam pelo nome pronunciam as sílabas tremendo de medo. Para demonstrar minha benevolência, pode ficar aí essa que está demais.

COCACHIN: – Dê sua benevolência a quem a pedir.

ACHMAK: – Você sabe quais são os meus anseios: que você me seja dada como esposa.

COCACHIN: – Os sábios de meu povo me instruíram para que eu obedeça aos sinais dados pelos deuses. Assim farei, e respeitarei esse sinal quando ele se tornar visível. (para as damas): – Sigam-me! (elas saem).

ACHMAK (para si mesmo): – Se forem necessários sinais, tratarei de arranjá-los! Ainda faltam três dias para a festa da primavera. O novo par de regentes continua oculto. Quem será o segundo junto comigo? (sai, pensativo).

ULADAI (sai do esconderijo e fala consigo mesmo): – Sim, sim, quem será? Porque Achmak não é. E desta vez, mesmo sem pagamento, vou servir à boa causa.

 

SZENE 6
Portal em frente ao palácio

Portal com lampiões redondos. À direita uma cabana de bambu.
Han-li, Chi-lung-chi; Toman Van-co; Uladai.

HAN-LI (olhando uma carta): – Conheço este selo. É de Cenco, o dono do meu coração. Ele foi enviado para guardar as fronteiras nas montanhas, meu pai lhe deu o comando. Meu pai, Toman Van-co, general de muitos guerreiros, fez isso para me separar dele. “Lótus dourada” – ele disse – “você é muito jovem para enfeitar uma cabana como noiva.” E eu já vi dezesseis primaveras.

CHI-LUNG-CHI: – Dezesseis? Isso não é verdade, Han-li.

HAN-LI: – Fale baixo, vizinha. Meu pai não sabe muito bem quantas primaveras eu tenho…

CHI-LUNG-CHI: – E o que é que Cenco escreve? Ele volta logo?

HAN-LI: – Ele me escreveu um poema. Ouça:
“Inóspita se torna a terra,
quando é outono junto à grande muralha.
O ganso selvagem vai-se embora de Heng-Yan
e não demonstra vontade de ficar.
De todos os lados,
ribomba sem cessar o som das fanfarras de guerra.
Nas serras milenares, ao pôr do sol,
fecham-se os portais.”
– Não é maravilhoso o poema, senhora vizinha?

CHI-LUNG-CHI: – É lindo! Mostre a seu pai, que ele já vem vindo.

HAN-LI: – Meu pai?! Onde posso esconder a carta? (segura-a com as mãos nas costas. Toman Van-co saúda Chi-lung-chi.)

CHI-LUNG-CHI: – Que o dia lhe traga sorte, general Toman Van-co. Mas por que está tão sério?

TOMAN VAN-CO: – Ah, Chi-lung-chi, o pássaro da preocupação faz ninhos em minha cabeça. Reina a miséria nas províncias. O veneziano me contou.

CHI-LUNG-CHI: – Marco Polo está de volta?

TOMAN VAN-CO: – Ele tem ido longe para saber notícias do príncipe, e nada consegue.

CHI-LUNG-CHI: – Pois meu coração diz que o príncipe está vivo. Olhe, lá vem Tchu-hi descansar na sombra do palácio. Vou encher as taças.

TOMAN VAN-CO (dando uma bolsa a Chi): – Quem está sempre servindo os outros merece uma ajuda.

CHI-LUNG-CHI: – Deus lhe pague, senhor! (entra em sua casa à direita)

TOMAN VAN-CO (toma de Han-li o rolo da carta e lê): – Hum, hum… Certo. Ele regressa.

HAN-LI: – Mas essa carta era para mim.

TOMAN VAN-CO: (para si mesmo): – Minha filha acredita que as notícias eram para ela… E nós queríamos é despistar Achmak. Pobre menina apaixonada. Vou ofertar ao deus do amor umas varetas de incenso.

HAN-LI: – E como meu pai sabe que ele regressa?

TOMAN VAN-CO: – Eu lhe dei essa ordem. Han-li, vá para casa e cuide da ceia.

HAN-LI (saindo): – Oh, que bom, ele está de volta!

TOMAN VAN-CO (andando de lá pra cá): – Dará certo o plano? Cenco é fiel. A fome que Achmak lançou sobre o povo trouxe a revolta e o sentido de justiça. Um estrangeiro regendo Catai! Isso tem que acabar! (vê Uladai no portal) Por que se esgueira por aqui a orelha do mal, o lacaio de Achmak? (para Uladai): – Por que você está aqui? Achmak, o seu senhor, fica aborrecido quando dá por sua falta.

ULADAI: – É por ordem de meu senhor que aqui venho. Procuro por um sábio.

TOMAN VAN-CO: – Que Achmak, o sarraceno, queira servir-se de um sábio mostra como ele é esperto.

ULADAI: – Não é para Achmak que eu o procuro. O imperador em pessoa vai recebê-lo. Meu senhor só irá escoltá-lo. Esse Tchu-hi, o sábio, já deve ter estado várias vezes aí no portal, junto daqueles mendigos (aponta os mendigos e não percebe Tchu-hi entre eles).

TOMAN VAN-CO: – Tchu-hi? Assim que ele aparecer eu o aviso. (vê que Uladai não vai embora) Você ainda está aí? Você recolheu lealmente os impostos, e todos louvam Achmak, o seu senhor… quase se esquecendo do Imperador.

ULADAI: – Poupe as caçoadas para ocasião melhor. Guarde consigo o seguinte: não é bem assim como o general Toman Van-co está pensando. A terra, muito atormentada, geme. E, nos lugares onde ela estremece e racha, brota um elemento que vai romper com a ordem reinante.

TOMAN VAN-CO: – Você está é brincando, amigo.

ULADAI: – Não estou brincando, não, general. O povo pagou, recebeu pouquíssimo grão e passa fome. Achmak mandou carrear para seus celeiros tudo o que a terra amarela deu de presente, e ainda pretende coroar sua cabeça rodeando a filha das estepes.

TOMAN VAN-CO: – Ele pretende casar-se com a filha do Imperador?

ULADAI: – Sim, para sua própria vantagem. Na festa da primavera, daqui a dois dias, o Khan o louvará como príncipe, e o antigo costume fará dele um filho imperial.

TOMAN VAN-CO: – Ele se torna príncipe e filho imperial?

ULADAI: – Sim. Mas pode acontecer uma outra coisa.

TOMAN VAN-CO: – Que você está querendo dizer, Uladai?

(Uladai cochicha nos ouvidos do general.)

TOMAN VAN-CO: – A irmandade?… Você está sabendo disso?…

(Uladai sai.)

TOMAN VAN-CO: – E só nos resta uma noite para agirmos. O plano estará perdido com Achmak ligado à casa reinante. (ele sai.)

 

SZENE 7
Mesmo local

Chi-lung-chi, Han-li; Tchu-hi; dois Mendigos; o Máscara (Argun); Tchu-hi; 3ª Dama da Corte; Cenco; Nicolo, Matteo e Marco Polo; I-Yin disfarçado de mendigo; Achmak; Povo; duas sentinelas que são Toman Van-co e Cenco.

CHI-LUNG-CHI (saindo de sua cabana, vai até Tchu-hi, no portal):
– Tchu-hi, dizem que você sabe ler as imagens do futuro.

TCHU-HI: – Mulher, a mim basta suportar o futuro quando ele se torna o presente. Como vê, não vale a pena conhecê-lo.

CHI-LUNG-CHI: – O futuro permite que o povo tenha esperanças.

TCHU-HI: – Fui até o rio e assisti aos jogos. Dizem que o rapaz que subiu à cabeça do dragão para conquistar a flâmula vive há tempos à procura de si próprio.

CHI-LUNG-CHI: – Ninguém o chamou pelo nome?

TCHU-HI: – Fica difícil chamá-lo por um nome, enquanto ele usa a máscara obrigatória nos jogos.

(Confusão de vozes, vivas, o povo simples com um jovem coroado.)

1º MENDIGO: – A você, que foi coroado pela vitória, nós saudamos com todo o respeito.

2º MENDIGO: – Salve o vencedor do barco do dragão!

MÁSCARA: – Agradeço a saudação!

1º MENDIGO: – É a primeira vez que vemos você por aqui!

2º MENDIGO: – Será que o inverno já está tão próximo que nos traz uma ave migratória?

MÁSCARA: – Eu venho de fora e vou para fora. Entre ontem e amanhã está o meu caminho.

(Ele se afasta dos mendigos e se aproxima de Tchu-hi.)

TCHU-HI: – A máscara o esconde, mas eu o reconheço pelo manto. Vejo em seus olhos o brilho da sabedoria, que se adquire nas longas estradas.

MÁSCARA: – O brilho em meus olhos não foi provocado pela sabedoria, mas sim pelo vento. O portal da sabedoria está trancado para mim. Quanto mais eu bato, mais ele permanece fechado.

TCHU-HI: – Desde a Antiguidade vigora a seguinte máxima: Saber que nada se sabe é o que há de mais elevado.

MÁSCARA: – E de que adianta a sabedoria de saber que nada se sabe?

TCHU-HI: – Lá isso é verdade, mas deixe que eu adivinhe porque você veio a Cambaluc. Não é por estar procurando uma pista sobre seu Passado?

MÁSCARA: – Não sei de pista alguma que me leve ao Passado. E o senhor? Que foi que o trouxe para diante deste portal?

TCHU-HI: – Estou procurando meu manto, que emprestei e que se parece com o seu. Estou há dias na cidade, fico meditando à beira do rio e durmo onde qualquer pessoa me abriga em troca da recompensa de Deus. Casualmente, falei com aquela mulher, que mora ali na cabana com sua filha, e ela me deu de comer. Como agradecimento, ela espera que eu lhe dê notícias de Argun, o príncipe desaparecido. Você não ouviu nada a respeito dele?

MÁSCARA: – O velho disse-me que ele está vivo.

TCHU-HI: – Ah, foi o velho quem disse?

(Ouvem-se três pancadas de gongo. Aparece a 3ª dama da corte.)

3ª DAMA DA CORTE (para Tchu-hi): – O gongo roga aos convidados do Khan que entrem no saguão, ó muito experiente Tchu-hi!
(para o Máscara): – Nós o saudamos e saudamos sua coroa, ó viajado senhor!

TCHU-HI: – Entre primeiro, ó vencedor coroado!

MÁSCARA: – O nascido mais tarde não deve entrar antes do justo.

TCHU-HI: – Não, não. O deus do elemento úmido não deve ficar para trás. E ainda me resta uma missão a cumprir aqui fora. Entre primeiro, que eu entrarei mais tarde.

(O Máscara o cumprimenta e segue, passando o portal. Tchu-hi se esconde atrás do portal. Han-li chega alvoroçada na cabana de Chi-lung-chi.)

HAN-LI: – Ele já vem de volta, senhora vizinha!

CHI-LUNG-CHI: – Eu sei, minha filha, ele já está aí.

HAN-LI: – Já está aí? Quem já está aí?

CHI-LUNG-CHI: – O deus das águas por um dia. Um forasteiro. Talvez um mendigo.

HAN-LI: – Cenco, um mendigo, vizinha? Ah, já sei. Não é desse que estou falando.

CHI-LUNG-CHI (movimento de estar à escuta): – Han-li, entre em casa. Ouço passos pesados, duros. Não faça nem um barulhinho! O primeiro que reconheço é seu pai, Toman Van-co. Os outros não vejo bem, mas… sim, Cenco está entre eles.

HAN-LI: – Cenco? Ah, vizinha deixe que eu saia e apareça. Ele deve me saudar como a uma dama.

CHI-LUNG-CHI: – Fique quieta! Só vejo rostos zangados, onde não transparece nenhuma saudação.

HAN-LI: – Aquele ao lado de meu pai é Cenco? Ai, que olhar feroz ele tem!

(Uma tropa de soldados espera, já reunida.)

TOMAN VAN-CO (a Cenco): – Pelo que vejo, a notícia de sua chegada galopou à sua frente. Como esses soldados não foram vistos pelos olhos espertos de Achmak?

CENCO: – São pequenas tropas, meio escondidas, que distribuí ao redor da cidade. Estão de prontidão à espera de um sinal. Muito povo está a caminho de Cambaluc, e todos creem que o sacrifício da primavera banirá a penúria da fome.

TOMAN VAN-CO: – Amanhã o sacrifício se inicia com o jejum do imperador. Ele renunciará ao reino. Se ele não cumpre com as regras do jejum, a chuva não vem na época certa. (reflete) Mas… e aquilo que pretendemos fazer?

CENCO: – A sentença é curta: Morte ao domínio de Achmak!

TOMAN VAN-CO: – Pois o que eu vejo, Cenco, é que Achmak já está tecendo a seda nupcial e polindo enfeites para o cabelo da noiva.

CENCO: – Isso não muda o plano. Achmak tem de morrer.

HAN-LI (espiando de dentro da cabana): – Esse não é o meu Cenco, vizinha. Tenho medo de suas palavras.

CHI-LUNG-CHI (de dentro da cabana): – Quieta, menina!

TOMAN VAN-CO: – Só que a noiva é da casa regente. Se ele se une a ela por laços de parentesco… isso muda tudo.

CENCO: – Já anunciaram o noivado? Quem é a pobre coitada que vai ter de amar esse dragão? Não é a de olhos amendoados, não é Cocachin, é?

TOMAN VAN-CO: – O Khan vai anunciar o noivado na festa da primavera, diante do povo, quando a lua surgir.

CENCO: – Não! Não pode ser! (vendo que aparece Uladai) Traição!

TOMAN VAN-CO: – Calma! O lacaio de Achmak é agora homem nosso. (a Uladai): – Que aconteceu, Uladai?

ULADAI: – Achmak ficou possesso de raiva, porque não levei Tchu-hi até ele. Por pouco escapei de uma surra. Vocês podem usar meus serviços, general.

TOMAN VAN-CO (acercando-se dos outros): – O sábio não se mostrou no portal. Agora, ouçam-me: O plano tem de ser mudado depressa. Mas o que não muda é: morte para Achmak, para que o povo viva. Aproximem-se todos e jurem sobre esta espada combater os inimigos do imperador sem nada revelar.

TODOS: – Juramos todos!

TOMAN VAN-CO: – Agradeço a vocês, amigos. Vamos combinar tudo agora.

(Todos saem. Chi-lung-chi sai da cabana com Han-li.)

HAN-LI: – Mãe vizinha, só ouvi palavras de ódio. Isso não é bom. Estou com medo.

CHI-LUNG-CHI: – É a fome do povo que faz com que seu pai e seu namorado entrem em ação. Satisfazer a fome do povo é o sacrifício que os regentes devem fazer aos deuses. Se o imperador não faz isso, o povo vira tigre. Não se preocupe, Han-li, esses que você ama vão cuidar de tudo. Agora, vá para casa que já é tarde.

HAN-LI: – Ah, não, hoje fico aqui, vizinha. Meu pai está muito enraivecido, e isso me faz medo. Se ele precisar de mim de manhã, sabe em que cabana me encontrar.

(Entram na cabana. Aparecem os três Polo.)

MARCO POLO: – Quanto mais longe se vai na direção das províncias, mais fraca é a vontade de Kublai Khan. Onde a miséria era maior, dei arroz de presente, mas mesmo assim o povo se revolta.

NICOLO POLO: – A situação está tão ruim assim?

MATTEO POLO: – E a fome atiça o ódio pelos estrangeiros. Desta vez o Khan nos pagou regiamente, como se quisesse que ficássemos para sempre. Mas sonho com a volta para nossa linda Veneza. Meu querido Marco, você é jovem. Temos a esperança de que uma palavra sua nos abra a porta, a fim de que possamos partir.

MARCO POLO: – Algo me diz que a oportunidade de voltar à pátria logo surgirá. Vamos esperar só mais um pouco.

(Os três saem. Surge Uladai, gemendo, carregando uma caixa pesada.)

I-YIN (que fugiu e está disfarçado de mendigo): – Você se curva até o chão sob o peso do prêmio que ganhou… Seu senhor realmente lhe queria bem.

ULADAI (para si mesmo, pondo a caixa no chão): – Já ouvi essa voz antes. Não será do coronel I-Yin, preso por Achmak? (a I-Yin): – Já que você se atreve a povoar as ruelas após o crepúsculo, ajude um homem fraco a carregar seu fardo, vamos!

I-YIN (ajudando-o): – Pelos céus! Que peso! Estarei sendo ajudante de um roubo?

ULADAI (consigo mesmo, enquanto I-Yin leva a carga sozinho): – Só pode ser I-Yin disfarçado! (a I-Yin): – Só mais um pouco até a casa do guarda do portal. Firma os músculos. Adiante! Adiante!

I-YIN (consigo mesmo): – Mal sabe ele que está me ajudando a chegar à casa do guarda. É só disso que preciso.

(Eles saem. É noite. Dois lampiões acesos no portal. Duas sentinelas andam de um lado para o outro. Chi-lung-chi sai de sua casa. Bate a luz numa figura no escuro.)

CHI-LUNG-CHI (assustada): – Quem ainda está aí na ruela?

ACHMAK (com uma capa escura): – Aquele que fiscaliza a lei e a ordem! Vá para dentro! E ponha a tranca na porta e não abra para ninguém! (consigo mesmo): – Uladai disse que Cocachin quer encontrar-se comigo neste portal.

(Ao fundo se ajunta o povo. Um vulto no portal acena.)

ACHMAK: – Estou vendo um vulto me acenando…

ULADAI (disfarçado de Cocachin, embuçado num véu): – Achmak!…

ACHMAK: – Alguém me chama com acenos. Será Cocachin?

ULADAI (disfarçado): – Para dentro do parque, conselheiro do Khan!

ACHMAK: – É ela! Fique aí, linda estrela noturna!
(consigo mesmo): – Este lugar está escuro como breu…

ULADAI (disfarçado): – Venha para o parque, ó confidente do imperador. Minha palavra não é para ser ouvida por sentinelas.

ACHMAK: – Ela parece um pouco diferente… mais alta. A noite certamente me engana. (Sons ritmados de tambor. Achmak fica confuso) Que tremor é esse? Quem está aí? Quem vem lá?

POVO (avançando lentamente ao ritmo do tambor): – Nós, o povo.

ACHMAK: – Eu conheço seu canto lamuriento, ratos noturnos. Para trás! Vão para seus buracos! Vão embora, eu já disse! Onde estão os guardas?

SENTINELAS (falam sem se mover do portal): – Aqui.

ACHMAK: – Que estão esperando? Usem as armas que o imperador lhes deu e dispersem essa ralé que se amotinou! (a Uladai-Cocachin):
– Cocachin, linda noiva, aproxime-se. Estes malfeitores não se atreverão a tocá-la. (O povo se aproxima e se aglomera mais com as batidas do tambor) (ao Povo): – Que é que vocês querem?

POVO: – Queremos você, Achmak!

ACHMAK: – Isto é um levante, uma rebelião? Ninguém se atreverá a assassinar o conselheiro do imperador! Soldados, venham e acabem com isto! (As duas sentinelas se aproximam e tiram os capuzes) Oh, mas são Toman Van-co e Cenco! Vocês aí no portal, protejam-me! Quem me protege, protege o imperador! Cocachin, você ainda está aí? Tire esse véu e mostre quem você é, a filha do imperador! (O vulto retira o véu) Que horror! É Uladai! Fui traído! (Corre até a casa de Chi-lung-chi e grita): – Abra a porta! Ajude-me! (O povo o circunda, e ele cai ao chão. O povo ergue os braços, como em triunfo, e recua calado para o fundo, junto com Uladai, Toman Vanco e Cenco) Ainda estou vivo! E o povo sumiu, tragado pela noite…

TCHU-HI (aparecendo): – Quem sumiu?

ACHMAK: – O povo! O povo! Mas… quem é você, espectro noturno?

TCHU-HI: – Eu sou Tchu-hi.

ACHMAK (ajoelha-se): – Você me reconhece? Sou Achmak, sou o primeiro conselheiro do imperador.

TCHU-HI: – Você foi isso um dia. (Vai conduzindo-o para fora.)

 

SZENE 8
No palácio

Trono mais alto ao centro; à direita e à esquerda, tronos mais baixos. Um soldado de cada lado, como sentinela. O povo está diante deles. Gongo, tocado por um servo, avisa que o imperador se aproxima.
Mestre de Cerimônias; Kublai Khan, Siur-Kokteni, Cocachin, três damas da corte; Tchu-hi, o Máscara; Toman Van-co, Cenco, I-Yin, Uladai; Han-li, Chi-lung-chi; Marco, Matteo e Nicolo Polo;

MESTRE DE CERIMÔNIAS: – Curvem-se diante do imperador!

POVO (inclinando-se): – Que Deus guarde o Khan! Deus no céu e o Khan na terra! Assim seja!

(O Khan, Siur-Kokteni sentam-se nos tronos dos lados. No centro senta-se o Máscara, como deus das águas. Servas trazem peixes. Tchu-hi segura um peixe ao ouvido do Máscara.)

KUBLAI (a Tchu-hi): – Velho da montanha, que serventia tem um peixe para os ouvidos e não para a boca?

TCHU-HI: – O herói dos lagos e dos rios perguntou ao peixe se ele sabe algo a respeito de seu pai, e agora escuta a resposta.

KUBLAI: – Ora, isso é bem esquisito. E que foi que o peixe disse?

TCHU-HI: – Disse que é pequeno demais para saber do irmão do Khan.

KUBLAI: – Do pai dele ou do meu irmão?

TCHU-HI: – Ele disse o que disse, e eu digo que peixes maiores certamente sabem do pai dele.

KUBLAI (ri): – Pois tragam mais um peixe para o velho brincalhão! Então meu irmão é o mesmo que o pai deste que foi coroado por um dia?

SIUR-KOKTENI (a Tchu-hi): – Honrado velho, onde você vive?

TCHU-HI: – Vivo bem para lá, nas montanhas cobertas de gelo.

SIUR-KOKTENI: – E, em sua longa caminhada até Cambaluc, que foi que seus olhos viram?

TCHU-HI: – Vi a miséria dos homens, quando funcionários da corte negavam alimento ao povo.

KUBLAI: – Em minhas terras? Impossível, honrado velho!

TCHU-HI: – Em seus estábulos há cavalos bem nutridos, mas o povo morre de fome, e morre de fome em terras de Catai sim, honrado Khan!

KUBLAI: – Essa nunca foi a minha vontade. Foi para me dizer isso que você veio?

TCHU-HI: – Eu vim porque você me chamou. E pensei: Que será que o grande Khan viu em alguém tão sem importância como eu?

KUBLAI: – Eu mandei chamá-lo? Quem é você?

TCHU-HI: – As pessoas me chamam Tchu-hi.

KUBLAI: – Ah! O sábio dos antigos ensinamentos! Sim, eu o chamei porque um jovem me revelou o que você lhe disse: que o príncipe Argun ainda vive. (aos servos): – Procurem o jovem que ajuda o jardineiro! (a Tchu-hi): – Ah, Tchu-hi, estou triste, porque meu primeiro Conselheiro, Achmak, desapareceu. Ele era o adorno da razão humana, e eu ia dar a ele minha filha como esposa! Assim ele se tornava o príncipe meu filho. Será que a inveja ergueu contra ele um punhal?

TCHU-HI: – Ele foi justiçado não como príncipe, mas sim como ladrão, pois tirou alimento do povo. Contudo, está vivo. Apenas vagueia por aí, com os sentidos embaralhados.

SIUR-KOKTENI (percebendo uma agitação): – Quem está chegando?

MESTRE DE CERIMÔNIAS: – O general Toman Van-co acompanhado de outros. (Kublai acena para que entrem)

TCHU-HI (aponta a caixa que estão trazendo): – Eles trazem a herança de Achmak, o ouro que ele extorquiu do povo em troca de grãos, e tudo em nome do imperador. O “adorno da razão humana” mandou que o guardassem em sua própria arca.

SIUR-KOKTENI: – Mas o Khan, com sua idade, não podia viajar pelas províncias!

KUBLAI (reflete e diz): – De qualquer modo, não ter visto isso me torna culpado. (aos que trazem a caixa): – O trono está em dívida para com vocês. Em minha gratidão, não serei mesquinho.

MESTRE DE CERIMÔNIAS: – Os Polo, senhor. (Kublai acena para que entrem.)

KUBLAI: – Marco Polo, meu povo estava passando necessidade, e eu não sabia…

MARCO POLO: – Nos lugares onde cheguei a tempo e onde a miséria estava insuportável, dei ao povo, gratuitamente, o que havia nos celeiros.

KUBLAI: – Pois então expressa um desejo, e eu o satisfarei. (Marco fala ao seu ouvido. Kublai pega a taça e bebe) Bebo este vinho em agradecimento pelo seu trabalho. Mas quem será meu herdeiro para suportar esta carga pesada? Onde está o jovem ajudante do jardineiro, que me repetiu as palavras do velho?

TCHU-HI: – Está aí ao seu lado. Sua máscara o esconde. É o deus das águas por um dia. (tira a máscara de Argun)

KUBLAI (com espanto): – É você o vencedor, é você o ajudante do jardineiro? Então diga sem receio se reconhece em Tchu-hi o velho da montanha que lhe disse que Argun está vivo!

TCHU-HI (para Argun): – Mas antes de responder, diga se você reconhece esta joia (mostra-lhe o colar com a lua e o dente de loba).

ARGUN: – Sim, a jovem Cocachin a estava usando.

COCACHIN: – Oh! Alguém roubou minha joia? Mas, não! Ela está comigo! Esse colar aí é o de Argun! Quem lhe deu o colar de Argun, velho da montanha?

TCHU-HI: – Tirei-o de um jovem…

COCACHIN: – Então esse jovem só pode ser Argun!

TCHU-HI: – Sim, Argun, ele está vivo. É este aqui. (retira o manto de Argun e desfaz assim o encantamento).

ARGUN: – Que milagre é este, velho da montanha? Parece que desperto para uma nova vida! E você, linda filha do imperador, eu a reconheço. É Cocachin.

COCACHIN: – Ah… e eu que acreditava que toda a felicidade estava perdida para mim…

KUBLAI: – Bem, escurece, que se acendam lanternas! A verdade se revelou! Ó jovem conquistador da coroa, eis aí a noiva que sofreu tão grande espera. Vocês serão o novo par de regentes (todos se inclinam). Haverá ainda aqui algum coração à espera de consolo?

CHI-LUNG-CHI: – Acho que o dela, senhor: Han-li.

KUBLAI: – E por causa de quem?

CENCO: – Por minha causa, não é, Han-li? E eu também quero seu consolo.

HAN-LI: – Sim! Sim!

KUBLAI: – Aproxime-se, Cenco, aqui está sua noiva. E após o casamento, ambos farão uma viagem de reconhecimento até as fronteiras da Pérsia. Matteo, Nicolo e Marco Polo lhes servirão de escolta.

SIUR-KOKTENI: – E agora, imperador, para saudar a primavera, formemos o cortejo: nós, Argun e Cocachin, Cenco e Han-li. E, no fim, com passos comedidos seguirão os velhos.

TCHU-HI: – Seguirá o sábio, seguirá Tchu-hi. (forma-se o cortejo e saem)

(Vagarosamente, o cortejo se forma, e todos saem.)

 

ENDE

 

Sobre a escolha da peça

Para escolher uma peça com objetivo pedagógico, estude bem que tipo de vivência seria mais importante para fortalecer o amadurecimento de seus alunos. Será um drama ou uma comédia, por exemplo. No caso de um musical, é importante que a classe seja musical, que a maioria dos alunos toquem instrumentos e/ou cantem. Analise também o número de personagens da peça para ver se é adequado ao número de alunos.

Enviamos o texto completo em PDF de uma peça gratuitamente, para escolas Waldorf e escolas públicas, assim como as respectivas partituras musicais, se houver. Acima disso, cobramos uma colaboração de R$ 50,00 por peça. Para outras instituições condições a combinar.

A escola deve solicitar pelo email [email protected], informando o nome da instituição, endereço completo, dados para contato e nome do responsável pelo trabalho.

 

 

Compartilhe esse post:
Facebook
WhatsApp
zwitschern
Email

Mais posts