[print-me target="body"]
Stück von Mark Twain
Theateradaption von Ruth Salles
DER PRINZ UND DER BETTLER
Dieses Stück basiert auf dem gleichnamigen Werk des amerikanischen Schriftstellers Mark Twain über die Legende um die Geschichte von König Edward VI. von England. Edward VI, der im 16. Jahrhundert lebte, starb sehr jung, nachdem er nur 6 Jahre regiert hatte. Seine Schwester Maria Túdor regierte als nächstes, starb jedoch nach 5 Jahren, als Königin Elisabeth den Thron bestieg.
Wie in Dickens' „Christmas Carol“ habe ich versucht, Mark Twains Stil in der Einleitung zu vermitteln, sogar versucht, seine Worte in den vom Autor und dem Erzähler gesprochenen Passagen beizubehalten. Das Stück hat viele Charaktere; Aus diesem Grund können mehrere Schüler mehr als eine Rolle spielen, da die Situationen sehr unterschiedlich sind, mit kurzen Reden und viel Bewegung. Die Wahl dieser Doppelvorstellungen liegt im Ermessen des Lehrers, aber ich mache einige Vorschläge. Was die Musik betrifft, habe ich portugiesische Texte an englische Musik aus dem elisabethanischen Jahrhundert angepasst.
Ruth Salles
ZEICHEN
Der Autor (möglicherweise später der Erzbischof von Canterbury)
Der Erzähler (kann später der 1. Abteiwächter sein)
Thomas Canty, der Bettler
João Canty, sein Vater
Beth, deine Schwester
Nina, deine Schwester
Thomas' Mutter
Pater André (kann später die 2. Wache der Abtei sein)
Straßenjungen:
Katze (vielleicht später die Bettlereule)
Bob (vielleicht später der Boss der Bettler)
Shuttlecock (vielleicht später der Bettler Dick Pata-Choca)
Mädchen
Nachbar
1. Thames Boatman (möglicherweise später Hugo Hendons 1. Diener)
2. Thames Boatman (kann später Hugos 2. Diener sein)
Asyljungen:
Hauptdarsteller (möglicherweise später Hugo Hendon)
Scherzjunge (vielleicht später der alte José)
Ein anderer Junge (vielleicht später Hugos Wache)
Bettler:
Chef des Pöbels
Dick Pata Choca
Ratte (kann später Lady Edith sein)
Eule
Maria Fuleira (vielleicht später Rebeca, die Frau von Hugos Kerkermeister)
Frau mit dem eingewickelten Ferkel (vielleicht später Maria Rosa)
Ihr Gefährte (möglicherweise später der Junge, Sohn von Adligen)
Eduard, Prinz von Wales
König Heinrich VIII., sein Vater
Lady Elisabeth, ihre Schwester
Lady Jane, deine Cousine
Earl of Hertford, dein Onkel
Herr Sankt Johannes
Herr Kanzler
Herzog von Norfolk
Palace Gate Sentinel
Page (kann später der Herzog von Norfolk sein)
Botenoffizier
Sekretär des Königs
Erzbischof von Canterbury
1. Garde der Abtei
2. Garde der Abtei
verdammte Frau
dein kleines Mädchen
Gerichtsvollzieher
Mario Hendon
Hugo Hendon, sein Bruder
Lady Edith, deine Cousine
Hugos Garde
Hugos 1. Diener
Hugos 2. Diener
Rebecca, altes Kindermädchen, Ehefrau von Hugos Gefängniswärter
alter Josef
Junge Sohn von Adligen
Maria Rosa, deine Freundin
Menschen
EINLEITUNG
Der Autor und der Erzähler; König Heinrich VIII. und das Volk; Tomás Cantys Mutter.
Licht nur auf dem Proszenium, wo Autor und Erzähler sprechen. Dann klärt sich die ganze Szene auf, wenn der Erzähler zwei Frames zeigt, eines links, eines rechts.
AUTOR: – Ich beabsichtige, eine Geschichte zu schreiben, wie sie mir jemand erzählt hat, der sie von seinem Vater gehört hat, eine Geschichte, die seit mehr als dreihundert Jahren von Generation zu Generation weitergegeben und bewahrt und weitergegeben wird. Vielleicht ist es wahr, vielleicht ist es nur eine Legende. Kein Wunder, dass Weise und Gelehrte es für wahr hielten und dass einfache und unwissende Menschen es schätzten und ihm Glauben schenkten. (Blätter.)
ERZÄHLER: - In der Altstadt von London wurde an einem bestimmten Herbsttag im sechzehnten Jahrhundert ein Kind einer armen Familie namens Canty geboren, dessen Vater es nicht wollte. Am selben Tag kam ein weiteres Kind aus einer wohlhabenden Familie namens Túdor zur Welt, dessen Vater ihn begehrte. Ganz England wollte sie auch, und jetzt, da sie hier war, waren die Leute fast verrückt vor Freude.
(Die Szene links leuchtet auf. Vor den Toren des königlichen Palastes singen und jubeln die Menschen für das Neugeborene. König Heinrich VIII. erscheint auf einem Balkon.)
LEUTE (singt):
„Kommt alle singen! Unser Prinz wurde geboren!
Hier grüßt der König den Sohn, den er uns geschenkt hat.
Wie viel Gutes wird Gott uns tun, wenn er König ist!
Kommen Sie alle, um zu wissen, und allen, die ich erzählen werde!“
LEUTE: – Es lebe König Heinrich VIII. von England!
ANDERE MENSCHEN: – Lang lebe Edward Túdor, Prinz von Wales!
ALLE MENSCHEN: – Lang lebe!
(Dies wird dunkler und die Szene rechts wird heller. Es ist die Canty-Hütte.)
MUTTER (singt, wiegt ein Baby):
„Oh, schlaf, schlaf, mein Baby …
Es hat nicht einmal ein Kinderbett.
So arm, mein Thomas
ist der Segen, den Gott mir bringt.“
(bis)
(Die gesamte Szene verdunkelt sich, um das Verstreichen der Zeit anzuzeigen.)
ERSTER AKT
Szene 1
Tomás Canty, Pater André; Gato, Bob, Federball und Chica; João Canty und die Töchter Beth und Nina.
Die Szene spielt in Beco do Lixo. Auf der einen Seite die Hütte von João Canty. In einer versteckten Ecke weiter unten bringt Pater André Tomás das Lesen bei. Die vier Jungen von der Straße treten ein, die als Erzähler der Szene auftreten.
CAT (geht gerne balancierend auf höheren Plätzen):
– Das ist die Garbage Alley.
Schmutzige, krumme Straßen,
hässliche Skeletthäuser,
blau oder schwarz,
von monströsen Fassaden.
BOB:
– Der zweite Stock stürzt vor dem ersten ein.
Der dritte wird nicht erwähnt,
Ein eingestürztes Loch,
geneigt,
Wo ein paar Leute leben,
aufgetürmt wie ein Tremolo.
PETECA (springt immer, um sich aufzuwärmen, daher der Spitzname):
– João Canty ist hier der König.
Mehr klauen als betteln.
Und die Frau tröstet sich nur
mit ihren drei Kindern.
Beth, Nina und ein netter Kerl,
Wer ist unser Freund Thomas?
CHICA:
– Thomas, wenn er kann, versteckt sich vor seinem Vater und, auf Zehenspitzen,
wird bei Pater André schreiben und lesen lernen.
Der Priester erzählt ihm Geschichten von Zwergen, Riesen und Feen,
von schillernden Fürsten und verwunschenen Schlössern…
Da kommt er!
ALLE VIER: – Thomas!
(Tomás nähert sich, läuft, und mit ihm die Schwestern Beth und Nina.)
CHICA: - Beth! Nina!
BETH und NINA: – Chica!
TOMAS (klatscht in die Hände und legt sich einen Lappen als Umhang hinter den Rücken): – Achtung! Das Gericht ist versammelt. Die Anhörung beginnt. Wer hat etwas zu fordern? Lord Cat, komm nach vorne!
KATZE: – Eure Majestät! In der Themse darf man nicht mehr schwimmen. Es ist höllisch dreckig!
THOMAS: – Halt da! Beuge deine Zunge vor dem König. Kein „verdammt! Zunächst einmal: An die Themse geht man nicht nur zum Schwimmen, sondern auch zum Baden und Saubermachen, wie es sich für einen Lord gehört. Zweitens: Ich werde ein riesiges Sieb bereitstellen, um den Müll aus dem Fluss pe-ri-o-di-ca-mente (langsam und mühsam) zu entfernen. Lassen Sie jetzt Squire Bob näher kommen. Was müssen Sie angeben?
BOB: – Ich habe den größten Stock von einem gut gekleideten Mann bekommen, nur weil ich über ihn gestolpert bin und ich einen schamlosen Dieb fluchen hörte usw. Ich habe nicht einmal um Almosen gebeten...
TOMAS (zu imaginären Wächtern): – Wächter! Bringen Sie diesen Mann sofort! Lassen Sie ihn dazu verdammt sein, eine Woche in der Garbage Alley zu verbringen, ohne sich umziehen oder in der Themse baden zu können. Aber, Knappe, das Wort „Fluch“ passt nicht in die Zuhörerschaft eines Königs. Kammerherr Peteca! Hör auf herumzuspringen und sag, was du zu sagen hast!
PETECA: – Mein Vater ist wütend auf mein Springen und heute hat er mir ein paar Ohrfeigen gegeben, was mich rot werden ließ, als ob ich in der Sonne gewesen wäre.
TOMAS: – Nun, ich befehle ihm, dass er fortan gezwungen wird, gepolsterte Handschuhe zu tragen! Hofdamen!
CHICA (neben Beth): – Sie sagen, er ist verrückt, aber für mich ist er ein weiser Mann.
BETH: Es ist Pater André, der sich diese Sauberkeitsvorstellungen und guten Worte in den Kopf gesetzt hat.
TOMAS: – Hofdamen, schweigt!
NINA (rennt schon weg): – Da kommt Papa!
JOÃO CANTY (tritt ein): – Haufen Faulpelze! Geh auf die Straße, um um Almosen zu betteln! Und kommen Sie nicht mit leeren Händen zu mir zurück, auch wenn Sie jemandem heimlich die Tasche entlasten müssen. Mach es wie ich! Sonst hörst du meinen Riemen hinter deinem Rücken summen!
(Die Kinder gehen auseinander, João Canty hinter ihnen.)
Szene 2
Prinz Edward, Wächter an den Palasttoren, Page; Thomas, Chica; Botenoffizier, König Heinrich VIII., Höflinge (Earl of Hertford, Lord St. John, Lordkanzler, Lady Elisabeth, Lady Jane).
Vor dem Schlossgeländer. Prinz Edward ist im Garten links beim Ballspielen zu sehen. In der Mitte die Umgebung des Fürstenbüros mit Tisch, Stühlen, Bücherschrank und einem Spiegel. Rechts der Thronsaal.
TOMAS (geht träumerisch auf das Geländer zu): – Ich habe noch keinen echten Prinzen oder König gesehen. Ich bin mir sicher. Leute, wo ist dieser Ort? (schaut zurück) Ich bin weit weg von zu Hause. (schaut wieder nach vorn) Was für ein riesiges Haus! (kommt zum Geländer) Was für ein gut gekleideter Junge! Ist das der Palast des Königs? Ist das Prinz Edward? (schaut durch das Gitter) Ja, ja! Kann sein!
CHICA (die ihm gefolgt war, spricht zu sich selbst): – Was will Thomas, wenn er den Palast des Königs ansieht? Ich glaube, ich bleibe hier und warte auf ihn. (sitzt auf der Straße)
WÄCHTER AM PALASTTOR (greift Tomás und wirft ihn mitten auf der Straße in eine Pirouette): – Was sind das für Manieren, Schurke? Wage es nicht, dich dem Palast des Königs zu nähern, Bettler um nichts!
PRINZ EDWARD (rennt zu Tomás' Verteidigung): – Sentinel! Warum misshandelst du den armen Jungen? Wie kannst du es wagen, einen Untertanen des Königs, meines Vaters, zu Boden zu werfen, selbst wenn er am elendesten ist? Nun, öffne die Tore und lass ihn herein! (Der Posten öffnet die Tore und Thomas tritt ein.)
CHICA (steht auf und sagt zu sich selbst): – Leute! Oh mein Gott! Er ist in!
(Chica läuft weg. Tomás geht direkt auf den Prinzen zu und schüttelt ihm die Hand.)
EDUARDO: – Du siehst müde und hungrig aus. Außerdem wurde er misshandelt. Kommen Sie mit in mein Büro.
(Die beiden gehen ins Arbeitszimmer. Auf Geste des Prinzen bringt ein Page Tomás einen Imbiss und geht.)
TOMAS: – Ist das zum Essen? Ich habe so etwas noch nie gesehen.
EDUARDO: – Iss, iss! (Pause, damit Tomás beißen und kauen kann) Wie heißt du, Junge?
TOMAS (schluckend): – Tomás Canty, um Ihnen zu dienen, mein Herr. (nimmt den 2. Bissen)
EDUARDO (langsam, während Tomás kaut): – Was für ein extravaganter Name… Wo wohnst du?
TOMAS (nach dem Schlucken): – Weit weg, mein Herr. In der Müllgasse. (nimmt den 3. Bissen)
EDUARDO (während Tomás kaut und schluckt): – Beco do Lixo? Noch ein komischer Name. Du hast Eltern?
TOMAS: – Ich habe, mein Herr, und zwei Zwillingsschwestern, Beth und Nina.
EDUARDO: – Ich habe eine Schwester, Lady Elisabeth, und eine Cousine, Lady Jane, die immer die Stirn runzelt. (steht vom Stuhl auf und sieht sich um) Erzählen Sie mir etwas. Verbieten deine Schwestern ihrem Herrscher zu lächeln, weil es eine Sünde ist, die dazu führt, dass ihre Seele verloren geht?
THOMAS: – Lineal? Du denkst also, meine Schwestern haben ein Lineal?
EDUARDO: – Und warum nicht? Wer hilft ihnen aus den Kleidern, wenn sie ins Bett gehen, und wer zieht sie morgens an?
TOMAS (schaut auf das Glas): – Niemand, mein Herr. Sollten sie also ohne Kleidung schlafen, wie Tiere? (nimmt den Becher und trinkt)
EDUARDO: – Keine Kleidung? Aber dann haben sie nur ein Outfit?
TOMAS: Ah, mein guter Herr, was würdest du mit zwei Kleidern machen, wenn sie nur einen Körper haben?
EDUARDO (setzt sich wieder, während Tomás noch einen Schluck nimmt): – All das kommt überraschend, aber ich werde dafür sorgen, dass deine Schwestern ein Lineal haben. (James nimmt einen dritten Schluck) Du sprichst richtig. Bist du gebildet?
TOMAS: – Nun, Pater André ist sehr gut und hat mich mit seinen Büchern gelehrt. Ich kann sogar ein bisschen Latein.
EDUARDO: – Griechisch ist noch schwieriger. Aber wie ist das Leben in Beco do Lixo? Spaß?
TOMAS (trink aus): – Ziemlich viel, wenn wir keinen Hunger haben. Wir haben Puppen, abgerichtete Affen …
EDUARDO (interessiert): – Was noch?
TOMAS: – Manchmal lernen wir, mit Stöcken zu kämpfen, wir rennen um die Wette …
EDUARDO (genießend): – Es macht wirklich Spaß!
TOMAS: – Wir wälzen uns im Schlamm, wir schwimmen in der Themse, wir tauchen, wir schreien …
EDUARDO (verträumt): – Ah… ich würde das Reich meines Vaters hergeben, um all dies auch nur einmal zu erleben! Oh, wenn ich nur deine Kleider tragen könnte, barfuß gehen und mich im Schlamm wälzen könnte, ohne dass es mir jemand verbietet …
TOMAS: – Und ich wollte mich anziehen wie du, wenn auch nur einmal.
EDUARDO: – Nun, es ist vereinbart. Lass uns die Kleidung wechseln.
(Die beiden ziehen sich hinter einem Spiegel um, tauchen dann wieder auf, sehen sich im Spiegel an und lachen, als sie ihre eigene Ähnlichkeit bemerken.)
EDUARDO: – Schau, wie ähnlich wir uns sind! Sie haben meine Haare, meine Augen, meine Haltung, meine Gesichtszüge … Wenn wir nackt wären, könnte niemand zwischen Thomas und dem Prinzen von Wales unterscheiden. Aber… (bemerkt Tomás Hand) seine Hand ist verletzt… Es war die Brutalität des Wächters!
THOMAS: – Es ist nichts. Ich bin es gewohnt.
EDUARDO: – Nein, so ist es nicht. Warte hier auf mich, bis ich zurückkomme. Es ist eine Bestellung!
(Der Prinz geht hinaus, aber zuerst nimmt er einen Gegenstand und stellt ihn hinter die Bücher auf ein Regal. Thomas bemerkt diese Geste. Dann geht der Prinz zum Tor.)
EDUARDO: – Öffne die Tore, Posten!
WÄCHTER (öffnet die Tore und stößt Eduardo brutal hinaus): – Hier, dreckiger Bettler. Wegen dir wurde ich von Seiner Hoheit gerügt!
EDWARD (steht auf): Ich bin der Prinz von Wales, und meine Person ist heilig. Sie werden gehängt, weil Sie Ihre Hand gegen mich erhoben haben!
WATCHTOWER (ironisch): – Salute Your Hoheit… (schiebt ihn wieder) Fort von hier, dreckiger Bettler!
(Der Posten schließt die Tore. Eduardo geht die Straße hinunter.)
TOMAS (ängstlich im Büro): – Der Prinz braucht so lange…
(Der Page tritt auf, der sich vor Thomas verbeugt.)
TOMAS (zu sich selbst): – Oh, sie machen sich über mich lustig. Sie werden mich denunzieren und zum Tode verurteilen!
PAJEM (verkündet, nachdem er sich verbeugt hat): – Lady Jane, Sir.
LADY JANE (sieht Thomas' verängstigtes Aussehen): - Ist es nicht gut, Mylord? Was fühlst du?
THOMAS: – Gnade! Ich bin nicht Herr! Ich bin der arme Tomás Canty aus Beco do Lixo, einem Vorort der Stadt. Bitte bringt mich zum Prinzen, damit er, der so gut ist, meine Lumpen zurückgibt und mich gesund und munter gehen lässt. (kniet) Oh, um Himmels willen, rette mich!
LADY JANE (entsetzt): Oh, Mylord, auf Ihren Knien vor mir?
(Sie flieht und betritt den Thronsaal, wo sie leise mit dem Earl of Hertford, Lord Saint John und Lord Chancellor spricht. Es gibt ein Summen im Raum. Er lehnt sich zurück, da er sehr krank ist. Der König schreibt einen Befehl und gibt ihn an einen Botenbeamten.)
MESSENGER OFFICER (liest vor): – Im Namen des Königs! Niemand darf unter Todesstrafe diesen falschen und sinnlosen Gerüchten Glauben schenken, sie kommentieren oder verbreiten. Im Namen des Königs!
(Das Summen verstummt. Thomas, gefolgt vom Pagen, betritt den Thronsaal.)
LADY JANE: – Der Prinz! Hier kommt der Prinz! Er ist eingetreten und nähert sich dem König!
KING (nickt Thomas zu, der sich dem Thron nähert): – Wie geht es Ihnen jetzt, mein Lord Edward, mein Prinz? Hast du gedacht, du würdest mit einem so traurigen Witz den König, deinen Vater, täuschen, der dich so sehr liebt und so gut zu dir ist?
THOMAS: – König? (drückt ein Knie auf den Boden) Du bist also der König? Ich bin verloren!
KING: Oh, dir geht es überhaupt nicht gut. Erkennst du deinen Vater nicht? Komm schon, sag mir, dass du mich erkennst, dass du weißt, wer ich bin!
THOMAS: Ja, ja, Eure Majestät ist mein erhabener Herrscher und König, den Gott bewahrt!
KING: Ah, dir geht es jetzt besser. Dieser böse Traum ist vorbei, oder? Du glaubst nicht, dass du jemand anderes bist, wie man so sagt, oder?
TOMAS (steht auf): – Bitte glauben Sie mir. Ich bin der unbedeutendste Ihrer Untertanen und von schlechter Geburt. Es ist Zufall, dass ich mich hier befinde, aber es ist nicht meine Schuld. Ich bin zu jung zum sterben. Ein Wort von dir kann mich retten!
KING (erhebt sich): – Nun, sag so etwas nicht, süßer Prinz. Du wirst nicht sterben.
TOMAS (zu den Höflingen): – Ich werde nicht sterben, hörst du? Kann ich also gehen?
KING: – Wohin?
TOMAS (wieder mit einem Knie auf dem Boden): – Zu der Hütte, wo ich geboren wurde und wo meine Mutter und meine Schwestern leben. Ach, lass mich gehen!
KING (hebt Tomás an den Schultern und umarmt ihn): – Oh, mein armer Sohn… Leg deinen kranken Kopf auf das Herz deines Vaters. Es wird Ihnen bald besser gehen. (wendet sich an Höflinge): – Hört alle zu! Mein Sohn ist verrückt, aber nicht für immer, und er ist der Thronfolger von England. Verrückt oder nicht, er wird regieren! (fällt auf den Thron nieder) Ah, diese Traurigkeit hat mich erschüttert. Gib mir Wasser. (Der Page kommt mit der Tasse) Halten Sie die Tasse. Also… (ruft): – Mylord Hertford!
HERTFORD: Ja, Eure Majestät?
KING (hält seinen Arm): – Ich will das Urteil von Norfolk vor dem nächsten Sonnenaufgang. Er muss sterben. (zu Thomas): – Mein Sohn, umarme mich. Also bin ich nicht dein Vater?
TOMAS: – Eure Majestät ist großzügig zu mir, aber ich bin traurig zu wissen, dass jemand getötet wird…
KING: Ah, du bist wirklich mein Edward. Dein Herz hat sich nicht verändert. Aber dieser Herzog verstößt gegen seine Privilegien und muss sterben. Ermüde deinen Kopf nicht mit diesen Dingen.
TOMAS: Aber bin ich dann die Ursache seines Todes?
KING: Das stört dich nicht. Geh mit deinem Onkel, dem Earl of Hertford. Geh, hab Spaß, geh, ich muss mich ausruhen.
TOMAS (mit sich selbst, dem Publikum zugewandt): – Das will ich nicht, mein Gott. Lass einen Mann wegen mir sterben. Der Herzog von Norfolk … Nein, was für schreckliche Dinge passieren hier …
(Thomas geht niedergeschlagen mit dem Earl of Hertford zurück ins Arbeitszimmer, wo er sich niedersetzt.)
TOMAS (zu Hertford): – Setz dich. (der Graf bleibt stehen) Bitte setzen Sie sich.
HERTFORD: Bestehen Sie nicht darauf, mein Prinz. In Ihrer Gegenwart kann ich nicht sitzen. Hören Sie jetzt, Lord Saint John, der hereinkommt.
LORD SAINT JOHN (zu THOMAS): Seine Majestät bittet den Prinzen, seine Krankheit zu verbergen, bis sie vorüber ist. Daher wird er niemandem verweigern, dass er der wahre Prinz und Erbe der englischen Krone ist, und er wird die ihm gebührenden Ehren annehmen. Bei Vergesslichkeit müssen Sie den Earl of Hertford oder mich, Lord St. John, konsultieren.
TOMAS (ein wenig entmutigt, als ob es keinen Ausweg gäbe): – Der König hat gesprochen, und niemand kann sich gegen seine Befehle wehren. Man wird ihm gehorchen.
Page (ankündigend): – Lady Elisabeth und Lady Jane! (Er verlässt)
HERTFORD (beiseite, zu den beiden, die eintreten): – Prinzessinnen, ich bitte Sie, zu erscheinen, um Ihre Extravaganzen und Ihre Vergesslichkeit nicht zu bemerken. (Er geht mit Lord Saint-John)
LADY JANE (zu Tomás): – Ich höre, du wirst dein Studium unterbrechen und einfach nur Spaß haben. Was für eine Schande!
LADY ELISABETH: – Es ist eine Frage der Geduld. Dies ist für eine kleine Weile. Bald wird er so kultiviert sein wie sein Vater, der viele Sprachen spricht.
TOMAS (vergisst die Empfehlungen): – Mein Vater?! Ich schwöre, er spricht deine Sprache wie ein Schwein im Schweinestall, und was das Wissen anbelangt … (schlägt sich auf den Kopf) Ah, schon wieder befällt mich diese Krankheit. Es kam mir nicht in den Sinn, unfreundlich zu meinem Souverän zu sein.
LADY ELISABETH (nimmt besorgt ihre Hände): - Wir wissen es gut, Euer Hoheit, es ist nicht Ihre Schuld. Jetzt lassen wir ihn ruhen.
(Die beiden gehen. Thomas nimmt daraufhin den Gegenstand, den der echte Prinz hinter den Büchern in einem Regal versteckt hatte, und beginnt damit Nüsse zu knacken und zu essen. Währenddessen im Thronsaal...)
KING (zu Lordkanzler): – Kommen Sie näher, Lordkanzler. Mein Puls wird schwächer, und mein Ende muss nahe sein. Aber der Herzog von Norfolk muss vor mir sterben. Aufgrund meiner Schwäche werde ich leider nicht in der Lage sein, den Hinrichtungsbefehl persönlich zu besiegeln …
LORD CHANCELLER: Und was entscheidet Eure Majestät?
KÖNIG: - Ich werde mein großes Siegel senden, damit ein auserwählter Lord diesen Auftrag besiegelt. Schnell, Lordkanzler, bringen Sie mein Siegel.
LORD CHANCELLER: - Erlauben Sie mir, Sie daran zu erinnern, dass Ihre Majestät es vor Tagen Seiner Hoheit, dem Prinzen von Wales, anvertraut hat, um es zu bewachen, bis...
KING (unterbricht ihn): – Genau, das war es. Geh und hole es von ihm.
(Der Lordkanzler geht zum Büro des Prinzen. Thomas hat das Objekt bereits wieder an denselben Ort gestellt.)
LORD CHANCELER: Eure Hoheit, Eure Majestät schickt nach dem königlichen Siegel.
TOMAS: – Königssiegel? Aber ich… ich weiß nicht… das heißt… ich erinnere mich nicht… (verkleidet, mit der Hand auf dem Kopf) Der Kopf hilft mir wieder nicht…
LORD CHANCERLER (nachdem er in den Thronsaal gelaufen ist): – Majestät, Eure Hoheit erinnert sich leider nicht an das Siegel.
KING: Oh, lass meinen armen Sohn in Ruhe, lass ihn in Ruhe. (blickt auf den Herrn, der immer noch am Boden kniet) Was? Immer noch hier? Auch Ihr Kopf wird in Gefahr sein, wenn Sie diesen Verräter nicht erledigen!
LORD CHANCELER: Pardon, Majestät, aber ohne Siegel...
KING: Und siehst du dann nicht, dass wir immer noch das kleine Siegel meines Rings haben? Es ist in der Schatzkammer. Geh Rennen! Und möge der Herzog von Norfolk morgen hingerichtet werden!
Szene 3
Prinz Edward; drei Jungen aus der Anstalt; Vater André, João Canty, seine Frau, die Töchter Beth und Nina, ihre kleine Freundin Chica; ein Nachbar.
Links die Fassade des Heims für die Verlassenen. Rechts Beco do Lixo. Drei Jungen aus der Anstalt sind auf der Straße. Eduard erscheint.
EDUARDO (zu sich selbst): – Ah… Das ist das Kloster, das mein Vater den Franziskanern weggenommen und in ein Asyl für verlassene Kinder umgewandelt hat. Sie werden es genießen, dem Sohn eines so großzügigen Königs einen Dienst zu erweisen. (spricht die Jungen an): – Gute Jungs, sagt eurem Herrn, dass Edward, Prinz von Wales, mit ihm sprechen möchte.
BOY LEADER (während die anderen lachen): – Bettler, bist du zufällig der Bote Seiner Majestät?
EDUARDO (hebt den Kopf, legt die Hand an die Seite, als würde er ein Schwert ziehen, während die anderen ihre Hände an die Hüften legen): – Ich bin der Prinz! Und Sie, die Sie von der Wohltätigkeit des Königs meines Vaters leben, haben kein Recht, so mit mir zu sprechen.
JOKY BOY: – Hast du es bemerkt? Er stellt sich vor, ein Schwert zu haben, als wäre er ein echter Prinz! (mehr Gelächter)
JUNGE ANFÜHRER (schreit die anderen an, als wolle er sie tadeln): – Komm schon, Schweine, Sklaven des Vaters dieses anmutigen Prinzen! Was sind diese Modi? Auf deinen Knien! Verehrt seine erhabene Person und seine erhabenen Lumpen! (mehr Gelächter; alle fallen mit übertriebenen Gesten auf ein Knie)
EDUARDO (wütend schlägt er den Anführer zu Boden): – Du kannst sicher sein, dass ich dich morgen bestrafen werde!
(Die Jungen stürzen auf ihn zu, werfen ihn zu Boden und rennen weg, wenn die Glocke der Anstalt ertönt.)
EDUARDO (steht mühsam auf): - Wenn ich König bin, werden diese armen Asylbewerber nicht nur Bett und Essen haben, sondern auch Lehrer und Bücher. Was bringt es, einen vollen Magen zu haben, wenn Herz und Kopf leer sind? Ich werde mich für immer daran erinnern, was ich heute durchgemacht habe, damit meine Leute davon profitieren können.
(Es wird dunkel. Der Prinz geht langsam, als João Canty erscheint, halb betrunken und mit einem Stab in der Hand, der ihn am Kragen packt.)
JOÃO CANTY: – Um diese Zeit auf der Straße? Ich wette, du hast nicht einmal eine dürftige Münze bekommen! In diesem Fall verpasse ich ihm eine Tracht Prügel, oder mein Name ist nicht João Canty!
EDUARDO (lässt seine Hände los): – João Canty? Du bist also sein Vater? Der Himmel sei gepriesen, denn du wirst es aufheben und mich nach Hause bringen!
JOÃO CANTY: – Sein Vater? Was meinst du damit? Ich weiß nur, dass ich dein Vater bin, und ich werde es bald beweisen!
EDUARDO: – Spotte nicht, diskutiere nicht und zögere nicht! Ich bin müde, verletzt, ich kann kaum stehen. Bring mich zum Haus des Königs meines Vaters, und er wird dich reich machen, reicher, als du dir vorstellen kannst. Ich bin, ich sage es Ihnen, der Prinz von Wales!
JOÃO CANTY (tritt erschrocken zurück und schüttelt den Kopf): – Er ist verrückter als jeder Verrückte in einer Anstalt… (packt ihn wieder am Kragen) Verrückt oder nicht, er wird verprügelt, oder ich bin kein richtiger Mann !
EDUARDO (schreit, während er gezogen wird): – Lass mich los! Lass mich los!
VATER ANDRÉ (erscheint auf der Straße): – Tu das nicht dem armen Jungen! Lass es fallen!
(João Canty schlägt den Priester, der fällt und liegt auf dem Boden. Er betritt mit Eduardo das Haus und spricht seine Frau, seine Töchter und seinen kleinen Freund Chica an.)
JOÃO CANTY: – Nicht bewegen! Sehen wir uns eine wunderschöne Komödie an. Jetzt, Junge, sag ihnen, wer du bist!
EDUARDO (hochmütig): - Nur ein unhöflicher Mann wie Sie befiehlt mir zu sprechen. Denn ich sage jetzt, wie ich schon früher gesagt habe: Ich bin Edward, Prinz von Wales.
(João Canty bricht in Gelächter aus, während Tomás Mutter und Schwestern den Prinzen bestürzt umringt.)
BETH: Oh, kleiner Bruder, sei nicht so!
NINA: – Tomás, Tomás, was hast du bekommen?
CHICA (schaut aus der Ferne): – Aber er ist nicht… Tomás! (bedeckt den Mund mit der Hand)
JOÃO CANTY: – Was hast du da gesagt, unerträgliches Mädchen?
CHICA (schleicht sich erschrocken an die Tür): – Nichts, nein, mein Herr!
MUTTER VON TOMAS (umarmt ihn): – Mein armer Sohn, es waren die extravaganten Messwerte, die sein Urteilsvermögen störten. Ah, du quälst das Herz deiner Mutter! Aber… wo ist der Fleck, den du auf dieser Hand hattest?…!
EDUARDO (sie tröstend): – Deinem Sohn geht es gut. Er hat nicht den Verstand verloren, gute Frau. Sich beruhigen. Bring mich zum Palast, wo er ist, und der König, mein Vater, wird ihn sofort zurückbringen.
MUTTER VON TOMAS: – Der König, dein Vater? Oh, mein Sohn, sag nichts davon, du könntest getötet werden. Vergiss diesen schrecklichen Traum. Oh...
JOÃO CANTY (zieht an seinem Gürtel): – Dank der Kraft meines Arms kannst du ihn jetzt alles vergessen lassen.
(Tomas‘ Mutter und seine Schwestern beschützen Eduardo, aber er befreit sich von ihnen.)
EDUARDO: – Ich lasse nicht zu, dass sie an meiner Stelle leiden. Lass dieses Schwein seine Wut nur an mir befriedigen.
JOÃO CANTY (als er lautes Klopfen an der Tür hörte): – Wer ist es um diese Zeit in der Nacht? Kommen Sie herein und sagen Sie, was Sie wollen.
NACHBAR (tritt ein): – Wussten Sie, dass Sie gerade einen Mann mit einem Schlag getötet haben?
JOÃO CANTY (immer noch mit seinem Gürtel in der Hand): – Es spielt keine Rolle, ob ich getötet habe oder nicht. Ist es gerecht?
NACHBAR: - Sie werden Ihren Ton ändern, wenn Sie wissen, wer es war. Er war der beliebteste Mensch in der Nachbarschaft. Und wenn du deinen Hals retten willst, lauf weg, denn es war Pater André.
JOÃO CANTY: – Barmherzigkeit! Auf, alle, und auf dem Weg, wenn Sie nicht hierbleiben wollen, um verdammt noch mal zu sterben! (zerrt die Familie)
EDUARDO: – Berüchtigter Mörder, du wirst deinen Lohn bekommen.
JOÃO CANTY: – Halt deinen Mund und sag nicht, wer wir sind! Halt die Klappe oder lass dich erwischen!
CHICA (zu Eduardo, sich ihm verstohlen nähernd): – Ich weiß, dass du nicht Tomás bist. Sie können es mich herausfinden lassen. Ich weiß bereits, wer dir helfen kann, und ich werde jetzt nach diesem Freund suchen!
JOÃO CANTY (scheucht sie weg): – Runter von uns, Mädchen! (alle gehen)
ZWEITER AKT
Szene 1
Povo; João Canty, a mulher, as filhas e Eduardo; dois barqueiros do Tâmisa; Mário Hendon; oficial mensageiro e sentinela; Tomás, Hertford, a corte.
Às portas do palácio. O povo espera ver aparecer o Príncipe no balcão e canta em sua homenagem. João Canty, com a família e agarrando Eduardo por uma das mãos, tenta varar a multidão sem conseguir, após a cantoria do povo.
LEUTE (singt):
“Paz e alegria! Paz e alegria!
O nosso príncipe regerá você e eu, aqui e lá!
Às portas do palácio, vamos hoje todos festejar!
No campo e nas cidades com justiça ele reinará!
Paz e alegria! Paz e alegria!
O nosso príncipe regerá você e eu, aqui e lá!”
JOÃO CANTY (a Eduardo): – Contenha sua língua, moleque doido, e não diga quem somos! (à mulher): – Se por acaso nos separarmos, esperem-me na ponte!
1º BARQUEIRO DO TÂMISA (segurando João Canty pelos ombros): – Amigo, você está com um bocado de pressa, hein? Será que sua alma já está tão perdida que nem dá para você festejar nosso bom príncipe?
JOÃO CANTY (bruto, tentando livrar-se com uma das mãos, enquanto com a outra segura Eduardo): – Meus negócios não interessam a você. Tire as mãos de mim e deixe-me passar!
1º BARQUEIRO: – Que mau humor! Pois ninguém passará sem beber à saúde do príncipe de Gales, palavra de barqueiro!
2º BARQUEIRO: – Isso mesmo! Que ele beba à saúde do príncipe se não quiser servir de alimento aos peixes do Tâmisa!
JOÃO CANTY: – Então, passe-me o caneco depressa. Depressa!
(João Canty recebe um caneco com tampa e, segundo o costume, tem de segurar a asa com uma das mãos e destampar o caneco com a outra, Ao fazer isso, ele larga a mão de Eduardo, que escapa e se esconde em baixo, num canto.)
JOÃO CANTY (após esvaziar o caneco, olha para todos os lados): – Oh… Onde foi parar o maldito menino? Ande, mulher, procure-o! Ah, um menino neste mar de gente… É mais fácil achar uma moeda no oceano. Mas eu hei de encontrá-lo, ou não me chamo João… (tapa a boca, com medo de ser reconhecido)
(A mulher e as filhas de João Canty somem no meio da multidão. Ele sai dali.)
2º BARQUEIRO (avistando Tomás ao longe): – O príncipe! O príncipe vem vindo!
POVO: – O príncipe! Viva Eduardo! Viva o príncipe de Gales!
EDUARDO (tenta varar a multidão): – Estão todos enganados! Deixem-me passar! Sou eu o príncipe de Gales!
1º BARQUEIRO: – Êi, maltrapilho, caia fora daqui!
2º BARQUEIRO: – É aquele moleque que fugiu da mão do brutamontes. (a Eduardo): – Pensa que somos bobos, garoto?
1º BARQUEIRO (avança e ergue a mão): – Uns bons tapas lhe serão bem úteis!
EDUARDO: – Corja ordinária, repito que sou o príncipe de Gales. Mesmo sem ter ninguém que me ajude nesta emergência, hei de sustentar meus direitos até o fim!
(Aparece Mário Hendon, que defende Eduardo do tapa e afugenta o barqueiro.)
MÁRIO HENDON: – Alto lá! Não toque neste menino ou terá de se haver comigo! (a Eduardo): – Estou do seu lado, garoto, deixe tudo por minha conta. Foi sua amiguinha Chica quem me mandou aqui. Por ora é bom nos afastarmos desses vis ratos de esgoto. Pobre menino, tão valente, confie em Mário Hendon e em sua espada. Vamos! (afastam-se da cena)
POVO (quando Tomás e Hertford surgem no balcão): – Viva o príncipe! Viva!
(Ouve-se de repente um toque de trombeta. Faz-se completo silêncio.)
SENTINELA DOS PORTÕES: – Abram caminho para o mensageiro do rei!
OFICIAL MENSAGEIRO (exclama em voz bem alta): – O rei morreu!!
POVO (após um zunzum geral, pondo um joelho em terra, todos voltados para Tomás): – O rei morreu! Viva o rei!
(Tomás, espantadíssimo, olha para todos os lados e vê a própria corte de joelho em terra. Põe a mão na testa, pensando, e se volta para o conde de Hertford.)
TOMÁS (à parte, para Hertford): – Milorde, responda-me sinceramente, sob sua fé e honra! Se eu lhe der uma ordem que só um rei tem o privilégio de dar, essa ordem será cumprida e ninguém se levantará para dizer “não”?
HERTFORD: – Ninguém neste reino, senhor! Em sua pessoa reside a Majestade da Inglaterra. É o rei, e sua vontade é lei.
TOMÁS (com voz forte e firme): – Pois, a partir de hoje, o rei houve por bem determinar que sua lei é de clemência e não de sangue. Milorde Hertford! Vá depressa à Torre de Londres dizer que, por ordem do rei, o duque de Norfolk não morrerá!
(Enquanto o conde de Hertford sai para cumprir a ordem, passa um zunzum pela multidão, que ouviu a ordem dada, até que se ouve uma aclamação.)
2º BARQUEIRO (exclama em voz alta): – Acabou-se o reinado de sangue!
POVO: – Viva Eduardo, rei da Inglaterra!
Szene 2
Eduardo, Mário Hendon; João Canty; o velho José.
Dentro da casinha de Mário Hendon. Eduardo dorme num modesto catre, enquanto Mário Hendon anda de um lado para o outro, falando consigo mesmo.
MÁRIO HENDON: – Por Deus, este pequeno mendigo privou-me da cama num gesto tão natural como se fosse dono de tudo… Em seu delírio, disse ser o príncipe de Gales… Pobre ratinho abandonado. Com certeza os maus tratos é que o deixaram neste estado. Ele enfrentou os barqueiros do Tâmisa com uma valentia… Vou educá-lo, tratar de sua enfermidade, serei seu irmão mais velho. Se alguém o insultar ou lhe bater, que prepare as costas, pois não as pouparei.
(Mário olha Eduardo dormindo e depois continua a falar consigo mesmo, enquanto João Canty se aproxima aos poucos da casa, espia e fica de tocaia.)
MÁRIO HENDON: – Quando ele se aproximou da bacia, eu lhe disse: “Fique à vontade.” E ele ali, parado, de mãos estendidas… E eu: “Falta-lhe alguma coisa?” E ele: “Ande, homem, quero lavar-me, ponha água aqui.” Obedeci, é claro, para não contrariá-lo em seu delírio. E ele: “Depressa, a toalha!” E eu passei-lhe a toalha. Por todos os santos, fiquei pasmo. Mas o jeito é fazer sua vontade, pobre doidinho… Ficou tão triste quando soube da morte do rei…
(Eduardo acorda, levanta-se e vai sentar-se a uma mesa. Mário faz o mesmo.)
MÁRIO HENDON: – E então, descansou?
EDUARDO (indignado): – Quê? Então você ousa sentar-se diante do rei?
MÁRIO HENDON (consigo mesmo): – E essa agora! Volta-lhe a loucura, agora adaptada ao grande acontecimento do dia. (fica de pé ao lado de Eduardo)
EDUARDO: – Se não me engano, você disse chamar-se Mário Hendon. Tem aspecto valente e nobre. É fidalgo?
MÁRIO HENDON: – Sim, Majestade, mas de baixa linhagem. Meu pai é baronete e se chama Ricardo Hendon. É um homem bom. Minha mãe morreu, e tenho dois irmãos: Artur, moço generoso, e Hugo, um grande invejoso, um canalha traiçoeiro.
EDUARDO: – Continue. Sua história é interessante.
MÁRIO HENDON: – Eu amava minha prima Edith, e Hugo a queria por causa de seu dinheiro. Então, ele armou uma tremenda traição, e fui acusado de querer raptar a moça. Exilaram-me de casa e da Inglaterra. Lutei nas guerras do continente, estive sete anos prisioneiro, fugi afinal, e agora, pobre de dinheiro e de roupas, estou a caminho de meu lar, a caminho do solar dos Hendon. Praza a Vossa Majestade, minha história terminou.
EDUARDO (indignado): – Você foi vergonhosamente traído, mas eu hei de lhe fazer justiça, palavra de rei! Você me livrou de ultrajes e talvez até me tenha salvo a vida e, com ela, a coroa. Merece uma recompensa por isso. Diga-me um desejo seu, e será concedido.
MÁRIO HENDON (à parte): – Santo Deus, pobre cabecinha, mas hei de curá-lo! (a Eduardo, após ter uma ideia): – O insignificante serviço que lhe prestei não vai além do dever de um súdito, mas…, já que me considera digno de recompensa, ouso rogar ao rei, por única mercê, que eu e meus descendentes tenhamos, para sempre, o direito de nos sentarmos diante de Sua Majestade, o rei da Inglaterra.
(Mário Hendon põe um joelho no chão. Eduardo se levanta, puxa da própria espada de Mário e toca em seu ombro com a folha da espada, solenemente.)
EDUARDO: – Levante-se, Sir Mário Hendon, eu o armo cavaleiro. Pode sentar-se diante do rei. Enquanto existir a Inglaterra, esse privilégio não será revogado.
MÁRIO HENDON (senta-se exausto e fala à parte): – Ideia magnífica a que tive. Minhas pernas não aguentavam mais…
(Eduardo bebe num cálice junto com Mário, depois volta a se deitar e a dormir.)
MÁRIO HENDON (cobrindo-o com sua capa): – Tenho uns negocinhos a resolver fora, mas logo estarei de volta. Durma em paz, irmãozinho.
(Mário Hendon sai. Logo entra João Canty, arrasta Eduardo para fora da cama, põe almofadas no lugar como disfarce e sai da casa com ele. A um canto da rua está sentado o velho José, fumando seu cachimbo. Ele ouve e vê a cena.)
JOÃO CANTY: – Venha logo com seu pai, menino endiabrado. Deixe-se de maluquices, que conheço essa cantiga.
EDUARDO: – Miserável mentiroso, quantas vezes vou ter de dizer que não sou seu filho?
(Eduardo sai de cena arrastado por João Canty. Logo em seguida, Mário chega de volta e entra em casa)
MÁRIO: – Pronto. Trouxe uma roupa completa para meu reizinho. (canta): “Paz e alegria! Paz e alegria!…” (descobre o menino e só encontra almofadas) Oh, céus, onde está o menino? (olha fora e vê o velho José): – José! Viu alguém entrar aqui?
VELHO JOSÉ (pachorrento): – Vi um brutamontes arrastando um menino, dizendo ser seu pai. O menino protestava, dizendo que não era. Menino valente! Foi, mas foi arrastado.
MÁRIO: – Por todos os santos, ele me falou nesse falso pai como sendo um bruto e assassino! Que direção tomaram?
VELHO JOSÉ (apontando com o cachimbo): – Foram por ali!
MÁRIO: – Ah, meu patrãozinho maluco, eu já gostava tanto de você… Pobre menino, eu o perdi tão depressa… Não! Pela Sagrada Escritura, nem que tenha de percorrer todo o país, hei de encontrá-lo! (sai, desesperado)
Szene 3
Tomás e a corte, inclusive o duque de Norfolk; secretário, meirinho; mulher condenada, com sua filhinha.
Sala do trono. Entra Tomás acompanhado da corte. Senta-se no trono, com o conde de Hertford atrás para aconselhá-lo. Aproxima-se do trono o secretário.
SECRETÁRIO: – Majestade, venho prestar contas das despesas da casa do finado rei. Foram de 28.000 libras no último semestre.
TOMÁS (espantadíssimo): – 28.000 libras?!
SECRETÁRIO: – Mas temos 20.000 libras de dívidas. Os cofres reais estão quase vazios, e nossos mil e duzentos criados não têm recebido seus vencimentos.
TOMÁS: – Desse jeito, logo estaremos na miséria. É preciso mudar de regime e tomar imediatamente uma casa bem menor e dispensar toda essa gente que só faz lavar minhas mãos, passar-me a toalha, vestir-me, atar-me o guardanapo, como se eu fosse um boneco que não sabe usar os próprios dedos! Lembro-me perfeitamente de uma casinha que fica defronte do mercado de peixes… (pára, a um sinal do conde de Hertford, que há tempos vem tentando avisá-lo)
SECRETÁRIO: – Majestade, o Conselho reuniu-se e houve por bem doar a lorde Seymour 500 libras de terra e mais 800 libras de terra ao filho do conde de Hertford… dependendo do consentimento de Vossa Majestade.
TOMÁS: – Por todos os santos, não seria mais conveniente, em vez de desperdiçar tanto dinheiro, pagar as dívidas do finado rei? (outra pressão no braço feita por Hertford) Bem, está bem, está dado o consentimento. (o secretário dá dois passos para trás; Tomás abaixa a cabeça, desanimado, e fala consigo mesmo): – Que mal fiz eu a Deus para punir-me desta maneira, tirando-me do ar livre e da luz do sol e me enclausurando aqui, fazendo-me rei?…
(Nesse momento, ouve-se um vozerio do lado de fora, na rua, com som de tambores. Tomás ergue a cabeça, mais animado.)
TOMÁS: – Que se passa na rua, senhores? Alguma festa?
SECRETÁRIO: – Não é nada, Majestade. São duas criminosas a caminho do cadafalso, seguidas pelo povo. Uma mulher e sua filhinha condenadas à morte.
TOMÁS: – Que está dizendo? Uma mulher e uma criança condenadas à morte? Que sejam trazidas já à minha presença! Quero saber de tudo. É a ordem do rei!
(O secretário sai e volta acompanhado do meirinho e das condenadas.)
SECRETÁRIO: – Aqui estão elas, Majestade, acompanhadas pelo meirinho, que lhe dará explicações.
TOMÁS: – Que fizeram elas, meirinho?
MEIRINHO: – Majestade, tenho a honra de informar que elas são acusadas do mais hediondo dos crimes: venderam a alma ao diabo.
TOMÁS: – Elas confessaram?
MEIRINHO: – Não, mas os juízes as condenaram à forca por causa das provas.
TOMÁS: – Que provas? Conte tudo, meirinho!
MEIRINHO (soleníssimo): – Foram vistas à meia-noite nas ruínas de uma igreja. Elas e “ele”! E então, elas adquiriram poderes e, assim que tiraram as meias, sobreveio um terrível furacão, com funestas consequências para todo o país.
TOMÁS: – Não há dúvida, o caso é grave. (pensa) Mas… sofreram elas, também, as consequências do furacão?
MEIRINHO: – Oh, sim. Sua casa foi destruída, e sua família está desabrigada.
TOMÁS: – Parece-me que esta mulher já foi bastante castigada pelo mal que provocou. Vender a alma para obter semelhante resultado, só sendo louca, e os loucos não sabem o que fazem, portanto não são criminosos.
DUQUE DE NORFOLK (à parte, ao lorde Chanceler): – Se o rei está louco, que é o que dizem por aí, há muita gente poderosa precisando dessa loucura.
TOMÁS: – E, sempre que elas quiserem, podem provocar um furacão?
MEIRINHO: – Certamente, Majestade. É só algumas palavras serem pronunciadas e as meias tiradas. Assim disseram as testemunhas.
TOMÁS (levanta-se e dirige-se à mulher aterrorizada): – Mulher, exerça seu poder, ande! Quero ver um pequeno furacão, um que não cause muitos danos.
MULHER (de joelhos e de mãos postas): – Oh, meu senhor e rei, não tenho poder algum! Acusaram-me falsamente!
TOMÁS: – Não tenha medo. Não quero castigá-la, mulher. Só quero que provoque o furacão. Vamos, tire as meias, e ambas estarão livres.
MULHER: – Oh, senhor, não tenho esse poder, nem que fosse para salvar a vida de minha filhinha, mas se meu rei manda, obedeço.
(A mulher e a filha sentam-se no chão e tiram as meias. Instante de silêncio. Um zunzum de medo percorre a sala. Nada acontece.)
TOMÁS: – Boa criatura, você é inocente, está livre. Minha mãe também iria obedecer tão esquisita ordem se fosse para salvar minha vida. Vá em paz.
(A mulher se abraça com a filha, e as duas vão saindo com o meirinho.)
TOMÁS (a todos): – Ouçam todos! De hoje em diante, que ninguém mais seja condenado com provas tão mesquinhas e insensatas. Palavra de rei!
TERCEIRO ATO
Szene 1
Eduardo; corja de mendigos e ladrões (Chefe, Coruja, que usa um tapa-olho, Dick Pata-Choca, que usa muletas, Ratazana e Maria Fuleira; João Canty).
Galpão onde estão reunidos mendigos e ladrões, num vozerio, e dando saltos tipo capoeira. João Canty entra arrastando Eduardo.
EDUARDO: – Já disse que você não é meu pai e que eu sou o rei!
JOÃO CANTY (mais calmo): – Você está louco, não resta dúvida, e por isso não vou castigá-lo. Mas é bom que sua língua aprenda a ser mais cautelosa. Cometi um crime de morte e não posso voltar para casa. Preste atenção: mudei meu nome para João Hobbs, por precaução, e você agora é Jack. Guarde bem tudo isso. Agora diga: Onde estão sua mãe e suas irmãs? Elas não foram ao local combinado.
EDUARDO: – Não me aborreça com seus enigmas. Minha mãe já morreu, e minhas irmãs estão no palácio.
RATAZANA (dá uma risada ao ouvir Eduardo): – Há-há-há!
JOÃO CANTY: – Cale a boca, Ratazana! Não vê que meu filho perdeu o juízo? Não o provoque, mulher!
(João Canty e Ratazana conversam baixinho. Eduardo, afastando-se, senta-se num canto. Os outros quatro mendigos – o Chefe, Coruja, Dick Pata-Choca e Maria Fuleira, com colheres de pau, começam a comer de uma gamela só.)
CHEFE (grita, parando de comer): – Queremos uma dança! Vamos, Dick Pata-Choca! Vamos, Coruja!
(Dick Pata-Choca, que finge de aleijado das pernas, atira longe as muletas, e Coruja, que finge de cego de um olho, arranca o tapa-olho. Os dois começam a dançar e a cantar, com o coro dos outros. Quando o coro canta, os dois dançam.)
BEIDE:
“Nós somos dois rendeiros irmãos.”
CHOR:
“E perderam tudo então.”
BEIDE:
“A fome nos mandou mendigar.”
CHOR:
“Mendigar…”
BEIDE:
“Porém a lei do meu país
isso não pode permitir.”
CHOR:
“Mendigar…
Logo vem a lei castigar!”
BEIDE:
“Com a letra E de escravos, então,
CHOR:
“bem marcados já estão.”
BEIDE:
“E já vendidos fomos os dois.”
CHOR:
“E depois?”
BEIDE:
“Depois o dono mal nos viu.
E cada um escapuliu.”
CHOR:
“Mendigar…
Logo os irão enforcar!”
EDUARDO (erguendo-se do seu canto): – Não! Ninguém vai ser enforcado por mendigar! A partir de hoje, não existe mais essa lei!
CHEFE: – Quem falou aí atrás de você, Maria Fuleira? De quem é essa voz?
MARIA FULEIRA (tentando esconder Eduardo): – Sei lá! Você está vendo e ouvindo demais!
EDUARDO (aparece, valente e fala com dignidade): – Sou Eduardo, rei da Inglaterra! (gargalhada geral) Incivis! Ingratos! Então é esse o reconhecimento pela mercê real que acabo de prometer? (mais risadas)
CORUJA: – Ué! Quem é esse camaradinha novo?
JOÃO CANTY: – Companheiros, ele é meu filho; está louco, e louco varrido. Não lhe deem atenção; imagina ser o rei da Inglaterra.
EDUARDO: – Sou o rei, sim. Em tempo oportuno, você verá que não minto e será enforcado, pois confessou um crime de morte.
(João Canty avança para o garoto, que é defendido pelo Chefe.)
CHEFE (a João Canty): – Calma lá, homem! (a Eduardo): – Não ameace seus camaradas, menino; seja rei, se quiser, mas nada de traições. Todos aqui somos péssimas criaturas, mas nenhum de nós trairia seu rei. Camaradas, todos juntos: Viva o rei da Inglaterra!
TODOS: – Viva!
EDUARDO: – Obrigado, meu povo! (novas gargalhadas)
CHEFE (a Eduardo): – Acabe com essa brincadeira, garoto. Isso não é prudente. Se você quer ser rei, que seja, mas com outro título.
CORUJA: – Tantã 1º, rei dos Lunáticos!
TODOS: – Viva Tantã 1º, rei dos Lunáticos!
DICK PATA-CHOCA: – Vamos coroá-lo! (põe uma bacia na sua cabeça)
CORUJA: – O manto! (põe um pano velho em suas costas)
DICK PATA-CHOCA: – O cetro! (põe um ferro de solda em sua mão)
CORUJA: – O trono! (põe o garoto sentado numa barrica velha)
CHEFE (rindo, ajoelha): – Piedade para com seus escravos! Console-os com um pontapé real…
DICK PATA-CHOCA: – Não nos esmague com sua cólera, ó generoso rei!
CORUJA (ajoelha): – Cuspa em nós, para que os filhos de nossos filhos se orgulhem da misericórdia real!
(João Canty fica rindo de lado, meio preocupado consigo mesmo.)
MARIA FULEIRA: – Ora, seus marmanjos covardes! Deixem o garoto em paz!
RATAZANA: – É isso mesmo! Deixem o maluquinho malucar como quiser!
EDUARDO (à parte, olha o grupo ajoelhado): – Tive a intenção de ser generoso… e com que crueldade me tratam…
CHEFE (ergue-se): – Vamos, camaradas. Está na hora de lutarmos por nosso sustento (risadas). A caminho! Atenção: mão leve e fala macia! (saem todos)
Szene 2
Coruja, Eduardo; mulher com leitão e seu companheiro; Mário Hendon.
Uma rua. Mulher, carregando um embrulho com um leitão, está de pé à espera do companheiro. Entra Coruja, puxando por Eduardo.
CORUJA (à parte, para Eduardo): – Trate de fazer o que estou mandando, pois são ordens de seu pai.
EDUARDO (à parte, para Coruja): – Nunca! Não vou ajudá-lo a roubar, não sou ladrão. Deixe a pobre mulher em paz.
CORUJA: – Ora, deixe-se de escrúpulos. Assim que o embrulho estiver em suas mãos, corra atrás de mim. Preste atenção!
(Coruja arrebata o embrulho das mãos da mulher distraída, atira-o nas mãos de Eduardo e dança em volta da mulher, fazendo gestos para que Eduardo corra. O companheiro da mulher chega, e Coruja foge.)
MULHER: – Ladrãozinho sem vergonha, devolva esse embrulho! É meu leitão!
EDUARDO: – Não precisa gritar, boa mulher, não fui eu que o roubei, aí está. (devolve-o)
MULHER: – Como não roubou se foi parar em suas mãos? Por acaso quer que eu acredite num passe de mágica?
COMPANHEIRO DA MULHER: – Vamos dar-lhe uma lição e levá-lo ao oficial de justiça. Quem rouba um leitão pesado como o nosso a lei manda que se enforque.
MULHER (horrorizada): – Enforcar? Uma criança? Ah, não, que horror!
COMPANHEIRO: – É a lei, mulher, é a lei. Vamos, peste de garoto! (arrasta-o)
EDUARDO (indignado): – Enforcar um menino só por causa de um leitão! Ó Inglaterra, como o rei lhe faz falta…
COMPANHEIRO: – Deixe o finado rei em paz, que foi quem fez a lei. Vamos!
MULHER: – Não, homem, deixe o menino ir embora; não quero que seja enforcado. É uma criança!
COMPANHEIRO: – Que criança nem meia criança. Vamos! Aqui, por qualquer coisa, cortam-se as orelhas de um, chicoteia-se o outro, enforca-se, queima-se na fogueira… Coisas corriqueiras, mulher. Vamos!
EDUARDO (deprimido): – Quanta coisa a ser mudada, meu Deus, Não posso esquecer-me, se viver até lá.
COMPANHEIRO (arrastando-o com brutalidade): – Vamos lá, seu ladrãozinho!
MULHER (puxa o menino para trás): – Oh, não, não!
MÁRIO HENDON (entra já de espada na mão): – Devagar, devagar! Fora daqui, vocês dois, se não quiserem travar conhecimento com minha espada!
(A mulher e seu companheiro fogem, assustados. Mário abraça Eduardo.)
MÁRIO HENDON: – Então, meu reizinho, até que enfim encontrei-o!
EDUARDO (com fala valente e digna): – Você demorou cruelmente, sir Mário Hendon, mas chegou bem a tempo.
MÁRIO HENDON (à parte): – Não é que meu louquinho não se esqueceu do título que me deu? Sir Mário… Ah, prefiro ser cavaleiro do reino dos Sonhos do que conde em certos reinos de verdade… (a Eduardo): – Vamos, meu rei querido!
EDUARDO: – Para onde?
MÁRIO HENDON: – Para minha casa! Para o solar dos Hendon! Meu pai, meus irmãos e lady Edith vão ficar loucos de alegria com minha chegada (apontando para a plateia) Olhe lá a estalagem, ali adiante a igreja; aquele bosque é o parque de meu pai… As torres, as torres do solar já se avistam daqui, está vendo? Vamos! (os dois saem)
QUARTO ATO
Szene 1
Mário Hendon, Eduardo; Hugo Hendon, dois criados, guarda; lady Edith.
Solar dos Hendon. Solene criado abre a porta ou faz gesto de permitir a entrada aos dois recém-chegados. Hugo escreve sentado a uma mesa.
MÁRIO HENDON (entra, animado): – Hugo! Sou eu, Mário! Abrace-me, querido irmão, e diga que está contente por me ver de volta!
HUGO (ergue-se e disfarça seu espanto): – Parece que sofre do juízo, forasteiro. Pelo seu aspecto, deve ter sofrido padecimentos e privações. Por quem me toma?
MÁRIO: – Claro que o tomo por meu irmão Hugo Hendon.
HUGO: – E quem é você, ou quem imagina ser?
MÁRIO: – Então não está reconhecendo em mim seu irmão Mário?
HUGO: – Isto é uma brincadeira. Então os mortos podem ressuscitar? Assim Deus o permitisse… Deixe-me examiná-lo (olha-o da cabeça aos pés) Oh, que decepção cruel. Não é nosso querido Mário. A carta que recebemos era mesmo verdadeira.
MÁRIO (agitado): – Mas, como? Que decepção? Eu sou Mário Hendon. E que carta foi essa?
HUGO: – A que veio de além-mar, relatando a morte de meu irmão em combate…
MÁRIO: – É falsa. Chame o pai. Ele me reconhecerá.
HUGO (indiferente): – Não se pode chamar um morto.
MÁRIO (dando dois passos para trás e pondo a mão no rosto): – Morto? Morto, meu pai? Que coisa dolorosa, Santo Deus! Já perdi metade de minha alegria. Por favor, chame nosso irmão Artur. Ele há de me reconhecer e me consolar!
HUGO (cada vez mais duro): – Artur também já morreu.
MÁRIO (apoia-se na mesa): – Não é possível, ambos mortos, infeliz de mim… Ah, por caridade, não me diga que lady Edith também…
HUGO: – Morreu? Não, ela está viva.
MÁRIO: – Deus seja louvado, deixe-me vê-la, depressa. Ela me reconhecerá. Traga-a e traga os antigos criados de meu pai. Eles também saberão quem sou.
HUGO (rindo disfarçadamente): – Com exceção de cinco, Pedro, Halsey, Davi, Bernardo e Margarida, todos os antigos deixaram a casa. (sai)
MÁRIO (a Eduardo): – Os vinte e dois leais servidores foram mandados embora. Ficaram os cinco canalhas… Hugo continua o traidor de sempre…
EDUARDO: – Não se absorva em seu infortúnio, homem. Há mais gente no mundo cuja identidade é contestada e ridicularizada. Você não está só.
MÁRIO (um pouco sem graça): – Ah, meu rei… Não me condene. Não sou um impostor. Aqui nasci e aqui me criei. Ela o confirmará.
EDUARDO: – Não duvido de você.
MÁRIO: – Oh, obrigado, do fundo do coração!
EDUARDO: – E você? Duvida de mim?
(Mário não sabe o que responder, mas nesse momento Hugo torna a entrar, com Edith pela mão, a qual vem triste, de olhos no chão.)
MÁRIO (corre ao seu encontro): – Oh, minha querida Edith…
HUGO (a Edith, afastando Mário): – Olhe-o bem. Conhece este homem?
EDITH (ergue lentamente os olhos): – Não. Não o conheço.
(Mário cai sentado na cadeira. Hugo chama o criado da porta e mais outro.)
HUGO (aos criados): – E vocês? Conhecem este homem?
1º CRIADO: – Nunca o vi, senhor.
2º CRIADO: – Eu também não.
HUGO (a Mário): – Como vê, deve ter havido algum equívoco. Ninguém o reconhece. Nem mesmo minha esposa.
MÁRIO (agarra Hugo pelo pescoço): – Sua esposa? Ah, mas eu reconheço você, coração de raposa! Já entendi tudo! Você forjou a carta que noticiava minha morte, roubou-me a noiva e se apoderou de meus bens! Fora daqui, miserável, para que eu não me envergonhe de sujar minha espada com sangue desprezível!
HUGO (acovardado, meio sufocado, grita aos dois criados): – Agarrem este forasteiro e ponham-no a ferros. É um assassino!
2º CRIADO: – Mas ele está armado, senhor, e nós não!
HUGO (grita pelo guarda): – Guarda! Prenda os forasteiros! Ao cárcere com eles!
(Entra o guarda e, ajudado pelos dois criados, luta com Mário e o segura.)
MÁRIO: – Espere e verá, Hugo Hendon. Sou senhor deste solar. Espere e verá!
EDUARDO (refletindo): – Estou achando tudo isso muito estranho…
MÁRIO: – Que nada! Desde o berço que ele sempre foi um refinado patife.
EDUARDO: – Não, não é a ele que me refiro. O que acho estranho é que não tenham, até hoje, dado por falta do rei…
MÁRIO (à parte): – Pobre cabecinha tonta… (a Eduardo): – Tem razão, meu rei.
(Os dois vão sendo levados para fora da cena pelo guarda e pelos criados.)
Szene 2
Mário Hendon, Eduardo, guarda, dois criados; lady Edith; Hugo, velha Rebeca.
Cárcere do solar dos Hendon. Mário e Eduardo são largados no chão pelo guarda e pelos criados. Depois que esses três saem, lady Edith entra sorrateiramente.
EDITH (aflita e ansiosa): – Mário!
MÁRIO (aliviado): – Oh, Deus seja louvado! Não acreditei, nem por um minuto, que você não me tivesse reconhecido.
EDITH: – Oh, meu amor! E eu que a princípio pensei que você tivesse morrido. Depois, descobri tudo, mas já havia sido apanhada na armadilha das mentiras.
MÁRIO: – Que trama nos teceu o destino! Mas nós havemos de dar um jeito!
EDITH: – Silêncio! Cuidado. Vim aqui escondida, Hugo não pode saber. Ele é um terrível tirano. Ninguém melhor que eu, sua escrava, pode dizer isso. Agora, ouça. Hugo pretende matá-lo, Mário. Subornei o carcereiro, um pobre coitado. A mulher dele vai substituí-lo e ficar de guarda. É nossa velha babá, a Rebeca. Ela tem muita coragem e vai ajudar na fuga de vocês dois.
MÁRIO: – Fugir? Mas tenho de reivindicar meus direitos! E você, minha querida prima, nas mãos desse homem cruel…
EDITH: – Por enquanto, não pense nisso. Mais tarde, mais tarde. Agora é preciso que você desapareça daqui. Adeus! (vai saindo, livrando-se das mãos de Mário)
MÁRIO (gemendo): – Ai, Edith! Que infelicidade! Que me falta acontecer?
EDUARDO: – Por Deus, homem, acalme-se. Que significa sua infelicidade em comparação com a desgraça de uma nação sem rei? Então não lhe parece estranho que os arautos não percorram o país de norte a sul à minha procura?
MÁRIO (olha o menino ternamente): – Tem razão, meu rei, eu tinha esquecido…
EDUARDO: – Pois obedeça e faça o que lhe foi aconselhado. Eu hei de ser coroado rei, e então farei com que você recupere seus direitos e seus domínios. Saberei recompensá-lo muito bem por seus dedicados serviços.
MÁRIO (caminhando e falando consigo mesmo): – Às vezes ele parece mesmo um rei falando, todo tempestade e relâmpago. De onde lhe vieram tais maneiras?
HUGO (entra com a velha Rebeca): – Abra esses olhos decrépitos e veja quem é esse vilão. Reconhece nele meu irmão Mário?
REBECA: – O miserável ali? Nunca vi. Ele diz que é seu irmão? Se eu fosse o senhor, pegava esse tratante e… (imita um enforcamento, na ponta dos pés)
HUGO (rindo): – Não é má ideia, velha Rebeca. Pois tome bem conta desses dois, que o carcereiro seu marido hoje está doente. Um preguiçoso, é o que ele é. (sai)
REBECA (abaixando-se junto a Mário): – Deus seja louvado, que meu menino está de volta. E eu, que o julgava morto…
MÁRIO (estende-lhe as mãos, aliviado): – Minha boa Rebeca, que alegria e que consolo vê-la… Mas, conte-me, como morreu meu pai?
REBECA: – Ah, senhor, seu coração se abalou muito com a morte de Artur. Mas, ao chegar a carta que anunciava sua morte, senhor Mário, ele piorou e quis que sir Hugo e lady Edith se casassem. Depois… morreu. O casamento dos primos não foi feliz, pois lady Edith descobriu o rascunho da falsa carta, que sir Hugo forjou. Ele, por sua vez, revelou-se mais cruel e tirânico. Todos lhe têm horror.
MÁRIO: – Como filho mais velho, sou o verdadeiro senhor destes domínios.
REBECA: – Por enquanto, ninguém pode fazer nada a não ser o rei; e dizem que o rei está louco. Mas quem toca nesse assunto se arrisca à pena de morte.
EDUARDO (ergue-se, espantado): – Rei, louco? Que rei, boa mulher?
REBECA: – Ora, menino, Sua Majestade sacratíssima o rei Eduardo VI, que Deus o preserve. Louco ou não, é muito querido, pois salvou da morte o velho duque de Norfolk e tem revogado leis cruéis que oprimem o povo. Ele será coroado daqui a dois dias, e sir Hugo e lady Edith irão vê-lo depois, no palácio.
EDUARDO (imerso em pensamentos): – Não posso entender tamanho disparate!
REBECA: – Nem é hora disso. Tenho mais é que tirá-los daqui já. Andem! Este calabouço secreto tem uma saída para o bosque. (mostra) Vão por aí. Adeus!
MÁRIO: – Adeus, minha boa Rebeca. Eu voltarei, você verá. Deus a abençoe!
EDUARDO (já altivo e decidido): – Sim, adeus, boa mulher! E vamos rápido, sir Mário, pois tenho muito que fazer, o tempo é curto, e a viagem, longa.
MÁRIO: – Viagem? Para onde, meu pequeno rei?
EDUARDO: – Para Londres, fiel cavaleiro. Para Londres! E sem demora!
QUINTO ATO
Szene 1
Povo; conde de Hertford, lorde São-João, Tomás; sua mãe, Beth, Nina e Chica.
Diante dos portões do palácio. Tomás surge no balcão com o conde de Hertford e o lorde São-João. O povo aclama o rei a ser coroado. A um sinal de Hertford, Tomás acena para o povo que se comprime na rua.
POVO: – Deus salve Vossa Majestade!
TOMÁS: – Agradeço-lhes de todo o coração! Deus também os salve a todos!
POVO: – Viva nosso rei! Liberalidade! Liberalidade!
(A um sinal de Hertford, Tomás atira um punhado de moedas. O povo as apanha, com gritos de alegria. Aproxima-se a mãe de Tomás, com Beth, Nina e Chica.)
MÃE DE TOMÁS (desesperada): – Meu filho! É meu filho! É esse, não é o outro!
(Tomás, atônito, estende-lhe as mãos; a mãe, porém, perde-se na multidão.)
CHICA (à mãe de Tomás): – Foi como eu lhe disse, dona Maria. Foi justamente como eu lhe disse. E agora já sabemos quem deveria estar no lugar dele. Tenha fé. Vou procurar o outro. Não desanime, porque eu também quero de volta nosso querido Tomás. Sem ele, minha vida não tem a menor graça. Vá para minha casa com Nina e Beth e espere lá. Tudo há de se esclarecer! (Chica sai)
TOMÁS (de cabeça baixa): – Ó meu Deus, faça com eu me liberte deste cativeiro…
POVO: – Viva Eduardo da Inglaterra! Liberalidade! Liberalidade!
HERTFORD: – Meu rei, a ocasião é imprópria para melancolias. O povo observa sua cabeça inclinada e o olhar tristonho. Erga a cabeça e sorria. (Hertford atira mais um punhado de moedas; todos gritam de alegria e as apanham.)
LORDE SÃO-JOÃO: – Ó augusto soberano, afaste esse mau humor. Os olhos do povo estão fixos em Vossa Majestade. Eu bem vi aquela mendiga que se aproximou gritando. Maldita seja ela, pois entristeceu Vossa Majestade…
TOMÁS (tristemente): – Era minha mãe.
HERTFORD: – Meu Deus, meu Deus! Está louco outra vez!
(Tomás, Hertford e lorde São-João saem do balcão, e o povo se dispersa e sai.)
Szene 2
Tomás, lady Jane, lady Elisabeth, Hertford, Norfolk, lorde Chanceler, lorde São João; o oficial mensageiro, o secretário; o arcebispo de Cantuária, dois guardas da abadia; Eduardo, Chica.
Abadia de Westminster. Do lado de fora, a um canto da cena, Chica anda de um lado para o outro, afobada, até que finalmente avista Eduardo chegando.
EDUARDO: – Recebi seu recado já na ponte. Você é a melhor amiga que alguém pode ter. Que sorte tem o seu querido Tomás!
CHICA: – Depressa! Você chegou em cima da hora! Não há mais tempo a perder!
EDUARDO: – Vamos dar a volta, que sei o caminho para entrar sem ser visto.
(Os dois saem. Dentro da abadia, damas e nobres vão entrando e se colocando, cada um com sua coroazinha na mão, para a hora da coroação simultânea. Em cada canto da abadia há um guarda. Em seguida, ao som de sinos ou de música solene, entra Tomás, acompanhado pelo secretário e pelo oficial mensageiro, que logo o cobrem com um longo manto e o encaminham para o local da coroação. Tomás, aflito, vê aproximar-se o arcebispo de Cantuária. Este toma nas mãos a coroa da Inglaterra, que está pousada numa almofada, sobre um pedestal, leva-a até a cabeça do falso rei e a mantém suspensa sobre ela. Os nobres também mantêm suas coroazinhas suspensas sobre as próprias cabeças. Cessa o som dos sinos, ou a música. Silêncio. Nisto, surge Eduardo, mal vestido, que percorre depressa a nave da abadia, com altivez. À sua frente, avança Chica, falando alto.)
CHICA: – Parem já com a cerimônia, senhores! Parem já, que o rei vem vindo!
HERTFORD: – Como, vem vindo? Que disparate é este? E como entrou aqui esta menina tão mal vestida?
CHICA: – Desculpem, senhores, mas eu entrei para trazer o rei.
TOMÁS (contentíssimo): – Chica! Foi Deus quem mandou você aqui!
(Murmúrio geral. Eduardo avança e ergue a mão, com autoridade.)
EDUARDO: – Não ponham a coroa da Inglaterra na cabeça errada! Eu sou o rei!
TOMÁS (ao ver várias pessoas indignadas avançarem para o menino): – Deixem esse menino e ouçam o que ele diz! Ele é o rei!
NORFOLK: – O rei?
LORDE SÃO-JOÃO: – Que rei?
LORDE CHANCELER: – Será que estamos todos sonhando?
LADY ELISABETH: – Afinal, que se passa?
LADY JANE: – Sim, que se passa?
HERTFORD (a Eduardo): – Não importune Sua Majestade! A enfermidade novamente o faz sofrer. (aos guardas): – Guardas! Prendam este vagabundo!
TOMÁS (ao ver os guardas avançarem): – Desgraçado de quem o tocar! Ele é o rei! (ajoelha-se diante de Eduardo, que solenemente se aproxima do local da coroação): – Ó meu senhor e rei! Permita que o pobre Tomás Canty seja o primeiro a lhe jurar fidelidade! Aí está sua coroa (aponta para a coroa nas mãos do arcebispo). Ponha-a na cabeça e entre na posse de seus direitos!
(Tendo os dois se aproximado um do outro, a semelhança entre ambos é notada.)
LORDE CHANCELER (a lorde São-João): – São parecidíssimos os dois!
LORDE SÃO-JOÃO (a lorde Chanceler): – De fato, há uma estranha semelhança…
HERTFORD (a Eduardo): – Gostaria de lhe fazer algumas perguntas.
(Os dois conversam em voz baixa, junto com Norfolk e os dois lordes. Silêncio.)
NORFOLK: – É espantoso. Ele descreve com precisão todos os aposentos do palácio e responde com exatidão perguntas sobre o finado rei e as princesas.
LADY JANE: – É maravilhoso…
LADY ELISABETH: – É inacreditável…
ARCEBISPO: – É estranhíssimo!
CHICA: – Mas é verdade da mais verdadeira! (ela então vai para um cantinho)
HERTFORD: – É um perigo para o Estado e para nós cometermos um engano agora. É preciso uma prova mais consistente. Esperem! (pára para pensar e dirige-se a Eduardo): – Onde está o Grande Sinete? Responda-me exatamente, e o enigma estará resolvido, pois só o príncipe de Gales sabe de seu paradeiro. A coisa tão insignificante estão suspensos trono e dinastia.
EDUARDO: – Não vejo dificuldade alguma nisso a que chamam de enigma. (com desembaraço e autoridade volta-se para lorde São-João): – Milorde São-João, vá ao meu gabinete, no palácio. No canto à esquerda perto da porta de entrada, um pouco acima do chão, há na parede um prego com a cabeça de cobre. Aperte-a, e logo se abrirá um pequeno cofre, onde se encontra o Grande Sinete. Traga-o aqui!
(Lorde São-João, pasmo por ter sido reconhecido pelo menino, ainda aguarda ordem de Tomás, que lhe fala com severidade.)
TOMÁS (a lorde São-João): – Por que hesita? Não ouviu a ordem do rei? Vá!
(Lorde São-João sai apressadamente; se possível dá uma volta pela plateia. Alguns momentos de pesado silêncio. Enquanto isso, diante da certeza tão firme de Eduardo, os outros nobres vão-se aproximando dele e se afastando de Tomás, que fica isolado. Lorde São-João retorna e se dirige a Tomás.)
LORDE SÃO JOÃO: – Majestade, lá não achei o Sinete.
(Os nobres tornam a se afastar de Eduardo e a se aproximar de Tomás.)
HERTFORD (grita, feroz): – Atirem esse mendigo na rua! É um impostor!
TOMÁS (aos guardas, que avançam): – Para trás! Quem o tocar responde com a própria vida!
LORDE CHANCELER (a lorde São-João): – Milorde procurou bem? Impossível sumir um objeto tão volumoso como esse Sinete… uma argola de ouro maciço…
TOMÁS (animado, interrompe-o): – Uma argola de ouro maciço? É mesmo? O Sinete é redondo? Grosso? Tem letras e inscrições gravadas?
NORFOLK: – Sim, Majestade.
TOMÁS: – Agora sei o que é o Grande Sinete, causa de tanta procura e confusão. Se me tivessem descrito antes, já há três semanas que o teriam nas mãos. Ainda bem, afinal. Sei onde está, mas não fui eu quem o guardou lá pela primeira vez.
NORFOLK: – Quem foi então, senhor?
TOMÁS: – Esse que aí está, o verdadeiro rei da Inglaterra. Lembre-se, meu rei; force um pouco a memória. Foi a última coisa que fez quando deixou o palácio, vestido com meus farrapos, para ir castigar a sentinela que me maltratou.
EDUARDO (pensa um instante): – Milordes e cavalheiros, se desejam despojar o verdadeiro rei de todos os seus direitos por falta dessa prova, não posso impedi-lo, pois me falha a memória.
TOMÁS: – Que loucura, meu rei! A causa não está perdida. Escute! Vou lembrar-lhe passo a passo aquela manhã. Falei-lhe de minha família e das brincadeiras que fazíamos no Beco do Lixo. Então, decidimos trocar de roupa e, olhando no espelho, reparamos que éramos parecidíssimos. Nisto, Vossa Majestade viu em minha mão o machucado que a sentinela me fez e ia saindo para castigá-la. Ao passar pela mesa, pôs os olhos no Sinete e olhou em volta, como quem procura um lugar onde deixá-lo, e seus olhos caíram na…
EDUARDO (que fazia “sim” com a cabeça a cada passo da lembrança): – Basta! É suficiente! Deus seja louvado! Depressa, meu bom lorde São-João, na estante de livros do meu gabinete, atrás das obras gregas e latinas!
TOMÁS: – Isso mesmo, meu rei! Agora o cetro da Inglaterra lhe pertence, e é melhor, para quem deseje disputá-lo, que tenha nascido mudo! Depressa milorde São-João, ponha asas nos pés!
(Lorde São-João torna a sair e, após momentos de intenso zunzum no ambiente, volta empunhando bem alto o Grande Sinete.)
TODOS: – Viva o verdadeiro rei!
TOMÁS: – Agora, ó meu rei e senhor, retome estes trajes reais e consinta que o pobre Tomás, seu servo, vista de novo esses horríveis andrajos.
HERTFORD (asperamente): – Prendam imediatamente este pequeno farsante e encerrem-no na torre!
CHICA (aflita e corajosa): – Oh, não! Não permita esse crime, senhor meu rei!
EDUARDO: – Ela tem razão. Não consinto nisso. Se não fosse ele, eu não teria recobrado a coroa. Que ninguém levante a mão contra o pequeno! Além do mais, pelo que pude perceber, ele foi forçado a ser príncipe e rei contra sua vontade. (a Tomás): – Mas , diga, meu bom Tomás, como você se lembrou do lugar onde estava o Sinete?
TOMÁS (meio sem graça): – Ah, meu rei, é que todos os dias eu me servia dele.
EDUARDO: – Você se servia dele sem saber o que era?
TOMÁS: – É. Nunca me descreveram o objeto, Majestade.
EDUARDO: – E você o usava para quê? (silêncio) Vamos, não tenha medo. Você usava o Grande Sinete da Inglaterra para quê?
TOMÁS: – Para quebrar nozes…
(Gargalhadas. Reinicia-se a cerimônia da coroação. Som de sinos ou música. Passam para os ombros de Eduardo o manto da coroação, ocultando-se os andrajos. Tomás vai para junto de Chica. Os dois assistem, de mãos dadas.)
Szene 3
Mário Hendon; garoto filho de nobres, Maria Rosa; sentinela do palácio; Eduardo, Lady Jane e lady Elisabeth, Norfolk, Hertford, lorde São-João e lorde Chanceler; secretário, oficial mensageiro; Hugo Hendon, lady Edith; Tomás.
Rua (proscênio) e sala do trono do palácio real. Mário Hendon está na rua. Fala consigo mesmo, anda de um lado para o outro, às vezes para de andar.
MÁRIO HENDON: – Onde será que foi parar o meu reizinho do país dos Sonhos? O novo rei da Inglaterra já foi coroado, pois ouvi a música (ou os sinos) do lado de fora da abadia. Mas… e o meu reizinho? Não adianta pensar nisso agora. Tenho de falar com sir Humphrey Marlow, velho amigo de meu pai, para tentar reaver meus direitos. Mas, como entrar no palácio com estes trajes? (cala-se e anda)
GAROTO FILHO DE NOBRES (saindo do palácio com uma amiga): – Olhe ali, Maria Rosa! Quero ser mico de circo se aquele vagabundo não é o tal cavaleiro empobrecido, por quem Sua Majestade está tão aflito. Até nos trajes corresponde à descrição.
MARIA ROSA: – É mesmo! Só por milagre é que Deus faria outro igual.
MÁRIO HENDON (vê que saem do palácio e se aproxima): – Vocês por acaso frequentam o palácio?
GAROTO: – Sim, senhor.
MÁRIO HENDON: – Conhecem então sir Humphrey Marlow?
MARIA ROSA (à parte, ao garoto): – Oh, ele quer falar com meu falecido pai!
GAROTO (à parte, a Maria Rosa): – Fique quieta! (a Mário): – Conhecemos, sim.
MÁRIO HENDON: – Seria possível levar-me até ele?
MARIA ROSA (à parte, ao garoto): – E agora?…
GAROTO (à parte, a Maria Rosa): – Agora, vamos levá-lo diretamente ao rei. (a Mário): – Acho que o melhor é entrarmos no palácio, senhor.
MÁRIO HENDON: – Isso. Assim falarei com sir Marlow.
GAROTO (consigo mesmo): – Hum…
SENTINELA DOS PORTÕES DO PALÁCIO (parando-os): – Alto! Esse homem maltrapilho deve ser um malfeitor, menino.
GAROTO: – Eu assumo a responsabilidade, sentinela. Deixe-nos passar.
SENTINELA: – Primeiro, preciso revistá-lo.
MÁRIO HENDON (sendo revistado): – Meu Deus, permita que ele ache qualquer coisa, dinheiro, alimento, pois eu não achei nada, por mais que procurasse.
SENTINELA: – Pode entrar, contanto que não seja mais um pretendente à coroa.
MÁRIO (vai entrar, quer parar, mas o garoto o empurra): – Que foi que ele disse? Pretendente à coroa? Sou Mário Hendon, ouviu? Filho de sir Ricardo Hendon!
GAROTO (à parte, a Maria Rosa): – É ele mesmo! (a Mário): – Vou levá-lo direto ao rei, senhor!
MÁRIO (espantado): – Direto ao rei?! (eles entram no salão)
(Eduardo está sentado no trono, com Tomás perto dele e a corte em volta. O garoto deixa Mário a meio caminho e vai cochichar no ouvido do rei. Mário vai andando devagar, perplexo.)
MÁRIO (consigo mesmo): – É ele! É ele mesmo! Meu reizinho do país dos Sonhos sentado no trono da Inglaterra. E eu que não acreditava… Mas… será ele mesmo? Será que esse rosto é mesmo o dele? Tenho de me livrar dessa dúvida de algum jeito. (olha em volta) Já sei. Ou tudo ou nada! (pega uma cadeira num canto e senta-se diante do rei)
(Um zunzum geral de indignação. Hertford agarra Mário pelo ombro.)
HERTFORD: – De pé, pobretão imprudente! Como ousa sentar-se diante do rei?
EDUARDO VI (ergue a mão): – Não toquem nele! Ele está no seu direito! (zunzum de espanto) Ouçam todos! Este homem é sir Mário Hendon, meu fiel e bem-amado servidor, cuja valente espada salvou seu príncipe de tormentos e talvez da morte. Por ordem do rei, ele é cavaleiro, par da Inglaterra e duque de Kent, e receberá os bens ligados à sua dignidade. Mais ainda. Foi por concessão real que ele se valeu do privilégio de se sentar diante do rei, privilégio que doravante pertence aos chefes de sua linhagem, de geração em geração.
HUGO HENDON (afasta-se de Edith e dirige-se ao rei): – Mas… Majestade… isso é um desrespeito!
EDUARDO VI (ergue a mão e aponta Hugo aos nobres): – Senhores, que este ladrão seja despojado dos bens e dos títulos que usurpou de seu irmão!
HUGO (dá uns passos, meio tonto): – Oh, não! Não, Majestade! Assim perderei todo o poder que tenho sobre meu feudo. O poder… (cai ao chão)
NORFOLK (abaixa-se sobre ele): – Majestade, o homem está morto.
MÁRIO (abaixa-se também): – Pobre infeliz… Apesar de tudo, era meu irmão. (acerca-se de Edith e a conforta): – Edith!…
EDUARDO VI: – Senhores, falou a voz do destino. Sua própria ira e sua própria ambição o mataram. Levem-no daqui. (o secretário e o oficial mensageiro o levam)
EDITH (a Mário): – A justiça divina é terrível, Mário.
EDUARDO VI: – Lady Edith, conheço sua triste história, mas agora sossegue seu coração. (à corte): – Ouçam todos! Passado o período regulamentar de luto, é meu desejo que sir Mário Hendon se case com lady Edith.
(Em seguida, o rei acena chamando Tomás, que se aproxima do rei e se ajoelha.)
EDUARDO VI: – Tomás, já sei de tudo o que lhe aconteceu aqui, e estou contente com você, pois governou com dignidade e clemência verdadeiramente reais. Encontrou sua mãe e suas irmãs?
TOMÁS: – Sim, Majestade, graças à minha boa amiga Chica fui levado até elas.
EDUARDO VI: – Pois vamos cuidar de todos vocês, meu amigo. (a Norfolk) – Agora, fale, milorde Norfolk!
NORFOLK: – Saibam todos que é da vontade do rei que, daqui por diante, os meninos do asilo da Igreja de Cristo não recebam só o alimento do corpo, mas também o do coração e da inteligência. O rapaz aqui presente (indica Tomás) ali residirá e ocupará o primeiro lugar no grupo honrado dos diretores. Em razão de ter sido rei, são-lhe devidas homenagens especiais. Atentem para suas roupas. Ninguém terá o direito de se vestir do mesmo modo, pois essas roupas lembrarão ao povo que ele foi rei por algum tempo, e todos devem respeitá-lo e saudá-lo. Ele está sob a proteção do trono e sob a salvaguarda da coroa.
EDUARDO VI: – Aí está, meu caro Tomás. Assim será. E, doravante, hei por bem conceder-lhe o título glorioso de pupilo do rei!
(Tomás, solenemente, de joelho em terra, beija a mão do rei. A peça pode terminar com aclamações e com o povo se aproximando dos portões e cantando “Paz e Alegria!”)
ENDE
Sobre a escolha e envio da peça
Para escolher uma peça com objetivo pedagógico, estude bem que tipo de vivência seria mais importante para fortalecer o amadurecimento de seus alunos. Será um drama ou uma comédia, por exemplo. No caso de um musical, é importante que a classe seja musical, que a maioria dos alunos toquem instrumentos e/ou cantem. Analise também o número de personagens da peça para ver se é adequado ao número de alunos.
Enviamos o texto completo em PDF de uma peça gratuitamente, para escolas Waldorf e escolas públicas, assim como as respectivas partituras musicais, se houver. Acima disso, cobramos uma colaboração de R$ 50,00 por peça. Para outras instituições condições a combinar.
A escola deve solicitar pelo email [email protected], informando o nome da instituição, endereço completo, dados para contato e nome do responsável pelo trabalho.